Sonja Huemer hat sich schon vor vielen Jahren der Naturkosmetik verschrieben, lange Zeit einen Shop in Linz geführt. Ihre Erfahrung im Vertrieb und ihr Know-how in der Produktion ließ sie nun in eine neue exklusive Produktlinie einfließen. Symbol von B-In ist die Biene. In mehrfacher Hinsicht passend – angefangen beim Fleiß und der Geschäftigkeit der Gründerin.
„Begonnen hat alles mit Badestangen“, sagt Sonja Huemer. Die ausgebildete Kosmetikerin, Biologin und Psychologin führte noch vor einigen Jahren einen Shop für Naturkosmetik in der Linzer Arkade. Lieferengpässe bei einem wichtigen Produkt, den angesprochenen Badestangen, führten schließlich dazu, dass Huemer die Sache selbst in die Hand nehmen wollte. Kurzerhand begann sie herumzuexperimentieren und nur wenige Zeit später stellte sie allerlei Badezusätze im großen Stil her. Schnell sprangen große Namen wie Grüne Erde auf, wollten Huemers Produkte in ihr Portfolio aufnehmen. Verkauft wurde international. Bis nach Spanien und Holland schafften es die in Leonding produzierten natürlichen Badekosmetika. Irgendwann, so Huemer, sei es dennoch an der Zeit für etwas Neues gewesen.Trotz allen Erfolges – und das macht den Unternehmergeist oft erst aus – verkaufte sie die Badekosmetikproduktion und erfüllte sich einen weiteren Traum: Sie studierte Psychologie und legte damit den Grundstein für ihre heutige Arbeit als klinische Psychologin.
Ganz loslassen konnte Huemer die Kosmetik aber nicht. „Während des Studiums habe ich immer den Markt beobachtet“, so die findige Unternehmerin. „Das Bienensterben war damals in aller Munde und ich dachte, wenn ich was mache, dann etwas, das auch einen Benefit für die Umwelt mit sich bringt.“ Und so wurde die Idee zu „B-In“ geboren. Von Anfang an war es Huemer wichtig, dass ihre Rohstoffhändler „das Bienenvolk unterstützen, erhalten und schützen“, wie sie erklärt. Aber die Biene hat auch eine symbolische Bedeutung: Sie stehe für die flexible, urbane Person, die mal da, mal dort ist. Geschäftig wie eine Biene eben, geschäftig wie Sonja Huemer, geschäftig wie wir alle. Da sei es besonders wichtig, wie die bienenfleißige Leondingerin erklärt, dass einzelne Produkte so vielseitig sind, dass sie in einem Fläschchen alles bieten, was die strapazierte Haut braucht: „Ich bin sehr oft auf Reisen. Der Platz für Kosmetika und Pflegeprodukte wird da schnell knapp – deshalb wollte ich Produkte entwickeln, die mehrfach anwendbar sind.“ Allein mit dem Regenerationsbalsam „Care“ und dem Duschgel „Shower“ könne man ohne Weiteres wegfliegen – bis hin zur Anwendung als After-Sun-Lotion seien damit alle Bedürfnisse abgedeckt. Und zwar ohne Abstriche machen zu müssen.
No bee in B-In
Wer meint, die Biene liefere auch Inhaltsstoffe für Huemers Cremes und Lotions, liegt damit nicht ganz richtig – „es ist eine vegane Linie, das ist mir sehr wichtig“ – das heißt übrigens auch, dass komplett auf Tierversuche verzichtet wird. Derzeit läuft zudem der Prozess für eine weltweit anerkannte Bio-Zertifizierung namens „Cosmos“. Klarstellen sollte man eines dennoch: Ein gewisser Anteil an „Chemie“ ist auch in Naturkosmetik erlaubt. Argumentiert wird dabei mit der Marktfähigkeit. Ohne künstlich hergestellte Konservierungsstoffe seien die Produkte für den Handel einfach nicht stabil genug, würden teils nur wenige Tage verwendbar sein und könnten Eigenschaften wie Farbe und Geruch verändern. Soweit es möglich ist, verwendet Huemer natürliche Zusatzstoffe und setzt auf die sogenannten „Airless-Spender“ – sie verhindern einerseits, dass die Umgebungsluft und damit Sauerstoff an den wertvollen Inhalt gelangt. Andererweitgehend fern. Die Haltbarkeit wird so komplett ohne Zusätze erhöht. Unabhängig davon sind Huemers Produkte übrigens auch frei von Palmöl, dermatologisch getestet und für hochsensible Haut geeignet. Der „Care-Balsam“ etwa ist sogar explizit für schuppige, neurodermitisgeplagte Haut gedacht. Die Wirkung der Inhaltsstoffe beschreibt Huemer als „beruhigend, heilend und regenerierend“ – aber nicht nur das, denn auch den Falten wird aktiv der Kampf angesagt. Die Geheimwaffe: ein hochdosiertes Gemisch aus Gerstengras und Hyaluronsäure. „Das geht direkt in die untere Hautschicht“, erklärt Huemer – doppelt so potent wie herkömmliche Hyaluronsäure soll der neue Wirkstoff sein. Ihre Begeisterung kann die Kosmetikproduzentin kaum verstecken und hat dabei gar nichts gegen den medial strapazierten Ausdruck „Bio-Botox“, auch wenn die Substanzen aus der Naturkosmetik eher für „die sanfte Form“ stehen. Zwar sei deren Wirkung in klinischen Studien bewiesen worden, einen klaren Unterschied zum lähmenden Nervengift Botox müsse man aber schon festhalten: „Es unterstreicht und mildert, ganz verschwinden werden die Fältchen nicht“, so Huemer, „dafür hat man einen gewissen Langzeiteffekt.“ – Den könne man von Botox nicht erwarten, vielmehr würden da die Fältchen zurückkommen, sobald die Wirkung abflaue. Produziert wird B-In übrigens in Österreich.
Warum Naturkosmetik?
Den allgemein spürbaren Trend zur Naturkosmetik erklärt sich Huemer vor allem mit der Informationsverbreitung über das Internet und die Sozialen Medien. „Da passiert sehr viel Aufklärung, man sieht vieles, das zum Nachdenken anregt, besonders im Hinblick auf Tierhaltung und den Umgang mit Tieren.“ Außerdem denke man heute einfach bewusster darüber nach, was man sich auf die Haut gibt. Man tue mit Naturkosmetik demnach der Erde etwas Gutes und gleichzeitig auch sich selbst. In dem Bereich habe sich zudem unglaublich viel getan, was das Wissen und die Technologie betrifft, die hinter den Produkten stehen. „Mit Naturkosmetik kann man viel in der Haut bewegen – und sie ist kein Fremdkörper. Die Haut wirkt frischer und strahlt natürlich“, ist Huemer überzeugt. Kaufen kann man die B-In-Produkte in ausgewählten Shops, etwa bei Haut und Seele in der Linzer Herrenstraße oder über den Onlineshop.
Im Hinblick auf den Umgang
mit Tieren sieht man heute vieles, das zum Nachdenken anregt.
Sonja Huemer
Eigentümerin, B-In
B-In
B-In wurde im November 2018 von Sonja Huemer gegründet. Die Produkte sind vegan produziert und beinhalten nur pflanzliche Inhaltsstoffe von Lieferanten, die auf Bienenschutz achten. Hergestellt wird derzeit in Salzburg. Wer selbst Teil des „Bienenvolkes“ werden möchte, sollte sich bei der Erfinderin melden – Huemer vergibt Vertriebslizenzen und möchte im Handel weltweit durchstarten: „Ich würde mich freuen, wenn wir schon bald eine große B-In-Familie sind!“