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„Macht das nicht!“

Ein ganz wichtiges Thema bei Familien-unternehmen ist die Übergabe. Herr Herbsthofer, Sie haben bereits erzählt, dass Sie Ihren Kindern davon seit 20 Jahren abraten …

Fuchs_Ja, das ist eines der wichtigsten Themen und sollte gut geplant sein. Leider planen nur 64 Prozent der Familienunternehmen die Übergabe und lediglich 26 Prozent bringen dies auch zu Papier und davon auch wieder nur 14 Prozent mit einer Vorlaufzeit von einigen Jahren. Eine gut geplante Übergabe zu Lebzeiten sollte fünf bis zehn Jahre dauern. Und daneben braucht man für eine Notsituation einen Notfallkoffer.

Malina-Altzinger_Für Notsituationen braucht es eine klare Strategie. Ein Familienunternehmen braucht eine Struktur, wo es am Montag weitergeht, wenn mir am Sonntag etwas zustößt.

Herbsthofer_Als meine Kinder noch jünger waren, hatte ich in meinem Testament einen Geschäftsführer festgelegt, der gar nicht bei mir gearbeitet hatte. Der kennt die Branche, hätte sofort die Geschäftsführung übernehmen und dann einen Verkaufsprozess einleiten können. Ich habe ihm erst danach davon erzählt. Er war berührt und auch geschockt angesichts der Verantwortung. Was meine Kinder anbelangt – das wird sich weisen: Meine 17-jährige Tochter beginnt im Herbst ein Jus-Studium, mein 21-jähriger Sohn studiert in St. Gallen. Mit meiner Ausredetaktik war ich nicht unbedingt erfolgreich (lacht): Mein Sohn kommt permanent mit Fragen und Ideen über die Firma. Er hatte sogar eine Zeit lang Zugang zu meinen E-Mails. Das hat ihn aber zu sehr vom Studium abgelenkt.

Hasenöhrl_Bei mir ist das ähnlich, der Sohn interessiert sich wie bereits erwähnt schon sehr für das Unternehmen, aber natürlich kann auch die Tochter einsteigen.

Malina-Altzinger_Mein Sohn ist 23 Jahre und studiert wie schon gesagt Wirtschaftsinformatik. Meine Tochter ist 15 und studiert Pubertät – eine spannende Zeit. Meine Kinder müssen ihren Weg finden, für sich entscheiden, ob sie das, was da jetzt angeboten wird, auch interessiert. Unser Unternehmen ist bald 110 Jahre alt, wir sind im dritten, vierten Businessmodell. In 20 Jahren werden wir wieder ein anderes Modell haben, das bereits meine Nachfolger erfinden werden. Ein junger Mensch, der sich entscheidet, die Verantwortung und die Chance zu ergreifen, muss für sich ein Bild haben, was er im Unternehmen beitragen kann.

Forstenlechner_Ich bin als Älteste unter meinen Geschwistern 2015 ins Unternehmen eingestiegen. Meine Schwester ist Ärztin, für sie kommt die Firma im Moment nicht in Frage. Mein um sechs Jahre jüngerer Bruder ist noch ein potentieller Kandidat. Aber er ist gerade erst mit dem Studium fertig geworden und muss jetzt mal in die große weite Welt und sich seine Hörner abstoßen. Ich würde mich freuen, wenn er einsteigt, aber wenn nicht, ist es auch in Ordnung. Es ist auch total wichtig, dass er die Freiheit hat, wirklich selbst herauszufinden, ob er das überhaupt will oder ob er es möglicherweise nur wegen eines gewissen Pflichtgefühls machen würde. Ich kenne das von mir selbst, dass das Verantwortungsgefühl gegenüber den Mitarbeitern schwer wiegt, und da muss man sehr genau für sich selbst prüfen, ob man den Einstieg wirklich selbst will.

„In einem Familienunternehmen Karriere zu machen, ist nicht so einfach.“

Gunther Herbsthofer Eigentümer und Geschäftsführer, Anlagenbauer Herbsthofer

Gunther Herbsthofer führt gemeinsam mit seinem Bruder den Linzer Anlagenbau- und Haustechnikspezialisten in der 4. Generation. Der 60-Jährige übernahm das Familienunternehmen 1986 gemeinsam mit seinem Cousin, später übernahm er auch dessen Anteile. 2013 holte er seinen Bruder in das Unternehmen. Das 1870 gegründeten Unternehmen machte zuletzt mit 110 Mitarbeitern 23 Millionen Euro Umsatz.

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