Im Kampf gegen Frau Holle
Die Winter werden kürzer, aber intensiver. Frau Holle sorgt in kürzeren Zeiträumen für größere Schneemengen. Maschinenring-Oberösterreich-Geschäftsleiter Christian Reiter darüber, wie das Unternehmen dem Schnee Herr wird.
Die Sonne brennt vom Himmel, die Luft über den Straßen flimmert und der Duft von glühendem Asphalt zieht in die Nase. Die Arbeit als Asphaltierer ist besonders im Sommer ein Knochenjob. Auch alle anderen Sparten des Baugewerbes sind extrem vom Wetter abhängig. „Dieses Thema ist deshalb für uns von großer Bedeutung“, erklärt Hubert Wetschnig, CEO der Habau Gruppe, die mit rund 5.000 Mitarbeitern und einem jährlichen Bauvolumen von mehr als einer Milliarde Euro einer der größten österreichischen Baukonzerne ist.
„Es geht für uns beim Wetter um zwei Aspekte. Der erste ist die Frage, wie es unseren Mitarbeitern bei extremen Wetterereignissen geht. Wir sehen es als unsere Verpflichtung, dass die Mitarbeiter, die in der Früh gesund zur Arbeit kommen, auch am Abend gesund wieder zu ihren Familien nach Hause gehen können.“ Man „übererfülle“ die gesetzlichen Vorschriften und stelle zum Beispiel im Sommer mehr als vorgeschrieben gekühlte Getränke, Sonnencremes und Sonnenbrillen zur Verfügung. „Was im ersten Moment banal klingt, trägt maßgeblich zur Arbeitssicherheit bei.“ Wetschnig verschweigt nicht, dass man diese Materialien auch aus Eigennutz zur Verfügung stellt. „Natürlich wollen wir die Zahl der Unfälle und Krankenstandstage dadurch reduzieren. Aber es will sich auch keiner der Arbeiter verletzen oder Spätfolgen davontragen. Es ist eine Win-win-Situation für beide Parteien.“ Der zweite Aspekt beim Thema Wetter sei der wirtschaftliche. „Unerwartete Wetterextreme muss man schon bei der Angebotslegung einkalkulieren. Trotzdem kann immer noch etwas dazwischenkommen, das den Fortschritt verzögert. Wir sind dabei auch sehr stark von der geographischen Situation abhängig. In alpinen Regionen etwa schlägt das Wetter schnell um, starke Unwetter sind häufiger.“ Auch das Arbeitsrecht sei Teil dieses wirtschaftlichen Bereichs.
"Wir sehen es als unsere Verpflichtung, dass die Mitarbeiter, die in der Früh gesund zur Arbeit kommen, am Abend gesund wieder nach Hause gehen können."
Hubert Wetschnig CEO, Habau Gruppe
Durch den neuen Kollektivvertrag muss seit Mai bereits ab 32,5 Grad Celsius, statt wie vorher ab 35 Grad, ein kühlerer Alternativarbeitsplatz gefunden werden, oder das Arbeiten im Freien wird eingestellt. Die Entscheidung darüber obliegt dem Arbeitgeber „in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat“, wie Wetschnig betont. Folgen drei Stunden mit mehr als 32,5 Grad Celsius aufeinander, so zählt dieser Tag als „Schlechtwettertag“. Das bedeutet nicht gleich hitzefrei: Der Arbeitnehmer ist verpflichtet, eine andere, zumutbare Arbeit im Betrieb zu verrichten. Für durch Hitze entfallene Arbeitsstunden gebührt den Arbeitern eine Schlechtwetterentschädigung in der Höhe von 60 Prozent des Lohnes. Der Betrieb kann eine Rückerstattung der geleisteten Schlechtwetterentschädigung bei der Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungskasse beantragen. Wie zufrieden kann ein Bauunternehmer mit dieser Änderung sein? Wetschnig: „So richtig glücklich macht uns so eine globale Regelung nicht. Die Temperatur wird ja nicht von uns direkt an der Baustelle gemessen, sondern nach genormten Kriterien an einer Wetterstation in der Baustellen-Gemeinde. Es kann also vorkommen, dass der Grenzwert laut dieser Messung überschritten ist, im lokalen Umfeld der Baustelle, zum Beispiel in einer Baugrube, ist die Temperatur aber niedriger.“ Es sei auch schon vorgekommen, dass die Arbeiter gesagt haben „Uns ist noch gar nicht so heiß.“ Wetschnig hält aber fest, dass eine Regel im Sinne des Arbeiterschutzes notwendig sei, auch wenn man die derzeitige verbessern könne. Die verlorenen Stunden wieder hereinzubekommen sei schwierig, aber machbar.
„Es gibt sogenannte Einarbeitungseffekte, das heißt, dass zum Beispiel das siebte Stockwerk eines Hochhauses schneller fertig sein wird als das erste. Diese Einarbeitungseffekte können den Arbeitsausfall durch Extremwetterereignisse kompensieren.“ Ansonsten könne man auch mehr Geräte zur Verfügung stellen und ja, auch Überstunden seien manchmal Thema. Versicherungen gegen Unwetter schließe die Habau selbst selten ab, „das machen eher die Bauherren“.
Hitze_ Seit 2013 gilt für Bauarbeiter, Zimmerer, Gipser, Dachdecker, Pflasterer und Gerüster auch Hitze als Schlechtwetter im Sinne des Bauarbeiter-Schlechtwetterentschädigungsgesetzes. Ab 32,5 Grad Celsius muss ein kühlerer Alternativarbeitsplatz gefunden werden oder das Arbeiten im Freien wird eingestellt. Die Entscheidung darüber obliegt dem Arbeitgeber. Für durch diese Hitze entfallene Arbeitsstunden gebührt dem Arbeitnehmer eine Schlechtwetterentschädigung in der Höhe von 60 Prozent des Lohnes.
Kälte_ Bei extrem kalter Lufttemperatur wird für die Beurteilung der Belastung des Menschen die Kombination aus Lufttemperatur und Wind herangezogen. Diese Größe wird Windchill genannt. Liegt Windstille vor, so ist der Windchill gleich der Lufttemperatur. Je höher jedoch die Windgeschwindigkeit ist, umso kälter ist die gefühlte Lufttemperatur.
Das Wetter ist das eine, das Klima das andere Thema. Hat man bei der Habau schon etwas von einem Klimawandel bemerkt? „Jein“, antwortet Wetschnig. „Die Sommer in den letzten zwei bis drei Jahren waren auffallend heiß. Im Schnitt gleicht es sich aber aus, zum Beispiel mit kälteren Wintern oder auch Jahren, in denen der Sommer eher verregnet ist. Die Extreme scheinen allerdings zuzunehmen.“ So sensibel wie die Ökosysteme reagiere man am Bau aber auf Erhöhungen der Durchschnittstemperatur nicht. „Ein Grad mehr oder weniger ist für uns nicht die Tragik. Fünf Grad mehr oder weniger sehr wohl.“_
Die Wetterprognose für die nächsten Jahre?_
Sehr sonnig. Die Nachfragesituation ist sehr gut. Die Zusammenarbeit innerhalb der Unternehmensgruppe hat sich in den letzten Jahren nochmals deutlich verbessert, wodurch wir an Effizienz gewonnen haben.
Auf Wetterberichte ist nicht immer Verlass, genauso wie auch im Geschäftsleben immer mal wieder etwas Unvorhergesehenes passiert – wie reagiert man darauf?_
Nüchtern analysieren und danach die Handlungsmöglichkeiten mit Bedacht abwägen. Schlussendlich geht es in diesem Prozess darum, die Schwächen zu minimieren und die Stärken weiter auszubauen.
Mit welchen dunklen Wolken muss die Habau Gruppe sich aktuell beschäftigen?_
Die größte Herausforderung ist es sicher, die junge Generation für das Baugeschäft zu begeistern. Die Arbeit am Bau ist eben kein typischer Nine-to-five-Job, das macht die Mitarbeitersuche leider schwierig.
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