Wie verwandelt man einen Bauplan in die Lieblingswohnung? Wir haben den Planerinnen von Hoflehner Interiors über die Schulter geschaut und eines gelernt: Es schadet nicht, komponieren zu können. Um aus Farben, Möbeln und Materialien ein behagliches Gesamtkunstwerk zu schaffen, in dem Familien-Polsterschlachten ebenso ihren Platz finden wie die gepflegte Dinnerparty am Pool.
„Nächstes Jahr bauen wir ein neues Haus. Die Polier- und Grundrisspläne gibt es schon, doch jetzt brauchen wir ein Konzept für unseren Wohnraum.“ Anfragen wie diese gehören zum Alltag der Planer:innen bei Hoflehner Interiors. Irina Zaiser und Bettina Palmetshofer stehen gerade im Musterraum und arrangieren Oberflächen und Stoffe zu einem Moodboard auf dem Tisch. Es geht um einen neuen Auftrag. „Holst du bitte noch die Teppichmuster?“
Wie wird der Traum von der fertig eingerichteten Wohnung wahr?
„Ob Neubau oder Umgestaltung – zuerst sehen wir uns die Raumsituation an“, erklärt Irina Zaiser. Ihre Kollegin holt den Musterkatalog hervor, sucht einen blaugrünen Stoff heraus. Die beiden nicken. „Ja, das harmoniert mit dem hellen Holz. Eine weitere Akzentfarbe noch, dann gewinnt der Raum mehr Tiefe.“ Das Zusammenstellen aller Elemente erfordert Vorstellungskraft und Einfühlungsvermögen.
Gestaltung braucht Gespür
Denn man muss zuerst verstehen lernen, was die Kund:innen wirklich wollen und was ihnen gefällt. „Wir achten hier im Showroom genau auf ihre Reaktion, wenn sie uns besuchen. Zu welchen Möbeln und Materialien sie sofort greifen, was sie anspricht. Und was nicht. Wir hören uns ihre Wünsche an, befragen sie zu ihrem Alltag und gewinnen ein immer klareres Bild von ihren Bedürfnissen. Termin für Termin wird die Neugestaltung immer konkreter. Da verschwindet der Tisch bald unter den schönen Mustern“, schmunzelt Bettina Palmetshofer.
Holzproben, Fliesen und Stoffe machen den Raum gut vorstellbar – gekrönt von der 3D-Visualisierung, die vom großen Bildschirm leuchtet. Damit könne man den Kund:innen die neue Wohnung sehr detailgetreu und in Echtzeit zeigen. Die Sessel lieber in Salbeigrün statt in Weinrot? Kein Problem, man färbt die Möbel mit wenigen Klicks um.
Wie einfach ist es, mit Menschen zusammenzuarbeiten, die man erst seit Kurzem kennt? Immerhin geht es um eine langfristige Investition und hochwertige Ausstattungen. Der Faktor Zeit spiele eine große Rolle, sind sich beide Planerinnen einig. Nicht nur in der Planung oder in der Entscheidungsphase der Kund:innen, sondern auch im Abwickeln des Projektes. Es gehe schließlich um Wohnräume fürs Leben.
Vom Plan zum Ergebnis
Kommt das finale Okay der Kund:innen, wird die nächste Phase angestoßen – die Umsetzung. Von der Bestellung der Sessel und Sofas in der gewünschten Ausführung – alles wird individuell angefertigt – bis zu Teppichen, Böden und der Beleuchtung wird bei erstklassigen Betrieben aus Österreich, Italien und Deutschland bestellt. Für Innenausbau und Installation holt man sich regionale Partnerbetriebe ins Boot. Die Planer:innen selbst bleiben vom Anfang bis zum Ende eines Projektes die Ansprechpersonen ihrer Kund:innen. „Da bauen sich oft freundschaftliche Beziehungen auf.“
Gibt es eigentlich einen „Hoflehner-Stil“, der sich bei den Projekten durchzieht? „Wenn man es so betrachtet, gibt es da schon einen roten Faden. Die Liebe zu Naturmaterialien, zu gedeckten Tönen, zu höchster Qualität. Ergänzt mit kräftigeren Farben als belebendes Element, um nur einige Punkte zu nennen.“ Eine viel größere Rolle bei ihrem Design spiele aber die Kundschaft selbst, deren Geschmack, der zu verändernde Raum und die äußere Umgebung des Hauses.
Form follows Function – und Umgebung
Das Wohnzimmer mit der raumhohen Glasfront lässt den Blick frei über die oberösterreichische Landschaft schweifen, die Berge und Wälder wirken zum Greifen nah. Zusammen mit dem tiefgrünen Sofa von „Ligne Roset“ entsteht ein optisches Gesamterlebnis. „Genau das haben wir bei diesem Projekt beabsichtigt“, lächeln die Planerinnen beim Betrachten der Bilder dieses Auftrags. „Wir haben die Umgebung in den Raum geholt.“ Bei einem anderen Projekt, einem eleganten Poolhaus mit Außenanlage und Swimmingpool, wähnt man sich hingegen in südlichen Gefilden. Es komme auch auf den Kontext an.
Das Schönste am Ende eines Projektes sei es, wenn man die fertig eingerichteten Räume noch einmal sehen kann. Um sie fotografisch festzuhalten. „Doch das Allerschönste ist es, wenn dich deine Kundschaft anruft und sagt: ‚Komm vorbei auf einen Kaffee, ich möchte dir zeigen, wie es uns allen hier taugt.‘“ Und vielleicht sprechen die Kund:innen bei dieser Gelegenheit das nächste Projekt an, das den gestalterischen Kunstgriff der Planer:innen von Hoflehner Interiors braucht._
Als Planerin braucht es Kreativität und Einfühlungsvermögen zugleich.
Bettina Palmetshofer
Innenraumplanerin, Hoflehner Interiors
Die Wohnung ist der Ort, an dem man sich frei ausdrücken kann.
Irina Zaiser
Innenraumplanerin, Hoflehner Interiors
# Hoflehner Interiors
1950er_ Gründung Tischlerei Hoflehner in Steyr
1970er_ Hermine Hoflehner wandelt Tischlerei zu Möbelhandelsunternehmen um
Beginn 1990er_ Übernahme Klaus Hoflehner und Formung eines Möbelgeschäftes mit gehobenen Marken und großer Planungskompetenz
1995_ Eröffnung Firmenstandort in Linz
2022_ Eröffnung Showroom in Wien, Geschäftsführer Christian Mann, 12 Mitarbeiter:innen