Ein Fest für Neugierige
Am 6. und 7. Juni steigt in der Stadthalle Graz das „Fifteen Seconds“-Festival – und zwar für „die Neugierigen“. Diejenigen, „die nie aufhören zur lernen“, wie es auf der Website heißt.
Es sind nicht viele Österreicher, die die weite Reise zum „South by Southwest“ (SXSW) Mitte März in Austin, Texas, auf sich genommen haben. Schade eigentlich. Die Veranstaltung ist jedes Jahr für zwei Wochen das weltweite Zentrum der Kreativwirtschaft, Digitalisierung und Innovation. Hunderttausende Menschen kommen aus der ganzen Welt. Darunter: die drei österreichischen Start-ups Butleroy, Fretello und Newsadoo.
Ausgelassene Stimmung auf den Straßen, kleine und große Konzerte, überall Häuser und Areale, die von den großen Tech-Firmen zwischenzeitlich gemietet und zum eigenen Kunden- und Innovationszentrum umgebaut werden, und gleich mehrere Konferenzen zur gleichen Zeit: Musik, Film und interaktive Medien. Die ganze Stadt ist eingenommen von den innovativsten Unternehmen der Welt. Und die zeigen, was sie haben, und wollen sehen, was sich sonst noch tut.
Austin ist stolz darauf, Unesco City of Media Arts zu sein. Und zelebriert jedes Jahr seinen Anspruch darauf, das kreativwirtschaftliche Zentrum der Welt zu sein. Unesco City of Media Arts – schon mal gehört? Richtig, da war doch was. Auch Linz ist Unesco City of Media Arts und muss sich mit dem Ars Electronica und der wachsenden Kreativwirtschaft nicht verstecken. Trotzdem werden hierzulande kleinere Brötchen gebacken. Die „Creative Region Linz & Upper Austria“ versucht aber der Welt zu zeigen, dass Österreich, Oberösterreich und speziell Linz, auch ein innovatives, kreativwirtschaftliches Zentrum ist. Die gleichnamige von Patrick Bartos geführte Institution hat in einer Partnerschaft mit Austin bereits zum dritten Mal die besten heimischen Projekte gecastet und ist mit ihnen in die USA geflogen, um Österreich beim SXSW zu vertreten. Die Start-ups Butleroy, Fretello und Newsadoo wurden ausgewählt. „Hier trifft man einfach gleich die Entscheider. Unsere hoffnungsvollsten Start-ups aus der Kreativwirtschaft sollen sich hier präsentieren können und weltweite Kontakte knüpfen. Fretello hat beispielsweise hier den Durchbruch in der Musikindustrie geschafft, indem sie mit den richtigen Leuten von Sony Music aus Los Angeles in Kontakt kamen, sie vom Projekt überzeugen konnten und sofort von ihnen unterstützt wurden“, beschreibt Georg Tremetzberger von der Creative Region Linz & Upper Austria, wie einfach Dinge auf einmal sein können, die vorher unmöglich schienen. Die Fretello-
Gründer Wolfgang Damm und Florian Lettner kennen ein typisch österreichisches Dilemma nur zu gut: „In Österreich wird man als Projekt aus Österreich meist nicht gleich ernst genommen. Die heimische Musikindustrie hat nicht einmal richtig zugehört, denn zu unwahrscheinlich scheint es, dass ein heimisches Projekt sich international durchsetzen könnte. In Amerika heißt es aber ‚WOW – you come from Austria? Amazing! Tell me more!’ Man wird ernst genommen, die Technologie wird gleich hinterfragt, man ist mittendrin – auf Augenhöhe.“
Newsadoo berichtet von ähnlichen Erlebnissen: Tolle Gespräche mit internationalen Top-Unternehmen wie der BBC, Washington Post, Bloomberg, MIT, ZDF, AFP (Agence France-Presse) und vielen weiteren – ein großes Netzwerk, das mittlerweile in Europa und der Welt geschaffen wurde, internationale Medienberichte, Kooperationen mit großen Verlagen. Aber am schwierigsten ist es in Österreich, wo Projekte aus Berlin, London oder anderen Weltstädten zu Beginn einfach mehr Respekt erhalten. „Wir haben von Anfang an eine klare Philosophie verfolgt. Ein europäisches und internationales News-Ecosystem kann man nicht in Österreich schaffen. Uns war klar, dass wir gleich hinaus in die Welt müssen. Und wir haben schnell gemerkt, dass der Glaube daran, dass wir das schaffen können, überall in der Welt größer ist als in Österreich – es war eine tolle Erfahrung. Dass unsere Künstliche Intelligenz international führend ist im Medienbereich, das glauben in Österreich einfach nur wenige. Oder dass wir vom Geschäftsmodell, der Marktkenntnis oder der Produktentwicklung wirklich gut sind im internationalen Vergleich. In Österreich machen es sich viele oft einfach und denken, da müsse es ja in anderen Ländern bessere geben als ein Projekt aus Linz und sehen gar nicht so genau hin. International sieht das ganz anders aus. Also haben wir einfach mit einem Augenzwinkern den zweifelhaften Slogan für uns umgedeutet: America
First. Austria Second. Oder: Europe First. Austria Second. Mit dem Respekt, den wir uns international erarbeitet haben, wird es jetzt auch in Österreich einfacher“, erzählen Johannes Knierzinger und David Böhm von den Erfahrungen der zahlreichen Reisen beispielsweise nach London, Helsinki, Berlin, Amsterdam, München und nun Austin, Texas, im vergangenen halben Jahr. „Wir sind nun global in etwa 20 Ländern mit Newsadoo online und haben Partnerverträge mit über 100 Medien aus der ganzen Welt abgeschlossen. Und das, obwohl wir zuvor überhaupt kein internationales Netzwerk hatten und noch nie in einem anderen Land tätig waren. Wir wurden und werden vom Exportcenter OÖ, der Wirtschaftskammer OÖ, dem Außenwirtschaft Austria, der Jungen Wirtschaft, der aws Austria Wirtschaftsservice, i2 Businessangelbörse, FFG und nun der Creative Region Linz & Upper Austria großartig unterstützt. Nur so haben wir uns in nur sechs Monaten in so vielen Regionen der Welt präsentieren und Tempo aufnehmen können.“
Mit dem Respekt, den wir uns international erarbeitet haben, wird es jetzt auch in Österreich einfacher.
Johannes Knierzinger Head of Communication and Partner Management, Newsadoo
Am 6. und 7. Juni steigt in der Stadthalle Graz das „Fifteen Seconds“-Festival – und zwar für „die Neugierigen“. Diejenigen, „die nie aufhören zur lernen“, wie es auf der Website heißt.
Drei völlig unterschiedliche Probleme, drei digitale Lösungen mit Potential – wir haben mit den Köpfen dahinter über ihre vielversprechenden Projekte gesprochen.
Lunik2-Managing-Partner Gerhard Kürner über oftmals immer noch unterschätzte Soziale Medien, welche Kraft Gaming und E-Sport haben und wie man im Business davon profitieren kann.
Vor wenigen Monaten für viele noch eine abstrakte Zukunftsvision, mittlerweile längst in vielen Unternehmen etabliert: Künstliche Intelligenz hat sich in der Arbeitswelt im Eiltempo durchgesetzt – dabei hat der Wandel gerade erst so richtig begonnen. Warum es bei der Umsetzung vor allem auch auf das richtige Mindset ankommt, weiß Albert Ortig. Der Digitalisierungspionier unterstützt mit Netural Unternehmen bei der Implementation der Technologie und kennt klassische Fehler und Irrtümer. Ortig selbst hat sich als Teil des Startups NXAI kein geringeres Ziel gesetzt, als ein Large Language Model zu etablieren, das GPT und Co. in den Schatten stellen könnte.
Warum der Wirtschaftsstandort Oberösterreich von den Entwicklungen auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz ungleich mehr profitieren kann und wieviel Angst vorm Jobverlust wirklich angebracht ist.
Um 7,2 Millionen Tonnen CO2 sollen die Emissionen im Verkehr bis 2030 gesenkt werden. Das sieht die Klima- und Energiestrategie #mission2030 der Bundesregierung vor. Bis 2050 soll unser Mobilitätssystem komplett aus regenerativen Quellen gespeist werden. Aber wie realistisch ist das aus heutiger Sicht?
Es ist ein Mittwochmorgen im Februar, minus fünf Grad. Dafür klarster Sonnenschein – ein Lichtblick in einem der schneereichsten Winter seit langem. Ein Lichtblick, wie Philipp Depiereux ihn sucht, in einer Welt, in der vieles oft zu negativ gesehen wird – zumindest bekrittelt das der deutsche Entrepreneur an der aktuellen Diskussion zum digitalen Wandel. In grauem Hoodie, Jeans und Sneakers steht der Digitalisierungsaktivist vorm Haupteingang des Energie AG-Powertower und wartet auf Werner Steinecker, den Generaldirektor des Konzerns.
Das ist die Frage, die sich das Start-up Newsadoo ganz am Anfang gestellt hat. Das war vor zwei Jahren. Heute sind drei weitere Investoren eingestiegen, und um die ambitionierten Ziele zu erreichen, passiert gerade viel. In Linz. Und auf der ganzen Welt: Ein Erfahrungsbericht über den nicht ganz normalen Alltag eines Start-ups, das eine ziemlich große Vision hat. Nämlich die Vision, das Zukunftsproblem der Verlagsszene zu lösen.
Wie eine App Schlaganfallpatienten dabei unterstützt, ihren Leidensdruck zu mindern, und eine Software helfen kann, neue Medikamente für die Krebsforschung herzustellen – wir haben wieder die spannendsten Start-ups unter die Lupe genommen.
In welchen Bereichen ist der oberösterreichische Wirtschaftsstandort Klassenprimus, wo braucht er noch Förderunterricht? Das haben wir Produktionsunternehmen in ganz Oberösterreich gefragt. Landeshauptmann Thomas Stelzer und Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Strugl nehmen zu den Kritikpunkten von Unternehmen und Interessensvertretungen Stellung, zeigen Stärken und Schwächen des Standortes auf und argumentieren die Notwendigkeit des potentiellen Standortentwicklungsgesetzes.
Wie arbeiten wir im Jahr 2030? Zwölf Jahre sind nicht die Welt. Stimmt. Was soll 2030 also schon großartig anders sein als heute? Aber denken wir mal zwölf Jahre zurück. Hätten wir damals gedacht, dass Facebook, Google, Amazon und Co plötzlich die Welt regieren werden? Dass wir unser komplettes Leben auf einem sieben mal vierzehn Zentimeter (mehr oder weniger) großen Ding organisieren und permanent mit uns herumschleppen werden? Gar nicht so unwahrscheinlich also, dass wir 2030 ganz anders leben werden als heute.
Unsichtbar und überall. Und die Auswirkungen sind für manche von uns deutlich spürbar. Heute schon, oder zukünftig. Nein, die Rede ist zur Abwechslung einmal nicht von der DSGVO. Gemeint sind negative Umwelteinflüsse. Ihre Folgen für uns als Elektrosmogjunkies und Feinstaubkonsumenten und die Notwendigkeit, sich davor zu schützen, erklären uns die Gründer und Geschäftsführer von Symbioceuticals Harmonizer, Jürgen Lueger und Gerald Spiss.
„It’s up to you!“ Unter diesem Motto hat die Junge Wirtschaft junge erfolgreiche Gründer oder Übernehmer mit dem OÖ. Jungunternehmerpreis 2018 ausgezeichnet. Neun Preisträger in drei Kategorien, die mit neuen Ideen und innovativen Lösungen wichtige Impulse für Oberösterreichs Wirtschaft setzen und zeigen, was mit schöpferischer Kraft sowie unerschütterlichem Willen möglich ist.
Ein Hippie im Geiste, der mit Ende 40 Brillen designt, eine Oberösterreicherin, die das It-Starlet Kim Kardashian und die Oscar-Prominenz mit falschen Wimpern versorgt und zwei junge Architekturstudenten, die einen mit Virtual Reality durch das zukünftige Zuhause führen. Wir haben wieder spannende Start-ups unter die Lupe genommen.
Die weltweite Anzahl der Flugzeuge wird in den nächsten Jahren stark zunehmen, die zwei großen Flugzeugbauer Airbus und Boeing wollen ihre jährliche Stückzahl von 1.500 auf bis zu 2.300 erhöhen. Gute Aussichten für den Flugzeugzulieferer FACC mit Sitz in Ried im Innkreis, der zu den 20 größten der Welt gehört und bei allen neuen Flugzeugmodellen vertreten ist. Vorstandschef Robert Machtlinger über die dafür notwendigen Vorbereitungen und warum das Staustehen in Großstädten vielleicht schon bald der Vergangenheit angehören könnte.
Es ist noch nicht lange her, da wurde Musik noch auf CDs im Fachgeschäft gekauft, und ein Film auf DVD in der Videothek ausgeliehen. Mittlerweile haben Spotify, Netflix und Amazon Prime diese Märkte übernommen. Eine ähnliche Entwicklung steht im Newsbereich an. Der tägliche Newskonsum der Menschen verändert sich und wird zunehmend digital. Ein Problem für die vielen Verlage, die mit Umsatzrückgängen zu kämpfen haben. Und gleichzeitig der Ausgangspunkt für ein neues, innovatives Projekt, das von Linz aus eine europäische Lösung liefert.
In Co-Working-Spaces können Jungunternehmer auf vorhandene Infrastruktur zurückgreifen, netzwerken, arbeiten – und fühlen sich im Gegensatz zum Home-Office beim Kaffeetrinken nicht alleine. Weltweit ist das Konzept auf dem Vormarsch. Aber wie arbeitet es sich eigentlich in solchen Büros? Wir haben den „Workspace“ in Wels getestet – der eigentlich kein klassischer Co-Working-Space ist.