Page 150 - DIE MACHER_Fruehling 2024
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5 Gründe für …
… einen starken Industriestandort. „Die Warnblinkanlage ist an, doch keine Pannenhilfe in Sicht.“
So beschreibt Joachim Haindl-Grutsch, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Oberösterreich,
die aktuelle Lage in vielen Branchen. Er fordert daher ein Umdenken in der Gesellschaft und
bessere Rahmenbedingungen für den Industriestandort. Sonst heiße es in Zukunft einmal:
„Die Industrie stand dort.“
#1 #2
Die Industrie ist eine Ohne die industrielle Forschung
Wertschöpfungsmaschine. und Entwicklung bliebe von
Österreichs F&E-Quote nur
Länder wie die USA und Großbritannien hätten
die Deindustrialisierung vor einigen Jahrzehnten wenig übrig.
zugelassen. „Jetzt kehren sie zurück, während wir
im DACH-Raum seitdem unsere Industriequote Unmittelbar mit der Wertschöpfung und den
halten konnten.“ Dass das so bleibt, stehe bei den Arbeitsplätzen hängt auch die Zukunftsfähigkeit
aktuellen Standortrahmenbedingungen auf dem des Standorts zusammen. Die Rechnung wirkt
Spiel. „Europas Anteil am Welt-BIP schrumpft auf den ersten Blick denkbar einfach: Unterneh-
seit geraumer Zeit und damit unsere interna- men, die abwandern + sinkende Investitionen =
tionale Relevanz.“ Unter dem Verlust leide die weniger Innovation. „Rund 80 Prozent der F&E-
Wertschöpfung schon heute. „Und alles, was da- Ausgaben in Oberösterreich stammen aus dem
mit verbunden ist. Allein in Oberösterreich sind Unternehmenssektor, also größtenteils aus der In-
400.000 der insgesamt 700.000 Erwerbstätigen dustrie. Unsere heimischen Betriebe kooperieren
im servoindustriellen Sektor tätig – in der Her- mit Hochschulen im In- und Ausland, betreiben
stellung von Waren, also dem industriellen Kern, Grundlagenforschung und bringen den techno-
Text David Bauer sind es 175.000.“ logischen Fortschritt voran.“ Für Haindl-Grutsch
Foto IV OÖ / Eric Krügl ein ganz wesentlicher Teil der Zukunftssicherung
des Landes.
Illu Gettyimages
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