„Eine gute Gestaltung ist ehrliche, pure Information“, sagte der Industriedesigner Dieter Rams. Verknüpft mit einem kleinen ökologischen Fußabdruck wird sie nahezu perfekt. Leon Koopman vom Medizintechnikhersteller W&H schultert beides. Als Teil des „Innovation Pioneering“-Teams arbeitet er an den Produkten von morgen, die Menschen auf der ganzen Welt zu gesunden, schönen Zähnen verhelfen. Zu Besuch bei einem Weltkonzern, in dem nicht nur das Surren des Zahnarztbohrers zum guten Ton gehört.
„Im ‚Innovation Pioneering‘-Team sehen wir in die Zukunft. Wir beobachten und überlegen, wie sich der Markt in den nächsten fünfzehn Jahren entwickelt.“ Leon Koopman hat uns in den neuen „Meet&Eat“-Bereich bei W&H mitgenommen. Am Parkettboden Teppiche, gemütliche Möbel laden zum Verweilen ein, an der Wand ein raumhohes Waldmotiv. Um uns herum Menschen in kleinen Gruppen, die angeregt plaudernd ihre Mittagspause genießen.
Die Aufgabe an das Designteam ist klar definiert, wenn es um die Produkte von morgen geht. „Was brauchen wir jetzt, um die Probleme in der Zukunft lösen zu können? Und wie kann ich zu einem möglichst ressourcenschonenden, einfachen und ästhetischen Ergebnis kommen? Die Informationen hole ich mir bei allen, die unsere Geräte regelmäßig in der Hand haben – von den Kolleg:innen in der Montage bis zum Service, den Zahnmediziner:innen, Assistent:innen und jenen, die die Geräte eines Tages entsorgen.“ Die neuen Erkenntnisse fließen in das Design ein, man baut Prototypen und testet sie am Markt. Die Ergebnisse fließen dann in die Entwicklung mit ein.
Wir entwerfen nachhaltige Produkte, mit und für Menschen.
Leon Koopman
Innovation Pioneering, W&H Dentalwerk Bürmoos, der gebürtige Niederländer studierte Industrial Product Design in Den Haag. Ein Erasmusstudium führte ihn nach Salzburg. Seit fünf Jahren ist er als Designer bei W&H. Von 2019 bis 2021 absolvierte er das Masterstudium Eco Design an der FH Wieselburg.
Wenn ein Unternehmen seine Produktgestaltung ökologischer gestalten will, finden sich mehrere Stellschrauben, an denen man drehen kann. Ganz zentral dabei ist die Langlebigkeit des Produktes. Hier ist das Unternehmen schon gut aufgestellt. „Unsere Produkte sind oft mehr als 20 Jahre im Einsatz.“
Schrauben statt Klebstoff für eine leichtere Reparaturfähigkeit
Was müssen die Produkte von morgen noch können? Robust sollten sie sein, möglichst frei von toxischen Stoffen und, besonders wichtig, gut reparaturfähig und zerlegbar. Ein Schritt war beispielsweise, den Klebstoff wegzulassen und stattdessen mit Schrauben zu arbeiten. So können die Geräte in den über 250 Servicestellen weltweit über lange Zeit gewartet werden. „Ich habe vor Kurzem einen Kunden besucht, dessen Implantologiemotor von uns seit 26 Jahren zur vollen Zufriedenheit arbeitet.“
Man muss es gerne verwenden wollen
Der nächste Punkt auf der To-do-Liste in Sachen Eco Design ist die Nutzungsfreundlichkeit. Nur wenn es leicht angewandt werden kann, wird es gerne und für eine lange Zeit verwendet. „Man denkt bei ‚Zahnmedizin‘ sofort an den Bohrer“, schmunzelt der Designer, „doch wir produzieren das gesamte Gerätespektrum der Zahnmedizin. Von Hand- und Winkelstücken, dem Zubehör für die Zahnprophylaxe bis zur Kieferchirurgie, Sterilisatoren und vielem mehr.“
Modulare Lösungen statt vieler Einzelgeräte
„Brauche ich für jeden Einsatzbereich in der Praxis wirklich alle Basisgeräte inklusive Aufsätzen, Displays und mehr – oder kann ich hier einsparen?“ war eine weitere Frage. Die Antwort darauf sind modulare Lösungen. Auf ein Standgerät mit Display können verschiedene Module je nach Bedarf aufgesteckt werden. Was nicht nur eine Einsparung von Ressourcen, seltenen Erden bis hin zu Reparaturen bedeutet, sondern auch weniger Platz braucht. Die Materialien sind für einen langlebigen Gebrauch konzipiert, man verwendet diverse Metalle bis hin zu hoch robusten Kunststoffen, die das regelmäßige Desinfizieren unbeschadet überstehen. Beim Einkauf der Materialien bleibt man überwiegend in einem Radius von 800 Kilometern. Die regionale Lieferkette ist dem Unternehmen ebenso wichtig wie eine flexible Produktion, die punktgenau für den tagesaktuellen Bedarf produziert. Mehr als 90 Prozent der benötigten Teile entstehen direkt im Unternehmen, werden hier zusammengebaut, bevor sie in der Poststelle in alle Welt verschickt werden.
Das Unternehmen aus Bürmoos gehört bei vielen zahnmedizinischen Produkten, wie etwa der Synea, zu den Weltmarktführern, das Sortiment ist auf unterschiedliche Märkte und Voraussetzungen abgestimmt. Da etwa nicht überall eine gute Stromversorgung gewährleistet ist, gibt es bei W&H auch Geräte, die kabellos einsetzbar sind oder an die Druckluft angeschlossen werden können.
Kann man selbst gut durchdachte Produkte noch nachhaltiger gestalten? „Natürlich!“ Die Arbeit am Zeichentablett biete das größte Potential für Einsparungen. „Das Umweltbewusstsein ist bei uns nicht nur im Design ein wichtiges Thema. Es zieht sich durch die ganze Firma und es wird auch sehr gefördert“, sagt Leon Koopman, der auch Mitglied im betrieblichen Umweltmanagementteam ist. Hauseigene Photovoltaikanlagen, intelligente Kühlung der Firmengebäude, sortenreines Sammeln der bei der Arbeit anfallenden Metallspäne, eine hocheffiziente Ölrückgewinnung – dies sind nur wenige Beispiele der nachhaltigen Betriebspraxis.
Reduktion auf das Wesentliche
Bleibt noch das Design selbst, das in den vergangenen Jahren einige der namhaftesten Designpreise wie den Red Dot Design Award und den Good Design Award einheimsen konnte. Wie schafft man die langlebigen Produkte von morgen? „Ganz ohne Schnickschnack, mit einer unaufdringlichen Gestaltung und einem besonderen Element – bei uns ist es die apfelgrüne Farbe. Unser Ziel ist immer, die Details so gut hinzukriegen, dass das Produkt selbst zu sprechen beginnt.“_
Umweltmanagementpreis 2022 für W&H
Preisträger in der Kategorie „Beste Maßnahme – Umwelt und Klimaschutz“
Das Unternehmen erhält die Auszeichnung für seinen Ausbau von ressourcenschonenden Vorgängen, einer optimierten Kreislaufwirtschaft und seinem nachhaltigen Energiekonzept.
… lernen und profitieren verschiedene Generationen voneinander. Was dabei hilft? Familiäre Werte und Toleranz auf beiden Seiten. So auch bei W&H, dem weltweit in der Entwicklung und Herstellung von Medizintechnikprodukten führenden Unternehmen aus Bürmoos – wie Geschäftsführer Peter Malata und seine
Tochter Helene bei unserem Besuch unter Beweis stellen.
Oder führt in Zukunft die KI? Dem rasanten Fortschritt der Künstlichen Intelligenz müssen sich Führungskräfte meist dann widmen, wenn es um deren Einsatz in ihren Teams und Unternehmen geht. Aber müssen sie sich auch bald die Frage stellen, ob KI-Tools künftig ihre eigenen Aufgaben übernehmen?
Vor wenigen Monaten für viele noch eine abstrakte Zukunftsvision, mittlerweile längst in vielen Unternehmen etabliert: Künstliche Intelligenz hat sich in der Arbeitswelt im Eiltempo durchgesetzt – dabei hat der Wandel gerade erst so richtig begonnen. Warum es bei der Umsetzung vor allem auch auf das richtige Mindset ankommt, weiß Albert Ortig. Der Digitalisierungspionier unterstützt mit Netural Unternehmen bei der Implementation der Technologie und kennt klassische Fehler und Irrtümer. Ortig selbst hat sich als Teil des Startups NXAI kein geringeres Ziel gesetzt, als ein Large Language Model zu etablieren, das GPT und Co. in den Schatten stellen könnte.
Warum spielt der Faktor Mensch in Automatisierungsprozessen eine so große Rolle? Was ist der aktuelle Stand zum Einsatz von Robotern in der Industrie? Und welche Veränderungen der bisherigen Arbeitswelt werden dadurch künftig auf uns zukommen? Wir diskutieren mit drei Experten.
Mit ihren #glaubandich-Geschichten macht die Sparkasse OÖ sowohl ihren Kund:innen als auch Mitarbeitenden Mut, an Zielen festzuhalten und sie umzusetzen. Aber was zeichnet ihre eigene #glaubandich-Geschichte aus? Dazu teilt das neue Vorstandsquartett, das seit Anfang 2024 die Geschicke der Sparkasse OÖ lenkt, seine Gedanken.
… so definiert Thomas Welser, Geschäftsführer von Welser Profile, Erfolg. Denn diese Formel trage auch dazu bei, dass die Mitarbeitenden die eigene Marke nach innen und außen leben. Ehrlichkeit, Authentizität und Identität sind für ihn zentrale Elemente des Markenkerns, um die Generationsverantwortung, die das Unternehmen in der Region hat, zu erfüllen.
Wohin werden sich AI-Tools in den kommenden Jahren entwickeln? Mit welchen rechtlichen und gesellschaftspolitischen Fragen müssen wir uns auf Basis dessen auseinandersetzen? Und warum stehen wir eigentlich erst ganz am Anfang der Entwicklungen? Wir haben bei zwei Experten des Software Competence Center Hagenberg, Michael Moser und Bernhard Nessler, nachgefragt.
Den Kopf angesichts der rasanten Entwicklungen der Künstlichen Intelligenz in den Sand zu stecken, das war für ABP aus Windischgarsten nie eine Option. Da im Patentwesen hohe Sicherheitsansprüche herrschen, boten herkömmliche Large Language Models keine Anwendungsmöglichkeit. Deswegen haben die beiden Unternehmen ABP Patent Network und Anwälte Burger und Partner die Sache selbst in die Hand genommen und gemeinsam mit IBM eine eigene KI-Anwendung entwickelt, die ein echter Gamechanger für den Intellectual-Property-Bereich sein wird.
… das digitalisiere nicht erst morgen! Denn wenn es darum geht, bestehende Mitarbeitende zu binden und auch in Zukunft neue Talente für sich zu gewinnen, ist ein modernes Recruiting schon heute unerlässlich. Mit Vortura Solutions fokussieren sich Geschäftsführer Joachim Ortner und sein Team daher auf die digitale Mitarbeitergewinnung, die weit über klassische Stellenanzeigen hinausreicht.
Oder anders ausgedrückt: Erfolg ist das Ergebnis von Leistung mal Kommunikation zum Quadrat. Warum unsere ureigenen menschlichen Fähigkeiten wie etwa Kommunikationsstärke uns dabei helfen werden, trotz Aufschwung der Künstlichen Intelligenz relevant zu bleiben, und warum die KI im Grunde eine Chance ist, uns neu zu erfinden, erzählt Life- und Businesscoach Roman Braun im Interview.
Die optimierte Version der „GEM2GO APP“ soll Gemeinden eine 360°-Kommunikation mit den Bürger:innen ermöglichen. Das Update will mehr Individualität bringen und den Umgang für die Nutzer:innen intuitiver machen.
16.000 Tonnen Stahl, Edelstahl und Aluminium werden hier durch die Synergie aus Mensch und Maschine jährlich verarbeitet. Wo? Im Mekka der Stahlbranche: Oberösterreich. Genauer gesagt bei AHZ Components. Seit der Gründung im Jahr 1999 setzt der Lohnfertigungsbetrieb aus Sipbachzell auf Maschinen des Schweizer Herstellers Bystronic. Über eine außergewöhnliche Zusammenarbeit zwischen Hemdsärmeligkeit, Präzision und Serviceorientierung.
Tennis und Cyber-Resilienz, wie passt das zusammen? Auf den ersten Blick eher weniger. Das „AKARION Cyber Resilienz Forum“ belehrte eines Besseren. Als Organisator des Events lud der Softwarelösungsanbieter Akarion Interessierte, Unternehmen sowie Expert:innen zu einer Networkingveranstaltung rund um das Thema Cyber- und Informationssicherheit ein – als eines der Sideevents des Tennisturniers Upper Austria Ladies 2024. Am Programm: spannende Vorträge, reges Netzwerken, und als überraschender Abschluss ein Meet & Greet mit Tennis-Weltstar Barbara Schett. Ein würdiger Opening Act für das folgende Qualifikationsspiel zwischen Angelique Kerber und Lucia Bronzetti.
Bruno Buchberger ist einer der führenden Informatiker Österreichs, Universitätsprofessor für Computermathematik, Manager, Musiker, gründete den Softwarepark Hagenberg und war 2010 Österreicher des Jahres in der Kategorie Forschung. Anfang des Jahres veröffentlichte er ein Buch mit dem Titel „Wissenschaft und Meditation: Auf dem Weg zur bewussten Naturgesellschaft“ – darin geht es um grundlegende Fragen, wie etwa, ob es schon zu spät ist und wir in einer globalen Klimakatastrophe untergehen werden. Im Podcast haben wir ausführlich darüber gesprochen. Einige der spannendsten Antworten gibt es hier.
Was wohl im Kopf einer jungen Führungskraft vorgeht, die gerade ein neues Team aufbaut und sich ständig mit aktuellen Trends in der Baubranche beschäftigt? Wir wollen von Matthias Mayr, dem Branchenverantwortlichen der Business Unit Industrie beim Immobilienberatungs- und Planungsunternehmen Drees & Sommer Österreich und Leiter des Standortes in Linz, wissen, worüber er sich im Moment Gedanken macht.
Unternehmen, die neue Talente für sich gewinnen wollen, sowie Menschen auf Jobsuche wissen genau: Der Weg zum Perfect Match ist meist kein entspannter Spaziergang, sondern gleicht eher einer Achterbahnfahrt. Welche Abkürzungen helfen, dass beide Seiten schneller zueinander finden? Wir fragen zwei „Experten“ – im „Interview“ mit Google Bard und ChatGPT.
Auf dem Weg zum Magistrat in Wels fällt auf: Die Innenstadt ist belebt. So gut wie keine Leerstände, saubere Straßen und reges Treiben trotz beginnenden Regens. Dass dem heute so ist, verdankt die Stadt nicht zuletzt den vielzähligen Maßnahmen der Stadtregierung unter der Führung von Bürgermeister Andreas Rabl. Wir haben ihn zum Gedankensprung eingeladen und einige persönliche und berufliche Fragen gestellt.
Chic, nachhaltig und energieeffizient sollten moderne Fenster sein, findet Anton Ostermayer. Seine Überzeugung: Es sind nicht nur die Fenster als Produkt, sondern auch das Verständnis für die Montage, das den Mehrwert seines Unternehmens auszeichnet. „Durch die Beratung in Verbindung mit der Dienstleistung machen wir ein altes Haus wieder besser.“