Jobplattformen, Firmenwebsites, Social Media oder doch ganz oldschool per Post? Die Möglichkeiten sich zu bewerben sind vielfältiger denn je. Auch bei der Gestaltung der (digitalen) Bewerbungsmappe gibt es unterschiedlichste Ansätze. Aber welche Unterlagen lesen sich Personalisten tatsächlich durch? Und worauf achten sie besonders? Zwei Recruiter sprechen über aktuelle Trends im Bewerbungsprozess und Fähigkeiten, die der Arbeitsmarkt der Zukunft erfordern wird.
Die Zeiten der Motivationsschreiben gehören der Vergangenheit an.
Danesh Forghani
Manager Personalberatung, Randstad Austria
Kleckern oder klotzen: Welche Unterlagen sollte eine vollständige Bewerbung tatsächlich beinhalten?
FORGHANIEin schön gestalteter Lebenslauf, der aussagekräftig ist, über ein professionelles Foto verfügt und übersichtlich formatiert ist, reicht oft aus. Die Zeiten der Motivationsschreiben gehören der Vergangenheit an – das wird meiner Erfahrung nach kaum noch durchgelesen. Ebenso verhält es sich mit Zeugnissen, Weiterbildungen und anderen Qualifikationen. Ich würde daher den vollen Fokus auf die Gestaltung des Lebenslaufs legen. Hier sollten keine künstlerischen Experimente gewagt oder Romane verfasst werden. Der Schlüssel lautet: kompakt und ansprechend. Am Ende würde ich noch anfügen, dass auf Wunsch sämtliche Zeugnisse und Unterlagen zur Verfügung gestellt werden. Die muss man dann auf jeden Fall bei der Hand haben. Es kommt nicht gut an, wenn man gebeten wird, etwas nachzureichen, und das selbst erst noch einholen muss.
Wie geht man als Bewerber damit um, wenn man keine Antwort bekommt?
FORGHANIIch bin ein großer Befürworter davon, schon vorab bei der entsprechenden Kontaktperson anzurufen, um Interesse an der Stelle zu bekunden, zwei intelligente Fragen zu stellen und erst danach die Unterlagen abzuschicken. Damit hebt man sich schon einmal vom Großteil der Bewerber ab. Sollte man dann länger keine Rückmeldung erhalten, ist es durchaus gut, einmal nachzufragen – das macht einen interessierten Eindruck. Alles darüber hinaus sollte man aber eher bleiben lassen, um nicht aufdringlich zu werden. Das kommt natürlich auch immer ein bisschen auf das Gegenüber an. Fingerspitzengefühl ist hier ein guter Ratgeber.
Wie sieht die optimale Vorbereitung auf ein Bewerbungsgespräch aus? Welche fünf To-dos dürfen auf keiner Checkliste fehlen?
FORGHANIMan sollte ganz genau wissen, wer die Gesprächspartner sind: Welche Position haben sie? Was ist ihre Tätigkeit? Wie lange sind sie schon im Unternehmen? Es ist gut, sein Gegenüber zu kennen. Der zweite Punkt ist, sich intensiv mit dem Unternehmen auseinanderzusetzen. Ein guter Tipp: Die Begrifflichkeiten, die das Unternehmen auf der Website verwendet, notieren. Produkte und Slogans zu kennen kommt gut an und zeigt, dass man vorbereitet ist. Außerdem sollten sich Bewerber unbedingt drei Fragen überlegen, die sie am Ende des Gesprächs stellen können. Zudem ist es wichtig, sich genau zu überlegen, wie die Rahmenbedingungen gestaltet werden sollen – Gehalt, Reisebereitschaft und ähnliche Aspekte. Zu guter Letzt: Am Vortag die passende Kleidung vorbereiten, um dann wirklich mit einem Lächeln in das Gespräch zu gehen und so viele Punkte wie möglich mit nach Hause zu nehmen.
Standorte_ 9
Mitarbeiter_ 100
Schwerpunkte_ Vermittlung von Fach- und Führungskräften, Personalberatung in den Bereichen Finance, Life Sciences und IT, gewerbliche Arbeitskräfteüberlassung in allen Industrien
Randstad in drei Worten_ menschlich, leistungsorientiert, fair