×


Wir wollen dir schreiben ...

... und zwar pünktlich donnerstags.


Der Newsletter ist kostenfrei und kann jederzeit abbestellt werden.

„Willkommenskultur? Abschiedskultur!“

Vor rund einem Jahr war der bisherige Höhepunkt der Fluchtbewegung aus dem Nahen Osten nach Europa. Knapp 13.500 Menschen leben aktuell in der Grundversorgung von Land und Bund in Oberösterreich – überwiegend Personen, deren Asylverfahren läuft. Die FPÖ polarisiert in der Flüchtlingsdebatte. Zeit für eine Nachfrage beim oberösterreichischen Landeshauptmann-Stellvertreter und FPÖ-Landesparteiobmann Manfred Haimbuchner nach dessen Verständnis von Integration.

Sie forderten bei der Rede im Bierzelt am Welser Volksfest, dass „die Österreicher wieder ihr Land zurückbekommen“. Wem gehört das Land aktuell?

HaimbuchnerDas ist natürlich eine Metapher. Die Leute fühlen sich in ihrem eigenen Land nicht mehr sicher und haben den Eindruck, dass der Staat nicht mehr für die Sicherheit sorgen kann. Das ist eigentlich das Fatalste was einer Gesellschaft passieren kann.

Fühlen Sie sich selbst noch sicher?

HaimbuchnerMit blöden und dummen Äußerungen hat man es immer zu tun, die muss man als Politiker gewohnt sein. Aber die Intensität gewisser Äußerungen wird stärker, erreicht jetzt wieder einmal eine strafrechtliche Relevanz und so gibt es schon Momente, wo man sich nicht mehr sicher fühlt – wobei ich kein ängstlicher Mensch bin.

Sie sprechen immer vom „Asylchaos“. Welche Lösungsvorschläge haben Sie?

HaimbuchnerDas Einfachste ist einmal, das Gesetz einzuhalten, damit sind alle Probleme gelöst: Die EU-Außengrenzen nach dem Schengener Abkommen so zu schützen, dass kein einziger Bürger, der nicht der EU/EWR angehört, illegal die EU betreten kann. Wenn das die EU nicht kann, muss man es selbst machen. Man kann illegale Einwanderung nie ganz ausschließen, aber man kann die Grenzen bestmöglich schützen. Wenn man von Solidarität in Europa spricht, sollte man auch die Länder, die massive Probleme mit den Außengrenzen haben, entsprechend unterstützen und dafür Geld in die Hand nehmen. Wenn man auf EU-Ebene überhaupt nichts zu Stande bringt, hat die EU keine Existenzberechtigung mehr. Nachdem wir uns alle eine europäische Gemeinschaft wünschen, werden sich die entsprechenden Repräsentanten einmal dazu durchringen müssen, etwas zu tun. Sonst brauchen wir uns auch an keine Richtlinie mehr zu halten.

Stichwort Gesetze: Ihre Heimatgemeinde Steinhaus bei Wels, wo Sie im Gemeinderat sitzen, erfüllt die 1,5 Prozent Asylquartiersplätze im Verhältnis zur Bevölkerungsanzahl nicht und beherbergt keinen einzigen Flüchtling.

HaimbuchnerEs ist kein Gesetz, dass wir eine Quote zu erfüllen haben. Das Durchgriffsrecht des Bundes gegenüber den Ländern und der Länder gegenüber den Gemeinden ist höchst undemokratisch. Es gibt auch keine Möglichkeit in meiner Heimatgemeinde und die Verteilung von Flüchtlingen innerhalb von Österreich löst kein einziges Problem.

Waren Sie schon einmal in einer Flüchtlingsunterkunft?

HaimbuchnerIch war noch nie in einer Flüchtlingsunterkunft, weil ich muss Politik für die Österreicher machen. Die Welcome-Refuges-Fraktion ist eh massiv vertreten, es muss noch Leute geben, die sich in erste Linie für die heimischen Familien einsetzen und das tue ich. Ich sage das beinhart.

Was bedeutet Integration für Sie persönlich? Welche Integrationsmaßnahmen sind am dringendsten notwendig?

HaimbuchnerFür mich ist der wichtigste Punkt, dass diese illegale Einwanderung gestoppt wird. Die Leute kommen aus sicheren Drittstaaten. Der zweite Punkt ist, dass Asyl nur etwas auf Zeit ist. Sobald in den Krisenregionen wieder Ruhe und Sicherheit herrscht, müssen die geflüchteten Leute zurückgeführt werden. Davon muss man die Leute unterscheiden, die politisch verfolgt werden. Drittens müssen sich diejenigen, die einen Daueraufenthalt und rechtskräftig Asyl zugesprochen bekommen haben, bewusst sein, dass sie ihre Kultur und ihre Lebensart nicht in einer Parallelgesellschaft weiterführen können. Sie müssen sich anpassen und mit unserem Staat und unseren Werten identifizieren. Leute, die sich tatsächlich bemühen, sollen dableiben dürfen – unabhängig von Asyl auf Zeit. Aber wir wissen, dass dies 80 Prozent von denjenigen, die auf Grund des aktuellen Flüchtlingsstromes zu uns kommen, nicht tun. Integrationsprobleme gibt es insbesondere mit Personen aus islamischen Ländern. Die jungen Leute müssen selbst wissen, dass man sich bei uns an Gesetze zu halten hat. Wir sollen uns nicht vormachen, dass die Leute unbeschriebene Blätter sind und sie nur genug Kurse machen müssen und dann gelingt die Integration. Alle Menschen haben die gleiche Würde, aber alle sind auch unterschiedlich. Menschen, die aus völlig anderen Kulturkreisen kommen sind anders geprägt. Man kann Menschen sehr schwer beibringen, sich in einem anderen Staat, in dessen Kultur und Wertegesellschaft einzubringen. Bildung ist nur ein gewisser Erfolgsfaktor, weil die Leute geprägt sind von Herkunft, Familie, Religion und Kultur und anders denken. Deswegen werden Lehrer oder Psychologen das Problem nicht lösen können. Es braucht einen starken Staat, der alle Rechtsverstöße beinhart sanktioniert und zeigt, wenn du dich in diesem Land nicht rechtskonform verhältst, bekommst du keine Sozialleistung. Und dann geht es wieder zurück in die Heimat oder in ein Land, das diese Leute aufnimmt. Es ist die absolute rechtsstaatliche Härte des Staates gefragt.

Experten befürchten aber, dass Asyl auf Zeit die Integration erschweren würde.

HaimbuchnerDas sind jene Experten, die davon leben, dass möglichst viele Leute zu uns kommen und dass man ihre Vereine und Organisationen unterstützt.

Integrationslandesrat Rudi Anschober von den Grünen hat als Ziel genannt, dass 75 Prozent der Asylberechtigten in Oberösterreich nach zehn Jahren eine Arbeit haben – ist das realistisch?

HaimbuchnerMein Ziel ist, dass 75 Prozent der Asylberechtigten möglichst bald wieder in die Heimat zurückgeführt werden, wenn es dort wieder sicherer geworden ist. Das ist der Unterschied zu Landesrat Anschober, dass die Grünen und die Sozialisten hier neue Wählergruppen erschließen wollen und ich mich für die Sicherheit in diesem Land einsetze. Ich bin sogar bereit, Geldmittel für den Wiederaufbau vor Ort für Schulen und die Infrastruktur einzusetzen. Ich halte es für fatal, dass man die finanziellen Mittel für Flüchtlingslager im Libanon massiv gekürzt hat – dieser Punkt ist wohl der einzige, der mich mit dem Kollegen Anschober verbindet. Aber es ist ein völliger Irrglaube, dass man diese Leute auf dem Arbeitsmarkt integrieren kann. Klar spricht Herr Anschober von den nächsten zehn Jahren, denn da gibt es ihn politisch nicht mehr. Leute in der Politik setzen sich oft Ziele, die dann nicht mehr überprüfbar sind. Bei mir ist es überprüfbar, denn ich bin noch ein paar Jahre in der Politik.

#Ähnliche Artikel

PR

Empowerment auf höchster Ebene

Ira Alber ist eine Powerfrau par excellence – wenn die 42-jährige Schweizerin den Raum betritt, nimmt sie diesen auch ein: Sie ist definitiv eine Macherin. Als Mehrheitseigentümerin und Geschäftsführerin der Schako Group, eines Familienunternehmens, ist sie am Boden geblieben und blickt mit Zuversicht auf die Herausforderungen, welche Buzzwords wie Nachhaltigkeit, digitale Transformation und die dynamischen, wirtschaftlichen Entwicklungen sowie New Work mit sich bringen.

Ein Geheimnis, das entdeckt werden möchte

Das Bergschlössl am Froschberg inmitten eines der ältesten botanischen Gärten Österreichs gibt es seit über dreihundert Jahren, war ehemals ein Privatwohnsitz und in den vergangenen Jahren Sitz der Limak Austrian Business School. Martin Siebermair und sein Team hauchen ihm nun neues Leben ein. Im Gespräch erzählt er uns von all seinen Ideen und Visionen für den besonderen Ort und darüber, warum es sich für Unternehmen und Privatpersonen lohnt, die Räumlichkeiten zu nutzen.

Auf den Mikrometer genau

Die Thalheimer RICO Group gehört zu den weltweit führenden Anbietern von Silikonspritzguss-Werkzeugen. Die strategische Ausrichtung soll sich auch nach der 100-prozentigen Übernahme durch die Semperit Gruppe nicht ändern, derzeit läuft ein Ausbau der Produktions- und Bürofläche.

Gelebte Regio-genial-ität

Sei es dank der traditionellen Brettl-jausen auf der Alm, der modernen Gastrokonzepte mit internationalen Einflüssen oder der klassischen Haubenküche – durch sie wird Öster-reich zu einem echten Genussland. Was dabei nicht fehlen darf, sind hochwertige Zutaten und Lebensmittel, am besten aus heimischer Herstellung. Und wo sind diese zu finden? Wir haben uns umgesehen und festgestellt: Geniale und regionale Konzepte lebt man …

Vernunft und die Gefühlsebene verbinden

So trifft Felix Schober seine Entscheidungen am liebsten. Von seinem Großvater gegründet und über seinen Vater an ihn weitergegeben, leitet er seit mehr als 20 Jahren erfolgreich die Geschäfte der Schober Dienstleistungen. Was dabei trotz Generationenwechsel und Wachstum gleich geblieben ist: das Qualitätsversprechen des Traditionsbetriebs.

Challenge accepted: green lifestyle

Die Menschen hinter nachhaltigen Startups sind oft risikobereit und gewohnt, sich gegen Widerstände durchzusetzen. Sagt Chefredakteur Martin Pacher und bringt diese mit seiner Onlineplattform „brutkasten earth“ vor den Vorhang. Über seine persönlichen Learnings, Unternehmen, die man kennen sollte, und darüber, wie die tägliche Beschäftigung mit Nachhaltigkeit, Innovation und den Menschen dahinter auf seinen eigenen Lebensstil abgefärbt hat.

Ein Tor in eine andere Welt

Die Schallaburg in Niederösterreich macht Geschichte lebendig und lädt ihre Besucher:innen schon seit fast 50 Jahren ein, sich auf Reisen zu begeben. Reisen durch eine Vergangenheit, die bis heute in die Gegenwart wirkt und einen prägenden Einfluss auf das individuelle Leben der Gäste hat. Wir begeben uns mit Geschäftsführer Peter Fritz auf eine ganz persönliche Führung durch das Gesamterlebnis, das die Schallaburg heute ausmacht.

Wenn sich Tradition mit Innovation verbindet

In Niederösterreich schaffen 109.000 Betriebe rund 820.000 Arbeitsplätze. Beinah ein Viertel aller Erwerbstätigen ist im industriellen Sektor beschäftigt. Was den Industrie- und Wirtschaftsstandort heute zur Schatzkammer für Talente und Wertschöpfung macht, erzählen uns Thomas Salzer, Präsident der Industriellenvereinigung Niederösterreich, und Stefan Graf, Geschäftsführer des Bauunternehmens Leyrer + Graf.

Im 4/4-Takt durch Niederösterreich

Dass Österreich ein Land der Vielseitigkeit ist, ist bekannt. Doch wie schafft es das größte Bundesland, hervorzustechen? Eines ist klar: Jedes seiner vier Viertel überzeugt durch andere Qualitäten. Wir haben bei Macher:innen aus Most-, Wald-, Wein- und Industrieviertel nachgefragt und stellen ein paar wirtschaftliche, naturbelassene und nachhaltige Besonderheiten aus Niederösterreich vor.

Eine Prise Lombardei

Eine 404 Kilometer lange Landesgrenze verbindet Österreich und Italien miteinander. Was die beiden Alpenrepubliken wirklich vereint, ist dabei mehr als die Liebe zur Kulinarik, gutem Kaffee und den umliegenden Berglandschaften. Zwei Nationen, eine Erfolgsgeschichte und wie sie diese weiterschreiben möchten.

PR

Endlich wieder Braustadt

Nach mehr als 40 Jahren wird in Linz wieder Bier gebraut. Die Brau Union Österreich lässt im ehemaligen Kraftwerk der Tabakfabrik die Marke Linzer Bier neu aufleben. Damit bedient das Unternehmen den Wunsch der Konsument:innen nach regionalen Sorten. Zu Besuch im neuen Herzen der Braustadt.

Selbstbewusst durch den Stresstest

In der kalten Jahreszeit erfreuen sich glänzende Eislaufplätze großer Beliebtheit. Einige müssen dabei aufpassen, die Balance zu bewahren und nicht zu stolpern. Ähnlich – spiegelglatt – verhält sich die momentane Marktlage für Betriebe. Schuld sind vielschichtige makroökonomische Einflüsse. Die stellen auch die exportstarke oberösterreichische Wirtschaft vor Herausforderungen. Wie man mit solchen Situationen bestmöglich umgeht, zeigen Branchenvertreter sowie ein Experte aus der Forschung.

„Ich hab‘ in den Spiegel geschaut und beschlossen: jetzt oder nie!“

Die Schwarze Soldatenfliegenlarve als Abfallentsorger und Rohstofflieferant, eine europaweite Lösung für digitale Signaturen, eine Wärmebatterie, die das Heizen emissionsfrei machen soll, und ein neues Verfahren zur Erkennung von Bauteil-Fehlern: Mit diesen Ansätzen wollen heimische Startups den Markt revolutionieren.

Steiermark – das Land der Erfindungen

Mit Investitionen in Höhe von 2,6 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung ist die Steiermark unangefochten auf Platz eins in Österreich. Da ist es wenig verwunderlich, dass die steirischen Unternehmen auch bei den Erfindungen im Spitzenfeld liegen.

Marchtrenk brummt. Als Wirtschaftsmotor.

Mehr als 500 Unternehmen haben sich inzwischen in Marchtrenk angesiedelt. Um den Wirtschaftsmotor weiterhin kräftig anzukurbeln, versucht das Standortmarketing die Unternehmer:innen gut miteinander zu vernetzen. Deshalb ging auch heuer wieder im Kulturraum Trenks der Wirtschaftsempfang über die Bühne.

Starkicker tanken in Oberösterreich Kraft für die neue Saison

Fußballfans aufgepasst! Im Sommer tummeln sich wieder viele bekannte Profis in Oberösterreich. Vom aktuellen Europa-League-Sieger bis zum griechischen Serienmeister – sie alle holen sich die nötige Frische für das neue Spieljahr bei Trainingscamps in Oberösterreich. Warum eigentlich ausgerechnet hier? Und welche wirtschaftliche Bedeutung haben Buchungen von Spitzenvereinen für das Tourismusland?

Frankfurt: Das Tor zur Welt für Linz

Zweimal täglich geht es vom Linzer Flughafen ins rund 600 Kilometer entfernte Frankfurt/Main. Vor allem für die Wirtschaft ist die Verbindung von großer Bedeutung. Flughafendirektor Norbert Draskovits sprach mit uns über die Wichtigkeit dieser Strecke und darüber, wo die Reise künftig hingehen wird.

Die DSGVO-Rockstars

Ein Unternehmen kann es sich heutzutage nicht mehr leisten, das Recht auf Datenschutz zu negieren. Das haben auch Robert Reitmann und Michael Traunau erkannt und mit ihrer gemeinsamen Expertise DataReporter gegründet. Das Unternehmen trifft mit seinen Angeboten den Puls der Zeit und befindet sich trotz der aktuellen Krisen im Wachstum. Die beiden Gründer geben Einblicke in ihr Erfolgsrezept.