Page 149 - DIE MACHER_Fruehling 2024
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dem Aufbau eines Vertriebsnetzwerks in Öster-
reich.
Die „One-Woman-Show“ hierzulande ist bis heu-
te geblieben, zumindest im übertragenen Sinne.
Während sich ihr Mann als „Technical Brain“ –
wie sie ihn liebevoll nennt – nach wie vor um die
Produktion kümmert, bleibt sie selbst Herz, Hirn
und Seele der Vertriebsniederlassung in Öster-
reich. Ihr Blick schweift durch den Besprechungs-
raum. Wir sind umgeben von Spoilern, Rädern,
Federungen und weiteren, für das laienhafte
Auge nicht erkennbaren Leichtbauteilen aus dem
„schwarzen Gold“. Mit ihrem Team aus rund 30
Leuten kümmert sie sich von hier um den Ver-
trieb, die Einhaltung strenger Gesetze und Zerti -
zierungen. Als Grundlage ein absolutes Muss, um
das breite Portfolio für und gemeinsam mit den
Kunden voranzutreiben. Von 500 Stück jährlich
bis zur Stückzahl in Millionenhöhe ist alles dabei.
„Manchmal kommen Unternehmen mit einer
verrückten Idee auf uns zu und wir kümmern uns
um die Umsetzung. Manchmal sind wiederum
wir die ‚Verrückten‘, die proaktiv innovative Lö-
sungen vorschlagen.“
„Durch die Maßnahmen
an unserem neuen
Hightech meets Handarbeit Standort gehen wir das
Thema Nachhaltigkeit
ganzheitlich an“,
Um die technische Komplexität von Carbon erklärt Beuleke.
greifbarer zu machen, hilft der Vergleich mit
Stahlbeton. Während Beton der Kleber, die soge-
nannte Matrix darstellt, bildet Stahl die „Faser“.
„In Kombination sind die beiden extrem stabil,
dasselbe Prinzip beherzigen wir bei unserem Ver-
bundwerksto “, erläutert Beuleke. Der Sicher-
heitsgedanke kombiniert mit kompromisslosem
Leichtbau zählt zu den größten Vorteilen von
Carbon. „Die Bestandteile liegen wie ein Hauch Mit großen Schritten in die Zukunft
von Nichts in der Hand, obwohl sie eine höhere
Lebensdauer als vergleichbare Teile aus herkömm- „Unseren Ideen und damit auch unserem Wachs-
lichem Material mit sich bringen, da sie besser vor tum sind kaum Grenzen gesetzt.“ Apropos
Korrosion geschützt sind.“ Wachstum. Nach mehr als einem Jahrzehnt im
Techno-Z in Ried wird das Unternehmen heuer
Umso überraschender: Die Herstellung der hoch- ügge und übersiedelt in das Vario Center in Alt-
technischen Produkte erfolgt in Handarbeit. ried. Nachdem im Produktionswerk in Vietnam
„Die Komplexität der Zusammensetzung erfor- inzwischen rund ein Viertel der benötigten Ener-
dert, dass das Material schichtenweise von Hand gie mittels Photovoltaikanlage selbst erzeugt wird,
in Formen drapiert wird. Um unsere Qualitäts- zielt auch der hiesige Umzug auf mehr Nachhal-
standards gewährleisten zu können, durchlaufen tigkeit ab. Getreu dem Motto: erneuerbare Ener-
unsere Mitarbeitenden ein eigenes Trainingspro- gien nutzen, Umbau statt Bodenversiegelung und
gramm für maximale Prozesssicherheit“, betont Elektromobilität statt Verbrenner in der Firmen-
Beuleke, die den gesamten Prozess daher gerne otte. Eine bewusste Entscheidung. „Als Unter-
„fast schon als Kunsthandwerk“ bezeichnet. Mit nehmen sehen wir uns in der P icht, unseren Bei-
Erfolg. Erst im vergangenen Jahr mündete diese trag zum Klimaschutz zu leisten. Eine nachhaltige
Liebe zum Detail in einem echten Ritterschlag: Denkweise betri t alle Branchen.“ Umso mehr
Gemeinsam mit Porsche sicherte man sich den Wert legt Beuleke darauf, andere Maßnahmen zu
„Leichtbau-Oskar“ – den JEC World Innovation ergreifen und nachhaltige Rahmenbedingungen
Award 2023 – für einen Kohlefaser-Überrollkä g, zu scha en. „Damit wir nicht nur wirtschaftlich,
der im Auto trotz Gewichtersparnis für mehr Si- sondern auch ökologisch in eine nachhaltige Zu-
cherheit sorgt. kunft gehen.“_
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