Page 35 - KarriereMACHER_Herbst 2023
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Spürbarkeit und Authentizität                  Unternehmen müssen
               dürfen keiner guten                            eine bewusste Fehlerkultur

               Arbeitgebermarke fehlen.                       leben.

            Christian Wiedermann
            Strategic Key Account Manager Jobs,
                                                           #Nachgefreagt
            willhaben

                                                           bei Markus Zink, Head of Jobs, willhaben
                                                           Wohin entwickelt sich der Arbeitsmarkt?
           3    Schritte

                zum gelungenen Employer Branding
                                                           Homeoffice, Remote Work und flexible Arbeitszeiten sind
                                                           inzwischen Must-haves. Womit hebt man sich in Zukunft vom
                #1 Verstehen, wer man heute ist.           Mitbewerb ab?
                  „Sich einmal kurz Zeit nehmen und        Markus Zink: Unsere Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahren
                  schauen, wer man wirklich ist, ist       maßgeblich verändert – und damit auch die entscheidungsgebenden
                  ganz entscheidend.“ Sich wertfrei        Faktoren, um sich bei potenziellen und bestehenden Mitarbeitenden
                  den eigenen Ist-Zustand bewusst zu       als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Kostenloser Kaffee oder
                  machen, empfehlen die beiden. „Egal      ein Obstkorb sind Nice-to-haves, Homeoffice, flexible Arbeitszeiten
                  wer du heute bist: Wichtig ist, dass du   und Co. werden mittlerweile von vielen vorausgesetzt. Viel eher
                  weißt, wer du bist.“                     müssen sich Unternehmen die Frage stellen, was sie einzigartig
                                                           macht, wie sie sich vom Mitbewerb abheben und welche Werte und
                #2 Perspektiven schaffen. Wer sich
                  Ziele setzt und festlegt, wer man        Visionen sie vertreten. Nur damit können sich Bewerber:innen und
                  gerne sein möchte oder gar, welche       Mitarbeitende auch wirklich identifizieren.
                  Idole einen inspirieren, schafft sich
                  automatisch eine Soll-Perspektive.
                  „Um diese zu erreichen, braucht es       Reskilling und Upskilling gewinnen an Bedeutung. Welche Rolle
                  aber ein strategisches Vorgehen.         spielen Aus- und Weiterbildungen am modernen Arbeitsmarkt? 
                  Sprich, man entwirft eine konkrete       Markus Zink: In Zeiten von Digitalisierung, KI-Tools wie
                  Strategie, um vom Ist-Zustand            ChatGPT und weiteren Transformationsprozessen sind gezielte
                  in den Soll-Zustand zu kommen.           Weiterbildungsmaßnahmen relevanter denn je. Während
                  Erst im Anschluss folgt dann die         beim Reskilling wie bei einer Umschulung von Grund auf neue
                  Arbeitgeberpositionierung.“              Kompetenzen erlernt werden, geht es beim Upskilling darum,
                                                           zusätzliche Fähigkeiten zu erwerben. Wichtig ist jedoch auch, die
                #3 Sich intern und extern als              individuellen Kompetenzen jedes und jeder Einzelnen zu stärken,
                  Arbeitgeber positionieren. Bei           in ständigem Austausch voneinander zu lernen und eine bewusste
                  sich selbst anzufangen, ist der          Fehlerkultur zu leben. Auch das stärkt am Ende des Tages das
                  erste Schritt. „Es beginnt damit,        Wir-Gefühl und die Möglichkeit, sich mit dem Unternehmen zu
                  die Positionierung bewusst               identifizieren.
                  wahrzunehmen. Kann sie intern
                  gelebt werden, wird sie von              Sie sagen: „Es geht darum, die verborgenen Schätze im
                  bestehenden Mitarbeitenden               Unternehmen zu heben und nach außen hin sichtbar zu machen.“
                  angenommen und ist sie in den            Was raten Sie all jenen, die das Gefühl haben, dass ihnen die
                  eigenen Reihen spürbar?“ Erst wenn       richtige „Schatzkarte“ fehlt?
                  sie dieser Prüfung gerecht wird, folgt   Markus Zink: Es gibt Zeiten, in denen es leichter geht, und Zeiten,
                  das externe Employer Branding.           die herausfordernder sind. Das liegt in der Natur des Menschen und
                  „Dann heißt es, die Tür nach außen       von Unternehmen. In schwierigen Zeiten ehrlich und authentisch zu
                  öffnen, kommunizieren, trommeln,         bleiben, ist das A und O. Wenn ich hier von Unternehmen spreche,
                  hinausschreien, was auch immer –         meine ich vorrangig alle Führungskräfte und nicht etwa nur HR,
                  denn die Arbeitgebermarke wächst         People & Culture oder Employer Branding. Es ist primär Aufgabe der
                  jetzt aus diesem Fundament heraus.“      Geschäftsführung, herauszufinden, ob alle Führungskräfte gewillt
                                                           sind, an einem Strang zu ziehen, sowie die definierte Strategie und
                                                           Unternehmenskultur vorzuleben._


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