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Empfehlungen zur Verbesserung des Universitätssystems und Tipps für angehende Studenten

Joachim Haindl-Grutsch, Geschäftsführer, IV OÖ

01 Die IV OÖ hat zur Studie über das österreichische Universitätssystem zehn Denkanstöße oder

Handlungsempfehlungen formuliert. Die drei wichtigsten:

Erhöhung des Gewichtungsfaktors für naturwissenschaftlich-technische Fächer bei Budgetzuweisungen.

Orientierung der Anzahl von Studienplätzen an Arbeitsmarktchancen, um mehr Absolventen in arbeitsmarktrelevanten Studien hervorzubringen.

Erhöhung des Outputs (Abschlussquote), Verringerung der Drop-out-Rate und Reduktion der Studiendauern, indem „Study Contracts“ eingeführt und die Begleitung sowie das Coaching der Studierenden verbessert werden.

02 Junge Menschen sollten sich bei der Studienwahl in erster Linie an den Jobchancen orientieren. Österreich hat immer noch zu viele Taxifahrer mit akademischem Abschluss, aber zu wenig MINT-Absolventen. Mathematiker, Informatiker, Naturwissenschaftler und Techniker sind das Rückgrat der heimischen Industrie und werden dringend gesucht. Wer sich für eine MINT-Studienrichtung entscheidet, hat die besten Job-, Karriere- und Verdienstchancen.

Joachim Haindl-Grutsch, Vorstand, IV OÖ

Jakob Calice, Geschäftsführer, Österreichischer Austauschdienst (OeAD; Koordinator des Erasmus-Programms)

01 Studierende mit Auslandserfahrung haben bessere Chancen am Arbeitsmarkt, zeigt die Erasmus+-Impact-Studie vom Mai 2019. Die Kompetenzen, die die jungen Leute im Ausland erwerben, stärken den Standort Österreich und deshalb ist es notwendig, internationale Zusammenarbeit und Auslandserfahrung weiter zu forcieren:

Mehr Fördermittel für Auslandsaufenthalte: Dieses Jahr wird der OeAD im Rahmen von Erasmus+ voraussichtlich zusätzlich drei Millionen Euro für Auslandsaufenthalte für Studierende und Lehrende in die Hand nehmen. Außerdem werden wir für das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung zusätzlich einen Schwerpunkt auf außereuropäische Auslandserfahrungen legen.

Mehr Möglichkeiten für kürzer dauernde Auslandsaufenthalte: Diese sind leichter im Studium unterzubringen, auch hier wird hoffentlich die nächste Programmgeneration ab 2021 neue Möglichkeiten eröffnen.

Hemmnisse zu bearbeiten, wegen derer Studierende nicht ins Ausland gehen: Erst dieses Jahr haben wir gemeinsam mit dem Wissenschaftsministerium beschlossen, dass Auslandsbeihilfe und Erasmuszuschuss bereits ab dem Studienjahr 2019/20 erhöht werden. So werden es diejenigen künftig leichter haben, Auslandserfahrung zu sammeln, die das bisher aus finanziellen Gründen nicht konnten.

02 Engagement und Begeisterung sind wichtiger als die Studienrichtung, die man am Ende auswählt. Sicher ist, dass die Digitalisierung unsere Arbeitswelt verändern wird, daher müssen, unabhängig von der gewählten Studienrichtung, Flexibilität und Offenheit gegenüber Neuem von allen gelebt werden.

Jakob Calice, Geschäftsführer, Österreichischer Austauschdienst (OeAD; Koordinator des Erasmus-Programms)

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