Natürlich nur im metaphorischen Sinn, sagt Michael Stöttinger, Eigentümer der Eventagentur Grandmaster Communications, der alljährlich die Licht ins Dunkel-Gala organisiert, augenzwinkernd. Das sei aber auch in Ordnung, für einen guten Zweck in der Vorweihnachtszeit dürfe man den ein oder anderen Schweißtropfen vergießen.
Zum Ersten. Zum Zweiten. Und zum Dritten. Weg war es, das Hobbykochen mit Bürgermeister Klaus Luger und Gattin. Für 5.500 Euro. Kurz darauf schlug der Auktionshammer ein zweites Mal auf dem Tisch auf. Diesmal war es Landeshauptmann Thomas Stelzer, dessen angebotene Firmenbesichtigung zum neuen Rekordergebnis von 7.500 Euro versteigert wurde. „Klar ist das Versteigern der Politiker in dieser Art sehr amerikanisch, aber man kriegt für seine Spende ein Erlebnis“, so Stöttinger. Das waren jedoch nur zwei der insgesamt acht Packages, die es am Abend des 16. Novembers 2017 in der Lentia City zu ersteigern gab. Ebenfalls unter den Hammer kamen etwa ein Jagdausflug mit Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner und ein Kaffeeklatsch bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Bei diesen Auktionsangeboten lohnte es sich, seine vorweihnachtlichen Spendierhosen anzuziehen und die finanziellen Gaben in die Höhe zu treiben. Kulinarisch verwöhnt wurden die rund 70 Gäste mit einem 7-Gänge-Gala-Menü. Martin Klein, Koch des Jahres 2017, schwang dafür höchstpersönlich den Kochlöffel. Aufgetischt wurde dieses – bei der insgesamt fünften Auflage der Gala – zum ersten Mal in der Lentia City. „Wir sind durch einen Zufall in dieser Location gelandet. Vor einiger Zeit haben wir dort mit Bürgermeister Luger ein Show-Kochen veranstaltet. Das war der beste Event, den wir jemals gemacht haben. Wir wollten zudem unseren Gästen die herausragende Qualität des Hangar 7-Teams bieten. Vom kulinarischen Standpunkt her ist das ganz außergewöhnlich .“ Und das kam bei den Gästen – dem „Who is Who“ der oberösterreichischen Politik und Wirtschaft – gut an. Neben Bürgermeister Klaus Luger gaben sich Landeshauptmann Thomas Stelzer, dessen Stellvertreter Manfred Haimbuchner sowie die zwei Vizebürgermeister Detlef Wimmer und Bernhard Baier sowie Vizebürgermeisterin Karin Hörzing die Ehre. Nicht fehlen durfte natürlich Plus City- und Lentia City-Mastermind Ernst Kirchmayr, Linzer Landestheater-Intendant Hermann Schneider, Modedesigner Gottfried Birklbauer, ORF-Landesdirektor Kurt Rammerstorfer, Ex-Miss-Austria Anna Hammel und Kristine Egger von Ke Kelit. „Wichtig war uns vor allem, die Grundidee der Charity, nämlich das Geben und Spenden in den Vordergrund rücken“, so Stöttinger.
Das sahen die Gäste, wie Werner Kampichler, Geschäftsführer von Mentor Management aus Linz, genauso: „Das Erste, dass mir beim Thema Licht ins Dunkel in den Sinn kommt, ist das Bild sozialer Wärme. Das ist natürlich eng mit Schenken und Unterstützen verbunden. Man kriegt das Bedürfnis, das Jahr Revue passieren zu lassen und sich ins Gedächtnis zu rufen, dass es Leute gibt, die Unterstützung brauchen. Dann ist es schön, helfen zu können.“ Und das kann man mit der erzielten Spendensumme sehr gut: 108.000 Euro sind das Ergebnis aller Aktivitäten, davon brachte die Charity-Aktion alleine 45.000 Euro. Aber auch Sonderprojekte, wie ein Showkochen mit Landeshauptmann Thomas Stelzer während des Jahres in der Plus City komplettieren den Spendenbetrag. "Es war eine hervorragende Veranstaltung mit einem Rekordergebnis für die gute Sache. Damit bin ich sehr zufrieden", sagt Plus City- und Lentia City-Hausherr Ernst Kirchmayr. Einen wesentlichen Beitrag dazu leisten auch die "Hall of Fame"-Mitglieder. Das ist ein Gespann aus Sponsoren, Unterstützern und Spendern, denen man eine besondere Ehre erweisen möchte: „In die Hall of Fame werden alle aufgenommen, die sich rund um die Gala Verdienste gemacht haben. Das können Großspender sein, jene, die ein Package zur Verfügung stellen, diejenigen, die versteigert werden oder auch Ehrenmitglieder“, so Stöttinger.
Spendenstärkste Licht ins Dunkel-Gala
So kurzweilig die Veranstaltung war, so schweißtreibend waren die Vorbereitungen, die schon fast ein Jahr vorher begannen. „Das ist ein Ganz-Jahres-Job“, sagt Stöttinger, „der zeitraubende Teil ist, alle Gäste für einen bestimmten Tag im Jahr zu organisieren. Der Hangar 7-Sternekoch Martin Klein beispielsweise funktioniert zwar beim Kochen selbst wie ein Schweizer Uhrwerk, aber damit er überhaupt bei der Gala kocht – obwohl er das sehr gerne macht – brauche ich viele Termine, um das entsprechend einzufädeln.“ Zusätzlich kommt noch das Personal: „Alleine für Küche und Service für 70 Gäste werden 30 Leute benötigt, zusätzlich nochmal knapp 20 Hostessen und Security-Mitarbeiter. Auch die Organisation der Charity-Packages muss wochen- und monatelang im Voraus geplant werden. Ein ganz wesentlicher Punkt ist zudem die Betreuung der 144 Hall of Fame-Mitglieder.“ Wie fällt man in der Flut der vielen Charity-Veranstaltungen überhaupt auf? „Wir sind die spendenstärkste Licht ins Dunkel-Gala Österreichs. Zudem gibt es einen nachhaltigen, soziokulturellen Effekt des Netzwerkens für alle Beteiligten. In diesem Sinne geht es um das Motto: Tue Gutes und sprich darüber, denn der gute Zweck darf auch Spaß machen und gut schmecken“, so Stöttinger. Das kam bei den Gästen gut an: „Ich sehe die gesamte Gala als Highlight. Es war toll organisiert, das Essen war fantastisch und die Atmosphäre sehr angenehm. Das ist der eigentliche Höhepunkt: Einen netten Abend verbringen und dabei Leute, die es dringend benötigen, unterstützen zu können“, so Kampichler. Eine Gala, die dank einer langen und intensiven Vorbereitungszeit ohne Schockerlebnisse ablief: „Bei der Veranstaltung gab es keine großen Probleme. Hin und wieder gibt es einen kleinen Schock im Vorfeld der Veranstaltung, wo es einem den Blutzucker ein wenig in die Höhe treibt. Der Schweiß steckt in der Vorbereitung. Aber für den guten Zweck ist das mehr als in Ordnung“, bilanziert Stöttinger.
„Licht ins Dunkel steht für mich für ein Bild sozialer Wärme. Es ist schön, helfen zu können.“
Werner KampichlerGeschäftsführer, Mentor Management