Im Kampf gegen Frau Holle
Die Winter werden kürzer, aber intensiver. Frau Holle sorgt in kürzeren Zeiträumen für größere Schneemengen. Maschinenring-Oberösterreich-Geschäftsleiter Christian Reiter darüber, wie das Unternehmen dem Schnee Herr wird.
Der Maschinenring gehört zu den wichtigsten Arbeitgebern im ländlichen Raum, die angebotenen Dienstleistungen reichen von Grünraumdienst über die Baumpflege bis zum Winterdienst. Bis zu 1.800 saisonale Mitarbeiter beschäftigt man in Oberösterreich zu Spitzenzeiten, zukünftig sollen es noch mehr werden. Denn das Unternehmen will wachsen, digitaler werden – und anderen dabei helfen.
Selbstfahrende Traktoren, die Felder umpflügen, während der Landwirt vor dem Rechner sitzt und die Daten auswertet: In den USA könnte die Feldbestellung schon bald so aussehen, Österreich ist mit seinen kleinbäuerlichen Strukturen noch weit davon entfernt. Trotzdem wird auch hier das Schlagwort „Smart Farming“ immer wichtiger. „Den Maschinenring gibt es seit etwa 50 Jahren, in der Gründungszeit war es eine Herausforderung, die landwirtschaftlichen Betriebe bei der Mechanisierung und Automatisierung zu begleiten“, sagt Franz Moser, Geschäftsführer des Maschinenring Oberösterreich. Heute ist die Unterstützung von Landwirten bei der Digitalisierung eine ähnlich große Herausforderung. „Schon jetzt erheben landwirtschaftliche Maschinen enorme Datenmengen“, sagt Moser, „diese Daten werden aber noch nicht verarbeitet und ausgewertet.“ Das soll sich in Zukunft ändern, damit Betriebsmittel noch besser eingesetzt werden können und die Effizienz gesteigert werden kann – besonders für die Nachhaltigkeit ist das ein wichtiger Schritt. Derzeit entwickelt man Konzepte, wie Landwirte bei diesen Schritten unterstützt werden können. „Derzeit ist bereits ein Spurführsysem 30.000 Stunden jährlich im Einsatz, mit dem die Traktoren bis auf 2,5 Zentimeter genau gesteuert werden können – diese Daten lassen sich im darauffolgenden Jahr wieder abrufen“, sagt Moser. So kann exakt dieselbe Spur wieder gefahren werden – das spart Zeit und Geld.
Selbst setzt der Maschinenring schon längst auf Digitalisierung. Besonders im Winterdienst – dem Hauptgeschäft des Unternehmens – ist die Analyse der gefahrenen Strecken mittels GPS ein großes Thema. „Die Kunden wollen eine Nachvollziehbarkeit der geleisteten Einsätze“, sagt Kommunikations-Leiter Rainer Schöffl. Auch bei klassischen Sommerdiensten können neue Technologien unterstützen – etwa bei der Erfassung der Baumgesundheit durch Tablets.
Im gewerblichen Bereich konnte der Maschinenring im vergangenen Jahr seinen Umsatz um 17 Prozent steigern. „Das hat zwar auch mit dem relativ strengen Winter zu tun, aber wir konnten in allen Bereichen ein Wachstum verzeichnen“, erklärt Moser. Und dieses Wachstum soll sich fortsetzen. „Wir wollen weiter zulegen, dazu sind auch neue Arbeitskräfte nötig.“ 225 angestellte Mitarbeiter beschäftigt der Maschinenring Oberösterreich, dazu kommen bis zu 1.800 Arbeiter zu Saisonspitzen. Zwölf Lehrlinge bildet man derzeit aus, viele zukünftige Mitarbeiter würden als Hilfskräfte ohne fertiges Berufsbild zum Maschinenring kommen.
Die Suche nach Arbeitskräften gestaltet sich nicht immer einfach. „Der Wettbewerb um gute Köpfe ist enorm“, sagt Moser. Die Marke Maschinenring werde österreichweit zwar sehr stark wahrgenommen, aber um noch attraktiver für Arbeitnehmer zu werden, setzt man seit einigen Jahren massiv auf Weiterbildung. „Neben der Rekrutierung wird die Qualifizierung zum Schlüsselfaktor für uns“, sagt Moser. Vor vier Jahren rief man eine Trainee-Ausbildung zur Wirtschafts- und Agrar-Fachkraft ins Leben, das funktionierte so gut, dass die Maschinenringe der restlichen Bundesländer nachzogen – Oberösterreich war die Pionier-Region. Die Trainees werden in den Maschinenring-Fachgebieten vielseitig ausgebildet und bekommen ein Diplom. „Wir haben gesehen, dass wir durch diese Ausbildung auch neue Zielgruppen für uns interessieren können, die sich davor nicht hätten vorstellen können, für den Maschinenring zu arbeiten“, sagt Moser.
Einen großen Vorteil hat das Unternehmen bei der Mitarbeitersuche: „Wir sind dezentral strukturiert und haben so einen direkten Zugriff auf ländliche Regionen.“ Denn der Maschinenring ist in regionalen Vereinen als Geschäftsstellen organisiert, die vor Ort als Ansprechpartner und Dienstleistungsdrehscheibe fungieren. Insgesamt gibt es 23 solche Stellen in Oberösterreich mit insgesamt etwa 20.000 Mitgliedern. Moser: „So kann eine eine flächendeckende und rasche Abwicklung für Unternehmen jeder Größenordnung garantiert werden, kaum jemand ist so schnell und flexibel wie wir.“ Die Vorteile für die Mitarbeiter liegen auf der Hand: Die Arbeitsplätze sind in vielen Fällen quasi vor der Haustüre – und an der frischen Luft. Arbeitsfelder gibt es viele – vom Baumbereich über Gartengestaltung bis hin zum Winterdienst –und werden ständig mehr. In der Zukunft werden auf den Maschinenring und seine Mitarbeiter ungewohnte Herausforderungen zukommen. „Schon jetzt beschäftigen wir uns mit Naturgefahren-Management – durch den Klimawandel wird dieses Berufsbild wohl an Bedeutung gewinnen“, sagt Schöffl._
Die Winter werden kürzer, aber intensiver. Frau Holle sorgt in kürzeren Zeiträumen für größere Schneemengen. Maschinenring-Oberösterreich-Geschäftsleiter Christian Reiter darüber, wie das Unternehmen dem Schnee Herr wird.
Der Zweite ist immer der erste Verlierer? Falsch. Es kann auch mehrere Gewinner geben. Im Falle von „Österreichs Beste Arbeitgeber“, ausgezeichnet vom Forschungs- und Beratungsnetzwerk „Great Place to Work“, sind es heuer sogar 44. Es sind Unternehmen, die sich nicht selbst als solche bezeichnen, sondern denen ihre eigenen Mitarbeiter so ein gutes Zeugnis ausstellen.
Sie sind wertmäßig Marktführer bei Holz/Alu-Fenster und Nummer Zwei auf dem Gesamtfenstermarkt. Josko Fenster und Türen mit Standorten in Kopfing und Andorf hat die zwei besten Jahre seiner Unternehmensgeschichte hinter sich. Doch der starke konjunkturelle Rückenwind birgt auch seine Tücken. CEO Johann Scheuringer junior in vier Statements darüber, wie er den Fachkräftemangel sieht, welche Bedeutung Employer Branding für Josko hat und warum man überrascht war, im Trend-Ranking zu den Top-Arbeitgebern Österreichs zu zählen.
Veränderung: Diese zeigt sich bei Sirocco, Teil der SCHAKO Group, nicht nur durch den Wechsel in der Geschäftsleitung. Die neue Führungskraft, Roger Hafenscherer, möchte die Vielfalt und Buntheit seines Teams am Standort Wien-Liesing weiterhin ausbauen. Dass seine Sparte als männlich dominiert gilt, hindert ihn nicht daran. Mit sozial kompetentem Auftreten, wechselseitiger Wertschätzung und Freude am Job möchte er schneller an dieses Ziel.
Fest steht: Es gibt viel Luft nach oben beim Frauenanteil in Führungspositionen. Anfang 2020 wurden acht Prozent der Positionen in den Geschäftsführungen und 22,6 Prozent der Aufsichtsratsposten bei den 200 umsatzstärksten Unternehmen in Österreich mit Frauen besetzt (Quelle: Statista.com). Führen Frauen anders als Männer? Und wenn ja, was sind die Führungseigenschaften von Frauen? Wir haben bei acht weiblichen Führungskräften nachgefragt, wie es so ist, „die Boss“ zu sein.
Dass ein Produkt ein Alleinstellungsmerkmal braucht, ist allgemein anerkannt. Dass auch Unternehmen einen USP brauchen, etwa um Mitarbeiter anzuwerben, „dafür ist das Bewusstsein zwar groß, im Verhalten spiegelt sich das aber nicht wider“, sagt Daniel Marwan, Geschäftsführer des Recruitingunternehmens Epunkt. Wie sonst ließen sich die vielen Obstkörbe in Stellenanzeigen erklären?
Recruitingvideos, Mitarbeiterbefragungen, agile Organisationen und Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf – ein Überblick über fünf aktuelle Themen aus dem HR-Bereich von Unternehmen.
Die Unternehmen haben sich in den vergangenen Jahren immer stärker mit Incentives für ihre Mitarbeiter gegenseitig zu übertrumpfen versucht: Firmenhandy und -auto, Teambuildingevents, Fitnesscenter, Bio-Restaurant … Jetzt hat man schön langsam das Limit erreicht – der Fachkräftemangel ist aber stärker als je zuvor und damit der Run auf die besten Köpfe nicht vorbei. Auf Spurensuche bei Experten und Firmen nach einem Ausweg aus diesem Dilemma.
Standortagentur Business Upper Austria unterstützt Unternehmen bei Qualifizierung.
Familienunternehmen sind das Rückgrat der österreichischen Wirtschaft. Es wird aber nicht einfacher für sie. Warum und wie man sich gegen die zunehmenden Herausforderungen stemmt, berichten vier Mitglieder und ein Experte für Familienunternehmen. Eine Gesprächsrunde mit Berater Christian Fuchs, Bauunternehmer Karl Hasenöhrl, Elisabeth Forstenlechner vom gleichnamigen Perger Installationsbetrieb, Clemens Malina-Altzinger von den Reform-Werken Wels sowie Gunther Herbsthofer vom gleichnamigen Linzer Installationsbetrieb.
Standortagentur Business Upper Austria unterstützt Unternehmen bei Qualifizierung.
Zeitarbeiter werden in manchen Unternehmen als Beschäftigte zweiter Klasse gesehen. Damit die Motivation hoch bleibt, setzt der Personalüberlasser Teampool auf offene Kommunikation, gegenseitiges Vertrauen und regelmäßige Besuche in den Betrieben. Und gewinnt damit die Treue seiner Mitarbeiter.
Der Präsident der Industriellenvereinigung Oberösterreich, Axel Greiner, sowie der Geschäftsführer Joachim Haindl-Grutsch, über falsche, traditionelle Rollenbilder, der „Kostenlos-und-Umsonst-Mentalität“ und dem Fortschritt beim Lösen des Fachkräftemangels in Österreich.
In welchen Bereichen ist der oberösterreichische Wirtschaftsstandort Klassenprimus, wo braucht er noch Förderunterricht? Das haben wir Produktionsunternehmen in ganz Oberösterreich gefragt. Landeshauptmann Thomas Stelzer und Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Strugl nehmen zu den Kritikpunkten von Unternehmen und Interessensvertretungen Stellung, zeigen Stärken und Schwächen des Standortes auf und argumentieren die Notwendigkeit des potentiellen Standortentwicklungsgesetzes.
Über fünf Millionen Ergebnisse spuckt Google beim Suchbegriff „Führung im Wandel der Zeit“ aus. Wir wollen es von erfahrenen Führungskräften aus der Praxis wissen und haben unterschiedliche Generationen und Geschlechter an einen Tisch geladen: Die 62-jährige Unternehmerin Christine Hödlmayr-Gammer, den 59-jährigen Trodat-Trotec-CEO Norbert Schrüfer, die 27-jährige Sabrina Aistleitner, Global Brand Ambassador bei Sonnentor, sowie den 36-jährigen eMagnetix-Geschäftsführer Klaus Hochreiter.
Wie arbeiten wir im Jahr 2030? Zwölf Jahre sind nicht die Welt. Stimmt. Was soll 2030 also schon großartig anders sein als heute? Aber denken wir mal zwölf Jahre zurück. Hätten wir damals gedacht, dass Facebook, Google, Amazon und Co plötzlich die Welt regieren werden? Dass wir unser komplettes Leben auf einem sieben mal vierzehn Zentimeter (mehr oder weniger) großen Ding organisieren und permanent mit uns herumschleppen werden? Gar nicht so unwahrscheinlich also, dass wir 2030 ganz anders leben werden als heute.
Noch nie war die Geschwindigkeit so hoch. Märkte sind unsicher, Innovationen schießen wie Pilze aus dem Boden und stellen alteingesessene Geschäftsmodelle in Frage, die Digitalisierung schafft für Unternehmen tagtäglich neue Herausforderungen. Wer da mithalten will, muss schnell sein. Schnell im Entscheiden und schnell im Umdenken. Ein Kraftakt für den Verstand. Und für den Körper. Deshalb würden herkömmliche Führungskräftecoachings heute nicht mehr ausreichen, findet Erich Schönleitner, Gründer des Programmes „MyVitality“, bei dem er mit einem siebenköpfigen Trainerteam Top-Führungskräfte physisch wie psychisch fit machen will.
Vor rund zweieinhalb Jahren hat Georgia Rohrhofer-Meinhart, die Nichte von Firmengründer Walter Meinhart, die Geschäfte beim österreichischen Marktführer für Kabeln und Leitungen, Meinhart Kabel aus St. Florian, übernommen. Gemeinsam erzählen Onkel und Nichte, warum man immer in Oberösterreich geblieben ist, wie man als studierte Romanistin und Journalistin Geschäftsführerin in der Kabelbranche wird und wie die Übergabe ablief.