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Erfolgsfaktor Wertschätzung

Ja, genau, überall sollen Führungskräfte Wertschätzung zeigen, um Mitarbeiter zu halten und zu begeistern. Hier und da ein kleines Lob, gelegentlich eine Belohnung und alle Mitarbeiter sollen sich bitte mit Kusshand über die entgegengebrachte Wertschätzung freuen und selbstverständlich besser, lieber und länger arbeiten. Naja, nicht ganz. Was Wertschätzung tatsächlich bedeutet, erklärt „die Wertschätzerin“ Manuela Wenger. Und was bringt sie? Wir haben uns bei drei Unternehmen umgehört …

Hand aufs Herz: Haben Sie heute schon jemanden wertgeschätzt? Und was heißt das eigentlich? „Wertschätzung ist das Schmiermittel einer Beziehung. Es geht um die Haltung, mit der ich anderen Menschen begegne – mit der ich ohne Schubladendenken frei auf mein Gegenüber zugehe“, sagt Manuela Wenger, die sich als „die Wertschätzerin“ mit dem Thema beruflich befasst: „Wertschätzung ist ein menschliches Grundbedürfnis und in beruflicher Hinsicht ein Indikator für Mitarbeiterbindung. Die positive Wirkung von Anerkennung im Job ist ein Antriebsmotor für viele Arbeitnehmer, der nicht unterschätzt werden sollte. Unternehmen mit einer wertschätzenden Unternehmenskultur sind in der Krise 2008/09 weniger abgesunken und haben sich rascher wieder erholt.“

Wertschätzung muss echt und authentisch sein.

Manuela Wenger „Die Wertschätzerin"

Dabei geht es aber nicht um ein Lob im Vorbeigehen, gekünstelte Aufmerksamkeiten oder „bloß nicht!“ um den gut gemeinten Schulterklopfer. „Wertschätzung muss echt und authentisch sein und auch zeitnah passieren. Dann ist es eine echte Anerkennung der Leistung“, sagt die Oberösterreicherin, die auch Zahlen der Gallup-Metaanalyse zum Thema präsentieren kann. Diese beweisen, dass Wertschätzung ein wahrer Erfolgsfaktor ist: 22 Prozent mehr Rentabilität und 21 Prozent mehr Produktivität stehen 65 Prozent weniger Fluktuation und 37 Prozent weniger Fehlzeiten bei Mitarbeitern gegenüber. Freilich sind diese Werte noch in keiner Bilanz ausgewiesen, was schade ist, denn das Potential für Unternehmer sei extrem hoch, sagt Wenger: „Die Deutschen haben es ausgerechnet und fehlende Wertschätzung im Unternehmen mit rund 100 Milliarden Euro Verlust beziffert. Beispielsweise Kosten für demotivierte Mitarbeiter, die nur ‚Dienst nach Vorschrift‘ machen, andere damit anstecken oder länger im Krankenstand bleiben. Nicht zu vergessen sind dabei die Fluktuationskosten. Bei Fachkräften sind es etwa ein bis zwei, bei Führungskräften zwei bis drei Jahresgehälter, die dadurch verloren gehen.“

Und wie bringt man nun den Kollegen und Mitarbeitern mehr Wertschätzung entgegen, damit sie sich in der Arbeit wohlfühlen? Denn auch wenn Führungskräfte noch so sehr betonen, die Nähe zur Basis zu suchen und eine Managementkultur der offenen Tür zu pflegen: Die offene Tür nutzt gar nichts, wenn der Chef keine Zeit hat, wenn er da ist. „Echte Wertschätzung drückt sich darin aus, dass der Vorgesetzte auch auf die Mitarbeiter zugeht, sich zeigt, sich für sie interessiert, zuhört und signalisiert: ‚Ich bin für euch da.‘ Mitarbeiter-Befragungen zeigen, dass sich diese vorwiegend Sinn und Wertschätzung wünschen. Eine nette Begrüßung, ein ernstgemeintes Lob oder ein aufrechtes Dankeschön sind ein erster Schritt zu einem angenehmeren Arbeitsumfeld. Einen anderen Menschen wertzuschätzen bedeutet auch, dessen Bedürfnisse zu erkennen und ernst zu nehmen. Auch darin drückt sich echtes Interesse aus. Wenn ich die Mitarbeiter und Kollegen besser kennenlerne, dann fällt es auch leichter, ein ernstgemeintes Lob auszusprechen“, sagt Manuela Wenger, die in ihren Vorträgen und Workshops Impulsgeberin und Anstifterin zugleich ist.

Der Feel-Good-Manager

Helmuth Vogl leitet einen Linzer Friseursalon mit 26 Mitarbeitern und sieht sich nicht als Chef, sondern lieber als Feel-Good-Manager, dem die wertschätzende Zusammenarbeit mit seinem Team sehr am Herzen liegt: „Ich schaue, dass es allen gut geht und dass wir viel zu lachen haben. Das steckt bekanntlich an. Meine Mitarbeiter arbeiten direkt am Kunden, umso wichtiger ist es, dass sie Spaß an ihrer Arbeit haben und sich bei uns wohlfühlen“, sagt der 31-Jährige, der eine offene Gesprächskultur pflegt und seine Mitarbeiter zu einer wöchentlichen Frühstücksrunde im Salon einlädt: „Neben privaten Dingen tauschen wir uns auch über unsere Produkte aus oder geben Erfahrungen und Tipps bei Haarfarben weiter“, sagt Vogl, der auch sonst immer ein offenes Ohr für seine Angestellten hat.

Meine Mitarbeiter sollen Spaß an der Arbeit haben und sich wohlfühlen.

Helmuth Vogl Eigentümer, Coiffeur Vogl

„Ich bin dazu da, um die Bedürfnisse aller Mitarbeitenden aufzufangen und eine konstruktive Zusammenarbeit zu fördern. Das gelingt mir, glaube ich, ganz gut. Fluktuation haben wir kaum eine. In wirtschaftlichen Entscheidungen werde ich leichter verstanden, da mein Team umsatzbeteiligt ist“, sagt Vogl, der seiner Mannschaft während des ersten Lockdowns, als auch Friseure betroffen waren, Osternester mit Süßigkeiten, kleine Aufmerksamkeiten und einen persönlichen Brief geschickt hat. Obendrein gab es als Entschädigung ein „Minitrinkgeld“ aus der persönlichen Cheftasche. „Ich fühle mich von meinem Team wertgeschätzt, indem sie untereinander einspringen, freie Tage tauschen und miteinander selbstständig schauen, dass das ‚Werkel‘ rennt.“

Nachgefragt bei …

ISS Österreich

Sinisa Jelic, technischer Angestellter, und Key-Account-Managerin Daniela Mizerovsky

Wertschätzung bedeutet für mich:

MizerovskyWertschätzung ist verbunden mit Respekt, Freundlichkeit, Interesse und Aufmerksamkeit – für mich wichtige Aspekte für meine tägliche Arbeit.

JelicWertschätzung für meine geleistete Arbeit ist für mich ein wichtiger Antrieb und die Bestätigung, dass ich schnell und kompetent

handle.

Wertschätzung ist für mich persönlich wichtiger als Entlohnung.

Sinisa Jelic technischer Angestellter

Welchen (Mehr-)Wert bringen Sie ins Unternehmen ein?

MizerovskyIch habe die Bedürfnisse der Kunden, unserer Mitarbeiter und unseres Unternehmens im Blick. Ich richte mein Handeln danach aus. Ich lebe die Werte des Unternehmens und stehe zu 100 Prozent hinter unseren Mitarbeitern und unserer Leistung.

JelicKollegen schätzen an mir meine Teamfähigkeit und dass sie sich auf mich verlassen können. Mit meiner lösungsorientierten Art versuche ich, für jedes Problem die passende Lösung zu finden.

Für mich ist Wertschätzung ein wichtiger Antrieb für
meine Arbeit.

Daniela Mizerovsky Key-Account-Managerin

Empfinden Sie Wertschätzung als Motivationsfaktor?

MizerovskyWertschätzung ist für mich persönlich wichtiger als Entlohnung. Besonders freue ich mich darüber, dass Wertschätzung bei uns im Unternehmen keine leere Worthülse ist und dass ISS jeden Menschen individuell betrachtet, fördert und ihm Anerkennung zeigt.

JelicJa, absolut. Wenn meine Arbeit wertgeschätzt wird, verspüre ich auch viel mehr Freude daran.

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