… lernen und profitieren verschiedene Generationen voneinander. Was dabei hilft? Familiäre Werte und Toleranz auf beiden Seiten. So auch bei W&H, dem weltweit in der Entwicklung und Herstellung von Medizintechnikprodukten führenden Unternehmen aus Bürmoos – wie Geschäftsführer Peter Malata und seine
Tochter Helene bei unserem Besuch unter Beweis stellen.
„Griaß di, pfiad di, bitte, danke!“ Für Peter Malata, Geschäftsführer der W&H Gruppe, stehen diese Schlüsselworte stellvertretend für all die Werte, die seine Eltern ihm einst mit auf den Weg gaben. Werte, die er und seine Frau nicht nur bis heute in ihrem international tätigen Unternehmen beherzigen, sondern auch ihren Kindern vorleben. Als wir ihn und seine Tochter Helene, Trainee bei W&H, im Headquarter in Bürmoos treffen, ist der tief in der DNA des Unternehmens verankerte Familiengedanke von Sekunde eins an zu spüren. Der persönliche, sehr nahbare Austausch mit den Mitarbeitenden hat hier Tradition, familiäre Werte zieren die Wände. Und nicht zuletzt dürfen auch die typischen Vater-Tochter-Diskussionen auf keinen Fall fehlen. Ein Grinsen auf der einen Seite, ein Kopfschütteln auf der anderen – schließlich können sich beide das Lachen nicht verkneifen.
Als sie bei unserem Rundgang durch den Firmenhauptsitz vor einer Bilderwand kurz innehalten, entfaltet sich die mehr als 130 Jahre lange Geschichte des Unternehmens in ihrer vollen Blüte. Mittendrin: Malatas Eltern, die den Betrieb 1958 erwarben. Er selbst war bereits im Alter von 16 Jahren eng mit dem elterlichen Betrieb verbunden, nahm etwa an Messen und Ausstellungen teil. „Es war früh klar, dass ich einmal in die Fußstapfen meines Vaters trete. Spätestens dann, als ich Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen in Graz studiert habe.“ 1984 tritt er schließlich in die Leitung des Unternehmens ein, 1996 folgt die alleinige Geschäftsführung. „Damals haben mich meine Eltern zweimal gefragt – zunächst, ob ich es machen will, und dann, ob ich es wirklich machen will.“ Ein kurzes Schmunzeln. „Bei meinem zweiten Ja war mir klar: Ab hier gibt es kein Zurück mehr.“
„Man muss Kinder ihren eigenen Weg wählen lassen“
Dass er nie unter dem Druck ihrer Erwartungshaltung litt, hat ihm die Entscheidung erleichtert. „Meine Eltern haben mir stets die Freiheit gelassen. Jemanden zu zwingen, ein Unternehmen zu übernehmen, funktioniert einfach nicht.“ Dasselbe Verständnis bringen er und seine Frau nun auch den eigenen Kindern entgegen. „Es braucht jede Menge Feingefühl dafür, was man den eigenen Kindern zutraut und auch zutrauen darf.“ Tochter Helene nickt. An ihre ersten Berührungspunkte mit W&H, etwa ein Praktikum in der Personalabteilung, erinnert sie sich nur zu gut. „Damals habe ich den Papa erst mal gefragt, was er eigentlich den ganzen Tag so macht“, gesteht sie mit einem Lachen. Seine Antwort: „Kommt drauf an.“ Als Kommerzialrat trägt er die Verantwortung für weltweit über 1.300 Angestellte, zu denen er so viel Kontakt wie möglich pflegt. „Nicht nur zu den Führungskräften und den Geschäftsführungen in den Tochterunternehmen. Ich lege großen Wert auf den Austausch mit den Menschen in der Produktion, der Montage, im Marketing und Finanzwesen – in allen Bereichen eben.“ Aus gutem Grund: Ein gelungenes Miteinander gehört zu den wichtigsten Zutaten in Malatas Erfolgsrezept. Dass seine Tochter eines Tages die gesamte Verantwortung übernehmen wird, ist für die beiden alles andere als in Stein gemeißelt.
Es braucht jede Menge Feingefühl dafür, was man den eigenen Kindern zutraut.
Peter Malata
Geschäftsführer, W&H
Bisher durchläuft sie ein Traineeprogramm bei W&H, das sie in verschiedenen Abteilungen auf ihr anstehendes Studium vorbereiten soll. Ein Konzept, dessen erste Ansätze kurz vor der Pandemie entwickelt, jedoch aufgrund der Einschränkungen vertagt wurden. Seit rund sieben Monaten ist Helene nun das „Versuchskaninchen“ für den abteilungsübergreifenden Ansatz. „Ich sammle in den unterschiedlichsten Bereichen Erfahrungen, derzeit im Personalbüro und als Nächstes im Team Finance“, erzählt sie. Dabei besonders wertvoll: greifbares Know-how aus der Praxis. „Man kennt es: Während der Schulzeit treten immer wieder Dinge auf, die man nicht auf Anhieb versteht, oder Themen, zu denen man nicht direkt einen Zugang findet. Der Austausch mit erfahrenen Kolleg:innen und die praxisbezogenen Beispiele machen vieles verständlicher.“ Wie ihr Vater aus seiner eigenen Studienzeit weiß, geht auch diese mit solchen Herausforderungen einher. „Wir sind der Auffassung, dass es dank der Erfahrungen im Umgang mit der Theorie immer wieder zu Aha-Erlebnissen kommen wird, die das Lernen erleichtern“, ergänzt er.
Erfahrungsschätze bergen
In seiner ursprünglichen Form richtet sich das Angebot bereits an weitere junge Menschen, die von der Wissensvermittlung und den Erfahrungsschätzen profitieren. Damit reiht sich das Programm in den für W&H charakteristischen Ansatz ein, neue Talente für sich zu begeistern, indem man auf ihre Bedürfnisse eingeht. Von Schnuppertagen für Schüler:innen über spezielle Benefits für Lehrlinge bis hin zu Karrierechancen für Werkstudierende oder die Betreuung von Bachelor- und Masterarbeiten – sie alle sprechen eine einheitliche Sprache: den W&H-Slogan „People have Priority“. Malatas Eltern, seiner Frau und Tochter sowie nicht zuletzt ihm selbst war und ist bewusst: Je nach Alter und Lebenslage verändern sich die Bedürfnisse potentieller Arbeitnehmer:innen und von bestehenden Angestellten. „Unsere Aufgabe ist es, das zu verstehen und entsprechend darauf einzugehen. Deshalb stellen wir immer die Menschen in den Mittelpunkt und pflegen eine gute Sozialpartnerschaft zu unserem Betriebsrat.“
Schlussendlich geht es um ein rücksichtsvolles Miteinander. Darum, tolerant zu sein. Übrigens ist Letzteres eine Eigenschaft, die der Geschäftsführer an jungen Menschen besonders wahrnimmt und zu schätzen weiß. Ein guter Nährboden für das, was die Jungen laut Helene von älteren Generationen lernen können: sich hin und wieder zurückzunehmen, um das große Ganze zu betrachten. „Erkennen, wo es sich lohnt, lästig zu sein, oder wo es die Mühe nicht wert ist. Und Fehler, die meinem Papa bereits unterlaufen sind, muss ich ja nicht unbedingt wiederholen.“
Und wie ist es umgekehrt? „Bei digitalen Themen haben wir meist die Nase vorn, weil wir damit aufgewachsen sind.“ Ihr Vater nickt zustimmend. „Es kann schon sein, dass ich so manche technische Frage mehr als nur einmal stellen muss. Die bereits erwähnte Toleranz schwindet dann meist.“ Ein kurzes Lachen. „Aber was wir uns von den jungen Leuten am meisten abschauen können, ist, mit der Zeit zu gehen. Uns anzupassen und zugleich unseren Grundwerten treu zu bleiben.“_
Echte Erfahrungen in der Praxis zu sammeln ist die beste Vorbereitung fürs Studium.
Helene Malata
Trainee, W&H
Ein Wort, ein Gedanke.
Tradition
beide: Wichtig, muss aber flexibel sein.
Familie
Helene Malata: Zusammenhalt
Peter Malata: Energiespender
Zahnarzt
Helene Malata: Gehe ich gerne hin.
Peter Malata: Aua!
Werte
beide: Grundlage
Teamplay
Helene Malata: Ohne geht’s nicht, muss aber auch nicht immer sein.
Peter Malata: Kameradschaft
Macher:in
Helene Malata: Meine Mama
Peter Malata: Menschen, die etwas bewegen.
Salzburg
beide: Lieblingsstadt
Innovationsführer
beide: W&H
Mut
Helene Malata: machen
Peter Malata: Muss man haben.
Zukunft
beide: Wird spannend!