Page 31 - KarriereMACHER_Herbst 2023
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meistern. Wie schwer, das bekommen wir noch
am eigenen Leib zu spüren.
„Spieler 4 ist dem Spiel beigetreten“
Die Nachfrage ist vor allem
„Wir spielen 2 vs. 2 und Benedikt braucht schließ-
lich noch einen Partner.“ Lachend legen die beiden bei jüngeren Generationen
zwei weitere Controller auf den Tisch. Benedikt
Fial ist übrigens der Leiter des E-Sports-Projekts. eindeutig zu spüren.
„Allerdings bin ich selbst alles andere als ein begna-
deter Gamer“, so seine Selbsteinschätzung. Erst- Benedikt Fial
klassige Voraussetzungen also, um dem eingespiel-
Projektleiter E-Sports & Mitarbeiter
ten Duo entgegenzutreten … Bereits nach kurzer Content Strategy, W&H
Zeit zeichnet sich eine Deklassierung ab. Spätes-
tens beim Spielstand von 0:9 besteht kein Zweifel
mehr: Diese Jungs sind aus einem anderen Holz
geschnitzt. Ihr Teamplay ist auf den Punkt, ebenso
ihre Koordination auf dem Spielfeld. Beim Fach-
jargon, den sie verwenden, fühlt man sich selbst als
Hobbygamer wie ein echter „Noob.“ Diese Kurz-
form für das englische Wort „Newbie“ bedeutet
umgangssprachlich so viel wie „Neuling“ und wird
in der Szene meist abwertend verwendet. Autsch. Ohne Gaming hätten wir
Das Projektteam rund um Benedikt hat das in der uns im Betrieb vermutlich
Belegschaft schlummernde Potential früh erkannt.
Und schließlich mit einer Ausschreibung wach- nie kennengelernt.
geküsst. „Ursprünglich war es als Employer-Bran-
ding-Kampagne geplant und sollte sich nur an Lukas Jungbauer
Lehrlinge richten, um vor allem jüngere Genera- Oberflächentechniker, W&H
tionen zu erreichen. Der Zuspruch kam dann aber
übergreifend aus vielen Fachbereichen, sodass wir
das Ganze ausgeweitet haben.“ Kurz darauf kam
der Stein ins Rollen, die notwendigen Rahmenbe-
dingungen wurden gescha en. „Es gibt natürlich
ein paar Grundregeln. Gaming am Arbeitsplatz
ist tabu, es gibt keine extra Bezahlung und alle im
Team stammen aus unserer Belegschaft. Darauf le- Es ist einfach cool, dass
gen wir großen Wert.“
unser Arbeitgeber die
Gezockt wird also nur in der persönlichen Freizeit.
„Dafür organisieren wir regelmäßig statt ndende Voraussetzungen für
Trainings, die von einem professionellen Coach be-
treut werden. Zudem stellen wir unseren Spielern E-Sports schafft.
hochwertige Controller, Headsets und alles weitere,
was sie auf diesem anspruchsvollen Niveau benöti- Julian Pfeil
gen.“ Für zeitgemäße Standards sorgt die Zusam- Metallbearbeiter, W&H
menarbeit mit Morekats, einer der führenden E-
Sports-Organisationen Österreichs. „Mit Clemens
Hausmann, einem der Gründer, bin ich früher zur
Schule gegangen und wir kamen durch Zufall ins
Gespräch“, erinnert sich Benedikt an die Anfänge, chigen Raum. Kolleg:innen, Familien und Freun-
nachdem zuvor bereits ein erster Kontakt zwischen deskreise ebern bei den Matches live über die
W&H und Morekats Gaming auf einer Gaming- Streamingplattform Twitch mit. „Ein geniales Ge-
Messe entstand. „Sie bringen das Know-how aus fühl“, sind sich Julian und Lukas einig.
der Szene mit. Sprich, welche Setups es braucht,
wann und wo O ine- sowie Onlineevents statt n- Zocken gegen den Fachkräftemangel
den und vieles mehr.“ Dank ihrer Hilfe spielen die
W&H Tigers und die W&H Sharks, so heißen die Obwohl E-Sports im DACH-Raum bei weitem
beiden Werksteams, heute in der Nitro League – nicht denselben Stellenwert innehat wie in Asien
der größten Rocket-League-Liga im deutschspra- oder den USA, ist die Entscheidung aus mehr-
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