Wie kleine Löcher im Gehirn. So in etwa fühlt sich das wohl an, wenn man dement wird. Etwa 130.000 Menschen leiden in Österreich an einer demenziellen Erkrankung. Die gute Nachricht: „Das Risiko, an einer Demenz zu erkranken, lässt sich durch eine gesunde Lebensweise positiv beeinflussen und reduzieren“, sagt Neurologin Bettina Metschitzer, Leiterin
der Demenzstation am Klinikum Wels-Grieskirchen.
Die fünf L zur Vorbeugung von Demenz
„Jede Form von Bewegung wirkt sich positiv aus – vom flotten Spazierengehen bis hin zum Radeln auf dem Hometrainer“, erklärt Bettina Metschitzer. Wer sich ein Leben lang bis ins hohe Alter regelmäßig bewegt, senkt nicht nur das Risiko, an einer Demenz zu erkranken, sondern auch die Wahrscheinlichkeit, eine Gefäßkrankheit zu erleiden.
Durch Kommunikation und emotionale Anteilnahme am Leben anderer wird das Gehirn durch neue Informationen ständig gefordert. Außerdem werde die Stimmung dadurch gehoben, so Metschitzer. „Sozialer Rückzug kann schnell zu einer Verschlechterung einer Demenz führen.“ Viel besser daher: an Familienfesten teilnehmen, sich mit Gleichgesinnten treffen, Hobbys leben und Freizeit genießen.
Gesellschaftsspiele sind bloß ein kurzweiliger Zeitvertreib? Weit gefehlt. Neben dem Lesen anspruchsvoller Texte können auch Gesellschaftsspiele einen wichtigen Beitrag zur Prävention leisten. „Nur Kreuzworträtsel aufzulösen ist zu wenig – komplexere geistige Tätigkeiten und der Austausch mit Freunden sind ein essenzieller Faktor“, erklärt die Neurologin. Übrigens: Auch Bildung ist ein guter präventiver Faktor: „Das bedeutet nichts anderes, als dass die Demenzprophylaxe bereits im Kindesalter losgeht.“
Unter Leben – oder auch „Laben“ – ist ein allgemein gesunder Lebensstil zu verstehen: „Das ist die berühmte Mischkost, wenig Alkohol, kein Nikotin“, so Metschitzer. Sie rät zur gefäßfreundlichen mediterranen Küche, die sich durch die Verwendung von wenig Fett, viel frischem Obst und Gemüse sowie Fisch und hellen Fleischsorten auszeichnet.