Flexibilität als Erfolgsfaktor?
Die Gebäude werden smarter und ermöglichen uns großen Gestaltungsbereich.
Andreas Haider Prokurist, Molin
In vielen Bauunternehmen wird händeringend nach Fachkräften gesucht. Ist der Fachkräftemangel bei Ihnen im Unternehmen ein Thema?
HAIDERDer Fachkräftemangel wird zukünftig sicher auch für uns eine Herausforderung werden. Aktuell haben wir eine sehr geringe Fluktuation in unserem Unternehmen. Das liegt daran, dass wir ein Familienunternehmen sind und kein Konzern, in dem Mitarbeiter viele Hierarchiestufen durchschreiten müssen. Bei uns gibt es eine flache Hierarchie mit direkten Entscheidungs- und Kommunikationswegen. Gute Qualität kann man auf einer Baustelle nur erreichen, wenn man Stammmitarbeiter hat, denen man vertraut und die sich mit ihrem Unternehmen identifizieren und verbunden fühlen. Wir investieren viel in die Weiterbildung von Mitarbeitern durch Seminare, Webinare oder interne Schulungen mit Produzenten aus der Industrie. Wir haben tolles, qualifiziertes Personal, darunter viele Jungtechniker mit HTL-Abschluss. Wir arbeiten eng mit der HTL Vöcklabruck und Pinkafeld zusammen, halten dort regelmäßig Präsentationen über Karrieremöglichkeiten in unserem Unternehmen und bieten Schnuppertage sowie Ferialpraktika an.
Welche Auswirkungen hatte die Coronakrise auf die Trends in der Gebäudetechnik und in der technischen Gebäudeausstattung?
ZAUNER-BRUTTERDie Trendentwicklungen am Bau sind nicht neu, haben sich aber im letzten Jahr beschleunigt: Die Gebäude sind smarter geworden, die Bauplanung und die Baustellen werden zunehmend digitalisiert. Ein weiteres Thema ist Nachhaltigkeit. Nachhaltige und umweltfreundliche Roh- und Dämmstoffe werden nicht nur für den privaten Haus-, sondern auch in der industriellen Gebäudetechnik verwendet und vom Kunden immer mehr gefordert.
HAIDERAlles wird vernetzter, digitaler und umweltfreundlicher. Es beginnt bei der Planung, wo die Baubranche gerade auf Building Information Modeling, kurz BIM, zusteuert. BIM ist ein Instrument, um den Betreiber seine Anlage leichter abzubilden und die Bewirtschaftung zu dokumentieren, damit das Gebäude unter anderem schnell und effizient gewartet werden kann. Für uns als ausführendes Unternehmen ist es momentan eher noch ein Klotz am Bein, weil es einen großen Mehraufwand bedeutet. Ich will es jedoch nicht schlecht reden, weil es die Zukunft sein wird. Aber es braucht noch viele Schritte, bis sich für alle Beteiligten ein Mehrwert ergeben wird. Klimaeffizienz ist ein wichtiger Punkt für den Nachhaltigkeitstrend bei Gebäuden. Heute sind die Gebäude intelligent – sie erkennen äußere Einflüsse, reagieren auf Störungen und passen sich den Nutzern an. Zukünftig werden wir uns mit den Objekten noch stärker vernetzen und interagieren. Die Gebäude werden smarter und ermöglichen uns große Gestaltungsbereiche. Und hier möchten wir auch künftig am Ball bleiben, damit wir uns in unseren Kernbereichen Heizung-, Lüftungs-, Kälte- und Sanitärtechnik im Unternehmen stets weiterentwickeln._
Die aktuell größten Herausforderungen in unserer Branche sind die Ressourcenknappheit und der Fachkräftemangel.
Miriam Zauner-Brutter Prokuristin, Molin
# Gedanken
Wie heben Sie sich von der Konkurrenz ab?
Zauner-Brutter_ Durch Flexibilität, Verlässlichkeit, Qualität und eigenes Personal auf den Baustellen.
Was würden Sie gerne in Ihrem Unternehmen verbessern?
Zauner-Brutter_ Ich bin eine Verfechterin flexiblerer Arbeitszeiten, hier gibt es aber noch mehrere Meinungen bei den unterschiedlichen Generationen.
Worauf sind Sie besonders stolz?
Zauner-Brutter_ Auf unsere Mitarbeiter. Wir haben sehr viele langjährige Mitarbeiter und unser Betriebsklima ist ausgezeichnet.
Haider_ Auf die Weiterentwicklung unseres Unternehmens vom kleinen zu einem mittelständischen Unternehmen durch kontrolliertes Wachstum und auf die Qualität, die wir bieten.
Über Molin
Gründung_1983
Umsatz 2020_55 Millionen Euro
Mitarbeiter_250
Familiengeführtes Unternehmen
Größtes Projekt_Österreichs größter Wohnturm mit einer Auftragssumme von 24 Millionen Euro