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Bauen – the new generation

Wie man ein Haus baut, hat sich seit Jahrtausenden nicht wesentlich verändert. „Ziegel, Mörtel und ab den 70er Jahren die Dämmung aus Styropor“ – heißt es. Doch so ganz stimmt das nicht mehr. Angetrieben durch einen nachhaltigeren Zeitgeist und technische Entwicklungen erfindet man heute die Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen neu, druckt auf der Baustelle ganze Wände aus Beton und schafft völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten. Zwei innovative Akteur:innen im Porträt.

Bauvisionen aus dem Betondrucker

Seit mehr als fünf Jahren beschäftigt sich der Baustoffhersteller Baumit intensiv mit dem Thema 3D-Betondruck. Das vorläufige Ergebnis der Forschungen: Selbst komplizierte Formen sind kein Ding der Unmöglichkeit mehr. Das eröffnet vielen Branchen rund um den Bau – von der Architektur übers Design bis zum Fertigteilbau – eine neue Bandbreite an möglichen Formen. Inklusive einer kurzen Produktionszeit. Die Druckbahnen aus dem 3D-Drucker sind zwei Zentimeter dick, lassen sich auch überhängend drucken und machen selbst ausgefallenere Formen möglich.

Worauf liegt der Fokus beim Druckroboter?

„Wir konzentrieren uns auf den Druck von Bauteilen und nicht von ganzen Häusern“, so Eduard Artner, der Leiter des Geschäftsfeldes 3D-Betondruck bei Baumit. Er gilt als Österreichs führender Experte auf diesem Gebiet. Neben der gestalterischen Bandbreite spart man auch Material und Zeit. So lässt sich ein 1 3 Meter großes Bauteil in rund zweieinhalb Stunden drucken. Mit der 3D-Drucktechnik lassen sich Schalungen für Leichtbaudecken herstellen, die um 35 Prozent weniger wiegen. Weiterer Vorteil: Der Drucker kann direkt vor Ort auf der Baustelle eingesetzt werden.

So funktioniert das Verfahren

Das sogenannte „BauMinator 3D-Betondrucksystem“ ist ein integriertes Gesamtsystem aus Hardware, Software und Druckmaterial. Das System besteht aus einem Sechs-Achs-Drucker, einem Schienensystem (die Größe ist variabel), einer eigens abgestimmten Mörtelpumpe, dem Sicherheitssystem, der patentierten Druckdüse mit ihren Modulaufsätzen und dem darauf abgestimmten Druckmaterial. Eine besondere Weltneuheit konnte im letzten Jahr vorgestellt werden: Für noch widerstandsfähigere Bauteile lassen sich spezielle Verstärkungsseile ohne Einschränkung von Geometrie und Druckgeschwindigkeit in das Material „eindrucken“. Die Entwicklung des dafür benötigten Zusatzmoduls gelang in Kooperation mit der TU Graz/Institut für Tragwerksentwurf.

Übrigens bietet Baumit die Technik als Gesamtpaket an: von der Projektplanung bis zur Einrichtung der Soft- und Hardware, von der Lieferung des Spezialmörtels bis zum Support vor Ort.

Wir sehen den 3D-Druck als Ergänzung zu bestehenden Bauverfahren.

Eduard Artner Leiter Geschäftsfeld 3D-Betondruck, Baumit

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