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Qualität braucht Kontrolle

Das Welser Familienunternehmen Resch & Frisch beliefert bereits 165.000 Privathaushalte in Österreich und Bayern sowie 16.500 Gastronomen in neun Ländern regelmäßig mit vorgebackenen Backwaren. Der Schlüssel zum Erfolg sind die hohen Qualitätsstandards, ein genaues Kontrollsystem und eine enge Kooperation mit den Getreidebauern.

Josef Kolm steht vor seinem Acker im niederösterreichischen Theiss und wirft einen Blick über das Feld. Wo sich in einigen Monaten wieder goldene Ähren im Wind wiegen werden, sind jetzt keine Pflanzen zu sehen. Eine dünne Raureifschicht bedeckt die Erde. Kolm ist einer von etwa 350 Vertragslandwirten, die exklusiv für Resch & Frisch verschiedenste Getreidesorten anbauen. „Ich bin seit vielen Jahren Partner des Unternehmens, ich schätze die intensive Kooperation und ein gewisses Vertrauensverhältnis“, sagt er.

Rückverfolgbarkeit bis auf den Acker

Zwar schließt das Unternehmen immer nur Ein-Jahres-Verträge mit seinen Bauern ab, diese werden in der Regel aber verlängert. „Wir setzen auf langfristige Partnerschaften, viele Bauern sind seit Jahren dabei“, sagt Rita Kappert, die bei Resch & Frisch für den Agrarbereich verantwortlich ist. Alle dieser Landwirte sind in Österreich beheimatet. Doch auch innerhalb des Landes gibt es Regionen, die für manche Sorten besser, für andere weniger gut geeignet sind. „Weil wir unsere Landwirte so genau kennen, haben wir ein optimales Steuerungsinstrument, damit überall dort das angebaut wird, was optimal gedeiht“, sagt Kappert. „Uns ist eine Rückverfolgbarkeit der Produkte bis auf den Acker wichtig“, erklärt Kappert. Wichtig ist dabei auch die Qualitätssicherung, um die sich eine eigene Abteilung mit insgesamt sieben Mitarbeitern kümmert. Jedes Jahr besuchen Kontrolleure die Felder, um die Qualität der Pflanzen zu testen und sie auf eventuelle Schäden zu prüfen. Kolm sieht die Kooperation als großen Vorteil: „Verträge sind zwar Verbindlichkeiten, aber sie bieten Sicherheiten. Man kann längerfristig planen und auf einer gewissen Ebene schützen sie beide Vertragspartner.“

Keine Schwachstellen erlaubt

Bis das geerntete Getreide bei Resch & Frisch landet, dauert es. „Zuerst werden die Körner in Lagerhäusern untergebracht, auch dort ist die richtige Behandlung wichtig, die von der Qualitätssicherung überwacht wird“, erzählt Kappert. Proben aus den Silozellen werden an ein externes Labor geschickt und überprüft. Ist die Zeit reif, werden die Rohstoffe in Mühlen weiterverarbeitet. Dabei kommt es schon beim Transport auf Kleinigkeiten an. Die Fracht-LKW müssen gereinigt sein, die Ware darf nicht nass werden. Insgesamt verlässt man sich bei Resch & Frisch auf acht Lagerhäuser, zwei Zwischenhändler für Gewürze und Kürbiskerne und drei Mühlen. Schwachstellen sind dabei keine erlaubt: Bei einer kleinen Unachtsamkeit ist die Ernte nicht mehr weiterzuverarbeiten. Einmal bei Resch & Frisch angelangt, wird das Getreide nach Stichproben und weiteren Qualitätskontrollen verarbeitet. „Auch danach werden die fertigen Produkte verkostet und getestet, ob wirklich eine gleichmäßig gute Qualität gewährleistet ist“, erzählt Kappert. Dabei gilt es, die individuellen Eigenschaften der einzelnen Sorten zu beachten. Jedes Mehl hat je nach Region eigene Backeigenschaften. Das erkennt man nach der Ernte. Erst die richtige Mischung ergibt das optimale Endprodukt. „Unsere Produktionsleiter analysieren genau die richtigen Mischungsverhältnisse“, sagt Kappert. Niederösterreichischer Weizen hat etwa einen leicht höheren Proteingehalt als oberösterreichischer, das wirkt sich auf Kompaktheit und Geschmack aus.

Insgesamt vertreibt Resch & Frisch etwa 1.000 verschiedene Produkte. Das Geschäftsmodell gliedert sich in drei große Bereiche. Neben den Filialen in Oberösterreich und Salzburg werden mehr als 165.000 Kunden in Österreich und Bayern mit Tiefkühl-Gebäck zum Fertigbacken für daheim versorgt. Die größte Sparte ist aber der Gastronomie- und Hotelleriebereich. Dabei werden Österreich und Deutschland flächendeckend beliefert, derzeit expandiert man verstärkt nach Belgien und Italien. „Wir merken, dass die Konsumenten Qualitätsware mit regionalen Rohstoffen wertschätzen. Die Qualitätsstandards zahlen sich aus“, sagt Kappert.

"Uns ist eine Rückverfolgbarkeit der Produkte bis auf den Acker wichtig."

Rita KappertAgrarbereich und Rohstoffpolitik, Resch & Frisch

Resch & Frisch

Sitz_ Wels

Gründung_ 1924

Produkte_ Etwa 1.000

Vertragsbauern_ 350

Regionalität_ Alle Landwirte sind in Österreich beheimatet. „Einige Regionen sind besser als Anbaugebiete für bestimmte Weizensorten geeignet als andere“, sagt Rita Kappert.

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