Page 112 - DIE MACHER_Fruehling 2024
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Koch Lukas Nagl, das Genießermenü im Hotel wurde? „Ich glaube, ja“, antwortet Fini sofort.
Das Traunsee und jetzt auch noch Casual Dining „Wenn man in eine Familie wie diese hineinge-
in der neuen Beletage in der Post am See. Das boren wird, bekommt man das mit in die Wiege
Hotel entspricht damit dem heutigen Zeitgeist“, gelegt. Je älter man wird, umso mehr kann man
erklärt Monika. Diesen Zeitgeist beschreiben dieses Gen ausbauen und umso bessere Gastge-
die beiden Töchter so: „Wir wollen hier die berinnen können wir werden, weil man ja selbst-
Geschmäcker der Welt natürlich nicht missen, bewusster wird und immer dazulernt.“
gleichzeitig legen wir aber Wert auf Regionalität
und Saisonalität – New Glocal also, denn welt-
o ene Regionalität sehen wir als Stärke!“ #2
In der Beletage nden sich aber noch mehr „Wir kombinieren Essen
Trends: „Wir wollen damit den Social Exchange mit Erlebnissen“
unterstützen – durch Wohnzimmerfeeling und
ein Sharing Concept“, sagt Marie. Es werde auch
einen Kommunikationstisch geben, an dem Eine kulinarische Entdeckungsreise, so in etwa
man mit anderen Gästen zusammengesetzt wird. könnte man das Kulinario in der Linzer Her-
So sollen der soziale Austausch angekurbelt und renstraße beschreiben. Ein Restaurant? Auch,
kollektive Erlebnisse gefördert werden. Finis Au- ja, aber noch einiges mehr. „Ein Restaurant für
gen leuchten, als sie auch noch den Trend „Meet morgens, mittags und abends, ein Catering für
food“ erklärt: „Der Wunsch ist groß, Lebensmit- diverse Veranstaltungen, ein Shop mit unseren
tel nicht nur zu verbrauchen, sondern auch zu Eigenprodukten und eine Kochschule mit ver-
erleben. Durch Küchenblicke kann man hinter schiedenen Kursen“, beschreibt Geschäftslei-
die Kulissen schauen.“ terin Stefanie Bogensperger das Gastronomie-
konzept. Gastgeberin, oder wie man hier sagt:
Rollenverteilung „Leiterin der Division Lifestyle“, ist Christina
Jahn – „wir ergänzen uns perfekt“, sagen sie fast
Das alles wäre aber wohl nur halb so schön gleichzeitig. „Weil die Chemie zwischen uns
(wortwörtlich), wenn hier nicht noch ein Trend einfach stimmt“, erklärt Stefanie prompt. Sym-
zum Tragen kommen würde: e New French, bolisch betrachtet seien sie wie zwei Zutaten,
also Holzböden, Messing, Marmortische mit die mit einem passenden Rezept ein herrliches
Dining Chairs, üppige Farben und angesagte Gericht ergeben. Und bei diesem Rezept sei
Prints. Monika schmunzelt. Sie ist es schließ- die ehrliche Kommunikation das Zauberwort.
lich, die hinter dem gesamten Interieurkonzept Außerdem seien die Rollen klar verteilt, ergänzt
steckt, weil sie es liebt, „die Gäste mit Design Christina: „Stefanie ist die Ideengeberin, ich
zu überraschen“. Die Rollen sind übrigens klar bin diejenige, die die Visionen e ektiv in die
verteilt: „Fini ist die Pragmatikerin, Marie ist Tat umsetzt.“
irgendwo zwischen Pragmatikerin und Visionä-
rin, und ich bin Visionärin“, sagt Monika. „Mir Eine gute Gastgeberin zu sein, hat Christina Jahn
macht es wahnsinnig Spaß, etwas völlig Neues schon in ihrer Kindheit vorgelebt bekommen.
zu scha en.“ Und genau deshalb funktionie- „Ich bin am Land auf einem Bauernhof aufge-
re ihr Zusammenspiel auch so gut: „Weil wir wachsen. Da ist es selbstverständlich, dass man
alle unterschiedlich ticken. Meine Kinder sind neben der Familie auch regelmäßig Freund:in-
strukturierter, verzetteln sich nicht so sehr wie nen und Nachbar:innen umsorgt.“ Schon da-
ich. Außerdem bewundere ich es, wie sie neue mals wusste die Mühlviertlerin, dass sie einmal
Ideen zulassen und aufnehmen.“ Kellnerin werden wollte. „Also ja, vielleicht gibt
es tatsächlich ein Gastgeber-Gen“, sagt sie und
Umgekehrt schauen sich aber auch die beiden lacht. Die ländlichen Wurzeln hat Christina
Töchter so einiges von ihren Eltern ab. Marie: übrigens mit Stefanie Bogensperger gemeinsam.
„Den Fleiß und den Mut. Die Ausdauer und die Doch obwohl deren Großeltern und Eltern je-
Stärke, ein großes Team, einen großen Betrieb weils eine Gästepension betreiben, „hat mich
voranzutreiben.“ Fini ergänzt: „Mama und Papa die Leidenschaft fürs Gastgeben erst vor ein paar
als Team bewundern wir sehr. Obwohl so ver- Jahren gepackt – vor allem die Neugier, wie sich
schieden, sind sie seit über 35 Jahren ein ein- gastronomische Trends entwickeln, ob ein Trend
gespieltes Team.“ Was Monika und Wolfgang wirklich zu einem Trend wird und wie o en
Gröller jedenfalls gemeinsam haben, ist ein ge- Gäste für Neues sind“, erzählt die Salzburgerin,
wisses Gastgeber-Gen. Ob dieses auch vererbt die fast täglich mit dem Zug nach Linz pendelt.
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