Ein Produkt wird im stillen Kämmerlein von Forschern in weißen Kitteln entwickelt. Irgendwann ist es fertig, das Marketing muss sich eine Verkaufsstrategie überlegen und am Ende macht das Unternehmen hoffentlich Profit: So funktioniert Produktentwicklung schon lange nicht mehr.
„Grundsätzlich ist es betriebsintern immer schwierig, ein neues Produkt einzuführen. Manches, was ungewohnt ist, ist unangenehm. Wir holen viele Unternehmensbereiche schon während der Forschung mit an Bord. Mitarbeiter, die am Entwicklungsprozess beteiligt waren, machen in ihrem Umfeld bei der Einführung gute Stimmung“, sagt Martin Dolkowski. Er ist Head of Research and Development bei Admonter Holzindustrie. Das Unternehmen des Stiftes Admont in der Steiermark ist auf die Herstellung von Böden, Naturholzplatten, Akustikelementen und Stiegen aus nachhaltig gewonnenem Massivholz spezialisiert.
Nicht nur die betriebsinterne Akzeptanz für das Produkt verbessert sich durch einen offenen Entwicklungsprozess. „Unsere Mitarbeiter aus dem Vertrieb kennen die Kundenwünsche ganz genau, unsere Produktionsleiter wissen, was ‚ihre‘ Maschinen wie herstellen können. Das ist für die Produktentwicklung eine große Bereicherung und beschleunigt den Prozess – Stichwort open innovation“, sagt Dolkowski.
Vom Boden bis zur Decke
Vor etwa sieben Jahren entschied Admonter sich dazu, Akustikelemente zu entwickeln. „Der Trend im Innenraum geht immer weiter in Richtung Minimalismus und Purismus und hin zu großen Glasflächen. Der Schall verliert sich nicht mehr ‚von selbst‘ in den Möbeln und Winkeln im Raum, deshalb müssen Architekten mittlerweile genaue Akustikkonzepte ausarbeiten lassen.“ Es folgte intensive Forschung, teilweise in Zusammenarbeit mit universitären Einrichtungen. Das Resultat: Der Akustikabsorber ‚Admonter Acoustics Premium‘, der trotz geringem Gewicht bis zu 100 Prozent des auftreffenden Schalls absorbiert und die Admonter länderübergreifend patentieren ließ.
Die Arbeit auf diesem neuen Gebiet war zu Beginn sehr zeit- und ressourcenaufwendig. „Auch unser Vertrieb war die Arbeit mit Holzböden gewohnt, da ist die Optik und Haptik wichtig, aber technische Details treten in den Hintergrund“, sagt Dolkowski. „Akustikelemente sind wesentlich komplexer als etwa Holzböden. Vor allem brauchen Architekten und Akustiker hier genaue physikalische Daten, um richtig planen zu können. Wir haben fast schon Grundlagenforschung betrieben, aber das hat sich gelohnt. Mittlerweile haben wir im Unternehmen viel Kompetenz bei Akustik aufgebaut“, sagt Dolkowski. Diese Kompetenz nutzt Admonter jetzt als Marktvorteil. „Im Vergleich zu Herstellern aus dem Ausland ist unser Kundenservice wesentlich besser, weil wir näher am Geschehen sind. Teilweise führe ich selbst vor Ort raumakustische Messungen durch.“
Noch besser als gedacht
Mittlerweile bietet Admonter drei verschiedene Produktgruppen von Akustikelementen an, mit unterschiedlichen Absorptionverhalten, mechanischen Belastbarkeiten und Anwendungsgebieten. Doch die Produktentwicklung endet nicht, sobald ein Produkt auf den Markt kommt. Manchmal kann das bestehende Produkt ganz einfach in neuen Bereichen zur Anwendung kommen.
„Gute Architektur stützt sich auf vier Säulen: Ästhetik, Lichtgestaltung, Akustik und Raumklima. Wenn eine davon vernachlässigt wird, ist das Gesamtergebnis unrund“, sagt Dolkowski. „Unsere Akustikelemente haben zugegeben wenig mit der Lichtgestaltung zu tun, sind aber optisch sehr ansprechend und bestens geeignet für eine angenehme Raumakustik. Auch hier war es wieder wichtig, auf die Rückmeldung aus dem Vertrieb zu achten. Durch Anfragen von Kunden und Architekten haben wir erkannt, dass unsere Akustikelemente auch etwas für das Raumklima tun könnten.“
Akustik und Klima
Admonter Akustikdecken können mit Klimadecken kombiniert werden. Diese kühlen den Raum, indem kaltes Wasser durch Rohre an der Decke geleitet wird. Dazu waren keine Anpassungen am Produkt notwendig. „Die Leistung war in diesem Fall, ein Potential zu erkennen und dann entsprechend zu reagieren“, sagt Dolkowski. Wie bei der Akustik brauchen Architekten auch für die klimatechnische Planung eines Hauses entsprechende Daten zu Materialien und Systemen, die sie verwenden wollen. „Wir mussten also austesten, wie sich unsere Akustikelemente in Kombination mit einer Klimadecke verhalten, um diese Informationen bereitstellen zu können.“
Das Ergebnis: Die Kombination funktioniert bestens. „Das fügt sich schön in unsere Unternehmensphilosophie ein“, sagt Dolkowski. „Klimadecken sind in Kombination mit einer durchdachten Gesamtplanung eine gute Möglichkeit, um Gebäude umweltschonend zu kühlen. Admonter steht seit seiner Gründung für einen ganzheitlichen Zugang zur Nachhaltigkeit, da kann es uns nur freuen, dass sich diese Synergie ergeben hat.“_
Wir holen viele Unternehmensbereiche schon während der Forschung mit an Bord.
Martin Dolkowski
Head of Research and Development, Admonter Holzindustrie
Die Admonter Philosophie
Admonter ist sich seiner Verantwortung gegenüber allen Mitarbeitern und Partnern bewusst. Mit dessen pflegt der Betrieb einen offenen und ehrlichen Umgang. Der Aufbau langfristiger Beziehungen, in denen Vertrauen und Gleichwertigkeit die Säulen bilden, steht im Umgang mit Geschäftspartnern im Mittelpunkt. Kundenzufriedenheit ist das höchste Ziel. Die Kommunikation ist freundschaftlich, effizient und wird von gegenseitigem Respekt getragen. Getroffene Entscheidungen werden auch gemeinsam umgesetzt. Natürlichkeit und Nachhaltigkeit sind Voraussetzungen für die Auswahl der Rohstoffe, aus denen Admonter Produkte höchster Qualität erzeugt.
Admonter Holzindustrie AG
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