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Ist es 5 vor 12 – oder doch 12 vor 5?

Bruno Buchberger ist einer der führenden Informatiker Österreichs, Universitätsprofessor für Computermathematik, Manager, Musiker, gründete den Softwarepark Hagenberg und war 2010 Österreicher des Jahres in der Kategorie Forschung. Anfang des Jahres veröffentlichte er ein Buch mit dem Titel „Wissenschaft und Meditation: Auf dem Weg zur bewussten Naturgesellschaft“ – darin geht es um grundlegende Fragen, wie etwa, ob es schon zu spät ist und wir in einer globalen Klimakatastrophe untergehen werden. Im Podcast haben wir ausführlich darüber gesprochen. Einige der spannendsten Antworten gibt es hier.

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Bruno Buchberger: Wir sind aufgerufen, dass wir konkrete Ideen entwickeln, um konkrete Probleme zu lösen. Ich fokussiere mich im Buch darauf, welches Mindset der oder die Einzelne entwickeln muss, damit er oder sie in der Lage ist, einen Beitrag zu leisten – in kleinen Gruppen, in der Familie, in der Gemeinde, in den Organisationen, global und für sich selbst.

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Bruno Buchberger: Das System Mensch, wie es sich in der Evolution über Jahrmillionen entwickelt hat, lässt zwei extreme Zustände zu: einerseits den des trainierten Intellekts, mit dem wir uns mit der Realität auseinandersetzen und schwierige Probleme auch durch Einsicht in die Natur bis in die kleinsten Ebenen verstehen und daraus Lösungen entwickeln. Diametral dazu ist der andere Zustand, den man genauso im eigenen Bewusstsein als Einzelperson trainieren muss, und zwar, den Intellekt auch loslassen zu können. So loslassen, dass dieses ewige Rad zwischen Beobachten, Denken und Handeln – wo man im Wachbewusstsein von Gedanken zu Gedanken, von Problem zu Problem hüpft – auch einmal entspannt unterbrochen werden kann.

… ?

Bruno Buchberger: Ich könnte das auch kritisch sehen. Wenn wir nichts tun, ist es 5 vor 12 oder 10 nach 12. In meinem Buch gebe ich – vor allem, um zu stimulieren – eine andere Parole aus: Ich sage, es ist nicht 5 vor 12, sondern 12 vor 5. 12 vor 5 ist für mich dieses Lebensgefühl: Ich stehe um diese Uhrzeit an einem schönen Frühlingstag auf der Veranda meines Hauses und schau nach Osten. Dort kündigt sich der Sonnenaufgang an. In diesem Augenblick habe ich vergessen, Gott sei Dank, was gestern war. Welche Probleme hatte ich gestern? Welche ungeheuren Probleme könnte ich für heute noch mitnehmen? Stattdessen bin ich ganz erfasst von dieser ungeheuren Chance, dass im Osten die Sonne aufgeht, mit einer ungeheuren Energie, auch mit einer gewissen Milde, denn das Ostlicht ist milde. Die Sonne hat alle Möglichkeiten, man sieht in ihr das ungeheure Potential. Wir haben noch die Möglichkeit, den bevorstehenden Tag zu gestalten. _

Cover

„Wissenschaft und Meditation: Auf dem Weg zur bewussten Naturgesellschaft“,

Autor
Bruno Buchberger
Verlag
-
ISBN
-

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