×


Wir wollen dir schreiben ...

... und zwar pünktlich donnerstags.


Der Newsletter ist kostenfrei und kann jederzeit abbestellt werden.

„Jeder muss den Umgang mit der Digitalisierung lernen“

Es sind Leistungen, die wir oft unbewusst konsumieren, wahrscheinlich nicht täglich, aber wohl öfter als wir denken. Ohne sie könnten wir vieles nicht in Anspruch nehmen, was uns als selbstverständlich erscheint. Die Rede ist von der Fachgruppe der gewerblichen Dienstleister der Wirtschaftskammer Oberösterreich. Christian Fuchs ist Obmann und in dieser Funktion auch Berufsgruppensprecher der Sprachdienstleister – eine jener 18 Berufsgruppen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Der Export von österreichischen Gütern und Dienstleistungen ist eine treibende Kraft für das Land. „Und wenn wir von Export sprechen, sprechen wir automatisch von Fremdsprachen“, sagt Christian Fuchs. In der Weltsprache Englisch sei Österreich auch relativ gut aufgestellt. Laut einem Ranking der Unternehmensgruppe Education First, wonach Länder nach ihren Englischkenntnissen gereiht werden, lag Österreich im Jahr 2016 auf Platz acht von insgesamt 72 Ländern. In anderen Sprachen wie etwa Französisch, Italienisch und Spanisch gebe es hingegen Aufholbedarf, auch die marginalen Kompetenzen in den Ostsprachen sollten mehr berücksichtigt werden: „Momentan haben wir zwar mit den Sanktionen in Russland zu kämpfen, aber der Markt in Osteuropa ist ja nicht gestorben und er wird sich auch wieder öffnen. Wir sprechen dann von mehr als 150 Millionen, die bedient werden müssen“, so Fuchs. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, sei es wichtig, sich mit der Sprache und den Soft Skills im interkulturellen Bereich zu beschäftigen.

Drehscheibe des Arbeitsmarktes

Genau damit setzt sich der Vorsitzende des Exportclubs Oberösterreich schon ziemlich lange auseinander. Nach über 30 Jahren in der Sprachbranche berät er mit seinem Consulting-Unternehmen mittlerweile nationale und internationale Unternehmen. Seit der letzten Wirtschaftskammerwahl 2015 ist Fuchs außerdem Fachgruppenobmann der gewerblichen Dienstleister – eine Fachgruppe mit knapp 4.000 Betrieben und etwa 30.000 Beschäftigten. Und die einzelnen Branchen sind ebenso vielfältig wie ihre Herausforderungen. Eine davon ist die Flexibilisierung der Arbeitszeiten, die vor allem die Berufsgruppe der Arbeitskräfteüberlasser betrifft. Mit rund 22.000 Beschäftigten ist sie übrigens die personalintensivste Berufsgruppe der gesamten Fachgruppe. Unternehmen können mit ihrem Personalwunsch an die Arbeitskräfteüberlasser herantreten, was viele Vorteile hat: „Die Betriebe können flexibel auf Projekte reagieren und sich entsprechend mit Arbeitskräften versorgen. Das Dienstverhältnis ist in den meisten Fällen befristet, oft kommt es aber auch vor, dass das Personal vom jeweiligen Betrieb übernommen wird“, erzählt Fuchs. Die hohe Übernahme sei auch ein Grund, warum das AMS gerne mit den oberösterreichischen Arbeitskräfteüberlassern zusammenarbeitet – rund 40 Prozent der Mitarbeiter kommen vom AMS und ein großer Teil davon finde damit auch langfristige Beschäftigung. Was wohl auch an der Weiterbildung liegt, in die jährlich rund zwei Millionen Euro fließen.

Bildung – vor allem im Hinblick auf die Digitalisierung – sei eine Herausforderung, die alle Branchen der Fachgruppe betrifft. „Wenn man sich diesem Thema, in welcher Branche auch immer, heute nicht mit vollster Aufmerksamkeit widmet, ist das grob fahrlässig“, sagt Fuchs. Damit meint er die Zeichenbüros, das Sicherheitsgewerbe und das Büroservice ebenso wie die Agrarunternehmer, die alle Dienstleistungen rund um Wald und Forst erbringen: „Heute geht niemand mehr mit der Axt in den Wald und fällt einen Baum. Das sind High-Tech-Geräte, die aber auch jemand bedienen muss.“ So gebe es in der Wirtschaft keinen Bereich mehr, der den Umgang mit der Digitalisierung nicht lernen müsse.

Umkämpfter Markt

Dieses Thema fordere zunehmend auch die Sprachdienstleister: „Man muss sich nur gewisse Übersetzungsprogramme im Internet ansehen – die werden immer besser, sind kostenfrei und reichen für die schnelle Korrespondenz auf jeden Fall aus“, warnt der Fachgruppenobmann, dass es für die Sprachinstitute heute immer schwieriger werde, gegen die digitale Konkurrenz zu bestehen. Der Begriff Sprachdienstleister stehe im Allgemeinen für die Übersetzungsbüros und umfasse sowohl den schriftlichen Bereich, also die Übersetzung von Texten in alle gebotenen Fremdsprachen, als auch den mündlichen Bereich respektive Dolmetschen. Das Gewerbe könne man grundsätzlich jederzeit anmelden, „der Erfolg hängt aber davon ab, ob man sich auf einen bestimmten Bereich spezialisiert“, sagt Fuchs.

Das Angebot an etablierten Übersetzungsbüros sei groß und kostenfreie Online-Dienste würden es immer schwieriger machen, in der Branche zu reüssieren. Die Sprachdienstleister von morgen würden ihren Platz deshalb vielmehr in Nischen wie etwa fachspezifischen Übersetzungen im technischen oder pharmazeutischen Bereich finden. So wie es auch Auftrag der Wirtschafskammer sei, ihren Mitgliedern Zugang zu (Weiter-)Bildung und Fachveranstaltungen zu bieten, um sie für die Zukunft zu rüsten.

#Ähnliche Artikel

Von schwächelnden Umsätzen und neuen Rasenflächen

Die Automobilindustrie befindet sich im Umbruch, ihre Umsatzzahlen schwächeln. Nicht unbedingt die besten Voraussetzungen für ein Unternehmen, das hauptsächlich diese Industrie beliefert. Warum sich Produktentwickler und Arbeitskräfteüberlasser Bitter aber keine Sorgen macht und warum man bei den allgemeinen Klagen über den Fachkräftemangel nicht dabei ist, erzählt Geschäftsführer Karl H. Landgraf bei einem Besuch am Firmensitz in Sierning.

Warum?

Von höher, schneller, weiter hatte Unternehmer Gerhard Filzwieser genug. Das Ergebnis: ein Industrieunternehmen mit einer völlig neuen Organisation mit dem Namen „Wurzeln und Flügeln“. Klingt etwas irreal. Ist es aber nicht, denn die Rede ist von einem erfolgreichen Kunststoffverarbeiter in Gaflenz mit knapp 100 Mitarbeitern und einem jährlichen Umsatz von 16 Millionen Euro.

Roboter ante portas

Vor den Toren von Linz hat die Österreichtochter des Roboterbauers Kuka ihre neue Niederlassung bezogen. Das Gebäude bietet mehr Platz, mehr Möglichkeiten und mehr Wohlfühlfaktor, ist CEO Erich Schober überzeugt. Und genau das brauche man, um Mitarbeiter und Kunden zu begeistern.

"Wir schaffen nicht mehr als drei Prozent Wirtschaftswachstum"

Sie sind wertmäßig Marktführer bei Holz/Alu-Fenster und Nummer Zwei auf dem Gesamtfenstermarkt. Josko Fenster und Türen mit Standorten in Kopfing und Andorf hat die zwei besten Jahre seiner Unternehmensgeschichte hinter sich. Doch der starke konjunkturelle Rückenwind birgt auch seine Tücken. CEO Johann Scheuringer junior in vier Statements darüber, wie er den Fachkräftemangel sieht, welche Bedeutung Employer Branding für Josko hat und warum man überrascht war, im Trend-Ranking zu den Top-Arbeitgebern Österreichs zu zählen.

Abflug!

Die weltweite Anzahl der Flugzeuge wird in den nächsten Jahren stark zunehmen, die zwei großen Flugzeugbauer Airbus und Boeing wollen ihre jährliche Stückzahl von 1.500 auf bis zu 2.300 erhöhen. Gute Aussichten für den Flugzeugzulieferer FACC mit Sitz in Ried im Innkreis, der zu den 20 größten der Welt gehört und bei allen neuen Flugzeugmodellen vertreten ist. Vorstandschef Robert Machtlinger über die dafür notwendigen Vorbereitungen und warum das Staustehen in Großstädten vielleicht schon bald der Vergangenheit angehören könnte.

"Verkaufen kam nicht in Frage"

Vor rund zweieinhalb Jahren hat Georgia Rohrhofer-Meinhart, die Nichte von Firmengründer Walter Meinhart, die Geschäfte beim österreichischen Marktführer für Kabeln und Leitungen, Meinhart Kabel aus St. Florian, übernommen. Gemeinsam erzählen Onkel und Nichte, warum man immer in Oberösterreich geblieben ist, wie man als studierte Romanistin und Journalistin Geschäftsführerin in der Kabelbranche wird und wie die Übergabe ablief.

„Ganz zufrieden bin ich nie“

Es waren große Fußstapfen, die er zu füllen hatte. Es waren unangenehme Sachverhalte, die er angehen musste. Und es war (und ist) eine große Verantwortung, die er zu tragen hat. Thomas Stelzer über Herausforderungen in seinem ersten Jahr als oberösterreichischer Landeshauptmann, die gesetzlich verankerte Schuldenbremse, die neu formierte Bundesregierung und die Neustrukturierung der Landesverwaltung.

Wie exotisch der Zoll ist

Hat man als Unternehmen etwas zu verzollen, muss man die Ein- und Ausfuhren elektronisch anmelden. Dabei prüft man beispielsweise bei den Einzelteilen eines Autos deren Ursprung. Daraus ergibt sich, wie diese zu verzollen sind. Die MIC (Managing International Customs and Trade Compliance) mit Sitz in Linz stellt dafür eine spezifizierte Softwarelösung her. Dass man damit knapp 30 Jahre nach der Gründung höchst erfolgreich ist, hat man unter anderem einem exotischen Experiment in Thailand zu verdanken.

Wo Ideen statt Container gehandelt werden

Die Zusammenarbeit von Großunternehmen mit Start-ups gilt bereits seit längerem als Erfolgsrezept für die Schaffung von Innovationen. Es gibt kaum noch Industriebetriebe, die ihre Fühler nicht bereits in Richtung Start-ups ausgestreckt haben. Acht oberösterreichische Leitbetriebe gehen nun mit dem OÖ Inkubator Tech2b einen Schritt weiter und haben beim Handelshafen Pier4 angedockt.

Wie man Wachstum produziert

Die Erfolgsgeschichte der Firma Rico sucht seinesgleichen: Innerhalb von 23 Jahren ist die Mitarbeiteranzahl am Firmensitz in Thalheim bei Wels auf fast 200 angewachsen. Die Rico Group macht mittlerweile mit vier Firmen knapp über 50 Millionen Euro Umsatz und ist einer der weltweit führenden Technologieanbieter. Die drei Gründer haben weitere ehrgeizige Wachstumspläne – wie das gelingen soll und warum noch weiter an einer starken Arbeitgebermarke gearbeitet wird.

Wie die KI Patentspezialisten unterstützt

Den Kopf angesichts der rasanten Entwicklungen der Künstlichen Intelligenz in den Sand zu stecken, das war für ABP aus Windischgarsten nie eine Option. Da im Patentwesen hohe Sicherheitsansprüche herrschen, boten herkömmliche Large Language Models keine Anwendungsmöglichkeit. Deswegen haben die beiden Unternehmen ABP Patent Network und Anwälte Burger und Partner die Sache selbst in die Hand genommen und gemeinsam mit IBM eine eigene KI-Anwendung entwickelt, die ein echter Gamechanger für den Intellectual-Property-Bereich sein wird.

Duell im Cyberspace

Tennis und Cyber-Resilienz, wie passt das zusammen? Auf den ersten Blick eher weniger. Das „AKARION Cyber Resilienz Forum“ belehrte eines Besseren. Als Organisator des Events lud der Softwarelösungsanbieter Akarion Interessierte, Unternehmen sowie Expert:innen zu einer Networkingveranstaltung rund um das Thema Cyber- und Informationssicherheit ein – als eines der Sideevents des Tennisturniers Upper Austria Ladies 2024. Am Programm: spannende Vorträge, reges Netzwerken, und als überraschender Abschluss ein Meet & Greet mit Tennis-Weltstar Barbara Schett. Ein würdiger Opening Act für das folgende Qualifikationsspiel zwischen Angelique Kerber und Lucia Bronzetti.

Was wir einen B2B Storyteller immer schon mal fragen wollten

Früher haben Menschen ihre Geschichten am Lagerfeuer ausgetauscht. Während das Lagerfeuer heute längst der digitalen Welt gewichen ist, ist eine Sache gleich geblieben: die Freude an gut erzählten Geschichten. Aber was macht gelungenes Storytelling aus? Und wie geht echte „B2Begeisterung“? Das verrät uns Andi Schwantner – er schult und begleitet Unternehmen sowie Führungskräfte strategisch und hilft bei ihren Auftritten in der digitalen Öffentlichkeit mit individuellen Markenbotschafterprogrammen und Corporate-Influencer-Initiativen. Ein Experte, zehn Fragen.

Einmal entspannt zurücklehnen, bitte!

Was würde passieren, wenn wir Digitalisierung nicht nur um der Digitalisierung willen betreiben? Der Ansatz des IT-Dienstleisters NTS zeigt, warum es so wichtig ist, dieses Konzept holistisch zu denken. Helmut Hödl, Product and Technology Director, und Daniel Knauer, Territory Manager Oberösterreich, sprechen mit uns darüber, was Digitalisierung aus ihrer Sicht bedeutet und wie sie bei ihnen gelebt wird.

Wenn die Fabrik ihr „Hirn“ einschaltet

16.000 Tonnen Stahl, Edelstahl und Aluminium werden hier durch die Synergie aus Mensch und Maschine jährlich verarbeitet. Wo? Im Mekka der Stahlbranche: Oberösterreich. Genauer gesagt bei AHZ Components. Seit der Gründung im Jahr 1999 setzt der Lohnfertigungsbetrieb aus Sipbachzell auf Maschinen des Schweizer Herstellers Bystronic. Über eine außergewöhnliche Zusammenarbeit zwischen Hemdsärmeligkeit, Präzision und Serviceorientierung.

E = L x K²

Oder anders ausgedrückt: Erfolg ist das Ergebnis von Leistung mal Kommunikation zum Quadrat. Warum unsere ureigenen menschlichen Fähigkeiten wie etwa Kommunikationsstärke uns dabei helfen werden, trotz Aufschwung der Künstlichen Intelligenz relevant zu bleiben, und warum die KI im Grunde eine Chance ist, uns neu zu erfinden, erzählt Life- und Businesscoach Roman Braun im Interview.

Was du heute kannst besorgen …

… das digitalisiere nicht erst morgen! Denn wenn es darum geht, bestehende Mitarbeitende zu binden und auch in Zukunft neue Talente für sich zu gewinnen, ist ein modernes Recruiting schon heute unerlässlich. Mit Vortura Solutions fokussieren sich Geschäftsführer Joachim Ortner und sein Team daher auf die digitale Mitarbeitergewinnung, die weit über klassische Stellenanzeigen hinausreicht.