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Text Daniela Ullrich
Foto Bellowitsch: Hitradioö3, privat;
Huebauer: privat, Wakolbinger;
Fill
KINDER UND KARRIERE:
EIN ENTWEDER-ODER?
Oder ist beides möglich? „Ja!“, sagen Kati Bellowitsch, Mama zweier Jungs
und Peter Huebauer, Papa von zwei Mädchen. Beide erzählen, wie sie
alle(s) unter einen Hut bekommen. Wie Vereinbarkeit von Familie und Beruf
unterstützt werden kann, zeigen die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich
und Maschinenbau Fill.
„An meine Karriere habe ich keine Sekunde ge- betreuung gut zurecht“, sagt Bellowitsch, die es
dacht, ich habe mich einfach nur über den Nach- manchmal bedauert, Oma und Opa nicht in der
wuchs gefreut“, erinnert sich Kati Bellowitsch, die Nähe zu haben: „Meine Eltern sind in der Steier-
seit 21 Jahren als Moderatorin beim ORF im Ein- mark, die Schwiegereltern in Deutschland. Mein
satz ist. Vor dreizehn Jahren kam ihr erster Sohn Mann und ich haben in den letzten drei Jahren
zur Welt, zu diesem Zeitpunkt war die Frohnatur nur wenige Abende auswärts alleine genossen.
schon eine etablierte Stimme im Radio: „Selbst- Obwohl wir eigentlich zwei tolle Kindermädchen
verständlich kann man auch als Ö3-Moderatorin haben, aber manchmal sind wir auch einfach zu
Kinder bekommen, Unterstützung gibt es vom müde“, sagt Bellowitsch, deren gute Laune zu
Arbeitgeber aber kaum. Im besten Fall wartet einem großen Teil auf ausreichend Schlaf basiert,
nach der Karenzzeit die Sendung wieder auf ei- wie sie sagt.
nen. Bei mir war das glücklicherweise so“, sagt die
heute 46-Jährige, die damals nach einem Jahr in PAPA ALLEIN ZU HAUS
den Job zurückkehrte: „Ich habe dann vormittags
eine Woche im Monat moderiert. Das war über- Die Entscheidung, ob Kinder oder Karriere, stellte
schaubar und für mich eine schöne Abwechslung sich auch für Peter Huebauer nicht. Der 35-Jäh-
vom Babyalltag“, sagt die glückliche Mama und rige arbeitet seit 2009 bei der Rai eisenlandes-
leidenschaftliche Moderatorin, die zehn Jahre spä- bank Oberösterreich, seit einem Jahr nun in der
ter einem zweiten Sohn das Leben schenkte. Konzernkommunikation. Seit September Teilzeit,
da er mehr Zeit mit seinen beiden Töchtern ver-
„Der Kleine“ hat nun das magische Alter von drei bringen möchte: „Der Papamonat hat sich bei mir
erreicht, für Familie Bellowitsch ein Meilenstein: irgendwie nicht ergeben, also habe ich mich jetzt
„Meine Kids fangen erst mit drei Jahren an, in den dazu entschlossen, mehr Zeit für meine fünf- und
Kindergarten zu gehen. Das ist zwar anstrengend, meine achtjährige Tochter zu haben. Für mich ist
sie so lange daheim zu haben, uns aber wichtig“, es ein massiver Mehrwert, die Kinder nicht nur
sagt Mama Kati, die in der Kinderbetreuung mit aufwachsen zu sehen, sondern als Papa auch zur
ihrem Mann ein gutes Team bildet. „Mein Mann Verfügung zu stehen und die kindliche Entwick-
arbeitet als Pilot. Coronabedingt hat er nun viel lung zu fördern. Das klassische Rollenmodell ist
mehr Freizeit, aber auch im ‚normalen‘ Betrieb veraltet, heute sollten beide Elternteile zusam-
kommen wir mit der Zeiteinteilung und Kinder- menhelfen“, sagt Huebauer, der sich darüber
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