×


Wir wollen dir schreiben ...

... und zwar pünktlich donnerstags.


Der Newsletter ist kostenfrei und kann jederzeit abbestellt werden.

Das Herz haben wir selbst in der Hand.

Zumindest zu einem wesentlichen Teil. Denn eine gesunde Lebensführung kann das Herz schützen. Wenn es dennoch zu Komplikationen kommt, dann ist es durchaus beruhigend, wenn man sich dabei in Oberösterreich befindet. Denn hier ist das größte Referenzzentrum für Herz-, Gefäß- und Thoraxchirurgie Österreichs, bestehend aus den gleichnamigen Abteilungen des Kepler Universitätsklinikums und des Klinikum Wels-Grieskirchen.

Leiter dieses Zentrums ist der Herzspezialist und Professor Andreas Zierer, der eng mit Ronald Binder, dem neuen Leiter der Abteilung für Kardiologie und Intensivmedizin am Klinikum Wels-Grieskirchen, zusammenarbeitet. Wir wollen von den beiden international erfahrenen Medizinern wissen, wie man sein Herz gesund halten kann und welche medizinischen Innovationen dem Herz jetzt schon und in Zukunft zugute kommen werden. Und warum sie ihre Karriere hierzulande fortsetzen.

Wie viel Verstand braucht es für ein gesundes Herz?

Binder_Manche Faktoren kann man beeinflussen, andere wie genetische Veranlagungen zu Gefäßerkrankungen noch nicht. Was man selbst machen kann, um sich vor einem Herzinfarkt zu schützen: nicht rauchen, regelmäßig bewegen, gesund ernähren, Übergewicht vermeiden, Cholesterin und Blutdruck kontrollieren und wenn nötig behandeln.

Zierer_In Entwicklungsländern, wo man jeden Tag zwanzig Kilometer durch die Savanne läuft oder eine Gazelle jagt, wird man nicht an einem Herzinfarkt sterben. Gewisse Bequemlichkeiten und Überernährung sind Luxuserkrankungen der Industrieländer.

In Industrieländern steht meist auch Stress auf der Tagesordnung. Wie wirkt sich dieser auf das Herz aus?

Binder_Stress wirkt sich definitiv auf das Herz aus. Sowohl akut, im Moment des Stresses, als auch langfristig. Man muss dabei zwei Stressarten unterscheiden: Eustress und Distress. Eustress ist quasi ein gesunder Stress. Er beschützt uns: Wenn ein Auto auf uns zurast, bewirkt dieser Stress, dass wir auf die Seite springen. Distress ist ein eher langandauernder Stress, der ständige Druck, sei es gesellschaftlich, beruflich oder familiär. Der ist weniger gesund. Meistens ist Stress kein Einzelfaktor, der zum Herzinfarkt führt, sondern eingebettet in andere Risikofaktoren.

Wie macht sich ein Herzinfarkt bemerkbar?

Binder_Die typischen Beschwerden beim Herzinfarkt sind der drückende Schmerz in der Brust, der ins Kiefer oder in den linken Arm oder auch in den Bauch und manchmal auch in den rechten Arm ausstrahlen kann. Dazu kommen oft Beschwerden des vegetativen Nervensystems wie Schweißausbruch, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel. Wenn das auftritt und vor allem, wenn dieser drückende Schmerz in der Brust länger als 20 Minuten bis zu einer halben Stunde anhält, dann sollte man sich bereits bei einem Arzt melden.

Zierer_Es gibt verschiedene Möglichkeiten, woran man beim Herzinfarkt sterben kann. Das Gefährliche sind die Rhythmusstörungen – das Herz schlägt nicht mehr regelmäßig, es kommt zum Kammerflimmern und dann wird das Blut nicht mehr normal ausgeworfen. Man fällt mehr oder weniger tot um. Wenn das jemandem in Ihrer Nähe passiert, dann sollten Sie sofort den Notarzt rufen und so gut es geht mit der Reanimation beginnen.

Binder_Das Wichtigste ist, dass die Patienten rechtzeitig ins Krankenhaus kommen. Viele warten noch zu lange, spüren schon die Symptome eines Herzinfarktes, aber manchmal dauert es Stunden oder gar Tage bis sich der Patient beim Arzt meldet. Da verstreicht sehr viel wertvolle Zeit, wo es dann zu einer Herzmuskelschädigung kommen kann. Ungefähr jeder Zweite, der einen Herzinfarkt hat, erreicht das Spital nicht lebend. Von denen aber, die das Krankenhaus lebend erreichen, überleben 95 Prozent.

Zierer_Besser also, einmal zu oft als einmal zu wenig den Notarzt kontaktieren.

Gibt es schon frühere Warnzeichen für einen Herzinfarkt?

Zierer_Interessant ist, dass Patienten bei Untersuchungen beim praktischen Arzt oder beim Kardiologen angeben, es sei eigentlich alles in Ordnung. Beim genaueren Fragen lässt sich aber erkennen, dass sie keine Beschwerden haben, weil sie sich von Jahr zu Jahr weniger bewegen, um der Atemnot oder den Brustschmerzen auszuweichen. Manchmal erzählen dann auch die Angehörigen, dass der Patient kein Stockwerk mehr hochlaufen könne, ohne zweimal stehenzubleiben. Man reduziert sozusagen die Aktivität, um Beschwerden zu vermeiden und bemerkt dann gar nicht mehr, dass diese aber sehr wohl vorhanden sind.

Was kann die Medizin heute für herzkranke Menschen tun, was vor zehn, zwanzig Jahren noch nicht möglich war?

Zierer_In der Herzchirurgie hat sich extrem viel getan. Wenn man zwanzig Jahre zurückblickt, dann war das eine komplette Revolution, da ist kein Stein mehr auf dem anderen geblieben. Selbst in den letzten zehn Jahren ist viel passiert. Zum einen sind heute Eingriffe möglich, die man sich damals noch gar nicht vorstellen konnte. Es gibt fast nichts mehr im Bereich des Herzens, das man nicht operieren kann. Und zum anderen werden viele Eingriffe, die auch früher schon möglich waren, heute über einen kleinen Schnitt oder 3D-endoskopisch am Bildschirm anstatt mit großem Schnitt und Herz-Lungen-Maschine gemacht.

Das Risiko dieser Operationen ist heute also kleiner?

Zierer_Viel schonender, genau. Die Schnitte sind wesentlich kleiner geworden und es gibt viel mehr Eingriffe, die man am schlagenden Herzen ohne Herz-Lungenmaschine durchführen kann – damit wurde das Risiko für Komplikationen drastisch reduziert. Vor zwanzig Jahren lag das Sterblichkeitsrisiko bei einer Herzoperation noch bei zehn bis fünfzehn Prozent. Jetzt bei unter einem Prozent.

„In der Herzchirurgie hat sich extrem viel getan. Wenn man zwanzig Jahre zurückblickt, dann war das eine komplette Revolution.“

Andreas ZiererHerzchirurg am Klinikum Wels-Grieskirchen und Professor an der medizinischen Fakultät Linz

Vor allem ältere Menschen sind von Herzkrankheiten betroffen, durch die demografische Entwicklung wird es immer mehr ältere Personen geben. Herzchirurg ist wohl ein verdammt sicherer Job.

Zierer_ Herzkrankheiten werden mehr, weil – wie Sie sagen – die Gesamtbevölkerung ja immer älter wird. Vor zehn Jahren gab es kaum Patienten in der Herzchirurgie, die über achtzig Jahre alt waren, das war die absolute Ausnahme, mittlerweile sind bis zu zwanzig Prozent der Patienten älter als achtzig.

#Ähnliche Artikel

Wir sind dann mal die Gesundmacher

Wir lernen sie leider erst dann zu schätzen, wenn sie geht: die Gesundheit. Was können wir also tun, um sie rechtzeitig zum Bleiben zu überreden? Antworten darauf suchen wir als (fast) gesamtes Team in Salzburg. Dort, wo Biogena nicht nur Mikronährstoffpräparate herstellt, sondern auch Gesundheitswissen vermitteln möchte – Ärzt:innen, Therapeut:innen, gesundheitsinteressierten Menschen aller Altersklassen und Unternehmen mit Teams, wie wir es sind: Klar sind wir an Gesundheit interessiert. Aber diese Schokolade am Nachmittag, sie schmeckt einfach zu gut.

„Wir haben eine besonders hohe Verantwortung“

Der Fleischverarbeiter Gourmetfein stellt Leberkäse, Wurst und Fleischwaren her – und setzt dabei sowohl beim Fleisch als auch bei den Futtermitteln zu 100 Prozent auf Regionalität. Garantiert wird dieser Ansatz mit einer eidesstattlichen Erklärung. Fleisch und Nachhaltigkeit – passt das zusammen?

Mehr als nur eine medizinische Analyse

Bei Biogena gilt: Individuelle Bedürfnisse zählen – und Diagnostik ist der Schlüssel, um das Wohlbefinden auf eine neue Ebene zu heben. Dank modernster Vollblutanalysen erlangt der Mikronährstoff- und Gesundheitspionier einen präzisen Einblick in den Körper, um zu verstehen, was dieser benötigt. Getreu dem Motto: weg von Standardergebnissen, hin zu individuellen Lösungen.

DU BIST, …

Gesundheit – was haben wir selbst in der Hand? Anderen die Schuld zu geben, ist garantiert immer der einfachste Weg. Den Genen zum Beispiel. Der fehlenden Zeit. Dem Arzt oder der Ärztin. Dem stressigen Alltag. Es bringt nur wenig. Drei Expert:innen erklären, wofür wir selbst Verantwortung übernehmen können. Und zwar mit erstaunlicher Wirksamkeit.

Der oder die Nächste, bitte!

Seit Mai 2023 bittet Stefanie Schauer wöchentlich den Nächsten oder die Nächste zu sich – nein, nicht in die Arztpraxis, sondern vors Podcastmikrofon. Mit ihrem Gesundheitspodcast möchte die Offisy-Gründerin die Gesundheitskompetenz stärken und spricht daher mit österreichischen Mediziner:innen und Therapeut:innen, die ihr Wissen aus erster Hand gerne teilen – ohne langes Warten in der Ordination.

Wenn Prozesse verbessern in den Genen liegt

Ein System, zwei Standorte, sechzig Länder. Vor genau 50 Jahren legten die beiden Apotheker Heimo Hrovat Senior und sein Bruder Horst mit der Patentanmeldung für einen Ladenteiler den Grundstein für H+H System. Heute leiten sein Sohn Heimo Hrovat Junior und dessen Frau Betty Hrovat die Geschicke des Unternehmens. Nach wie vor getreu dem Motto „selbst erdacht, selbst gemacht“.

„Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts!“

Mit diesem Zitat von Arthur Schopenhauer regt Chris „The ROC“ Rohrhofer gerne zum Nachdenken an. Seine Mission: „Menschen für ein nachhaltiges, gesundes und geiles Leben zu begeistern.“ Der Fitnessenthusiast ist mit seiner Marke ROC-Sports für Biosportnahrung selbst erfolgreicher Unternehmer. Und teilt fünf Learnings, um gesunde Geschäfte mit einem gesunden Körper zu verbinden.

Klare Visionen brauchen ein offenes Ohr

Die Welt wird immer lauter: Straßenlärm, Diskotheken, Baustellen und Smartphones beschallen uns im Alltag und jede:r Zweite trägt den „Knopf“ im Ohr. Zudem weichen Sonnenstunden und Tageslicht immer häufiger dem kühlen Blau leuchtender Bildschirme. Wie es scheint, leben wir in goldenen Zeiten für Optik- und Akustikdienstleister. Oder?

Erfolgsfaktor Darm

Bereits traditionelle medizinische Lehren wussten, dass Darmgesundheit für Körper und Seele essenziell ist. Denn im Zentrum steht hierbei nicht nur die Behebung von Verdauungsbeschwerden – ein angeschlagener Darm kann auch die Wurzel zahlreicher Erkrankungen sein. Die Ärztin Alexandra Knauer hat eine Darmgesundheitskur kreiert, die es ermöglicht, den Darm wieder in Form zu bringen, und die eine wertvolle präventive Gesundheitsvorsorge darstellt.

Interview ohne Fragen ... ... mit Markus Wiplinger

Was ist wohl die häufigste Frage, die ein Schönheitschirurg gestellt bekommt? Welche neuen Methoden gibt es, um schön, jung, aber nicht „behandelt“ auszusehen? Markus Wiplinger ist plastischer Chirurg am Ordensklinikum Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz und in seiner Ordination in Leonding. Wir haben ihm viele Fragen gestellt – die gibt es alle im Podcast zu hören. Hier ein kleiner Auszug seiner Antworten.

Zurück zu den Wurzeln

Wo sich bereits vor mehr als 200 Jahren Kaiser Franz Joseph und seine Sisi für ihre Gesundheit umsorgen ließen, hat das gute Leben Tradition. In der Kurapotheke Bad Ischl wird seit jeher auch ein Handwerk hochgehalten, das viele heute in seiner ursprünglichen Form gar nicht mehr so richtig kennen: das Apothekerhandwerk.

Wer ist eigentlich BERTA?

Beim Medizintechnikproduzenten W&H kümmert sich BERTA um die Gesundheit der Belegschaft. Nein, dabei handelt es sich nicht um eine Betriebsärztin, die uns ihren Vornamen verraten hat. Sondern um das hauseigene Team BERTA, das seit vielen Jahren für das betriebliche Gesundheitsmanagement des Traditionsunternehmens sorgt. Ein Blick darauf, was hinter dem Kürzel „B.ewegung, E.rnährung, R.undum gesund, T.eam, A.lternativen“ steckt.

Rufe nach Schalldämpfung werden lauter

Psst, beim Lesen dieser Zeilen hast du hoffentlich ausreichend Stille, denn störender Lärm wird im Alltag oft zum unsichtbaren Begleiter. Wenn im Großraumbüro parallel Gespräche geführt werden oder der Drucker am Gang bedient wird, beeinflusst dieser Schall unsere Produktivität. Das Unternehmen Silent4 will mit seinen Paneelen den Alltagslärm dauerhaft verstummen lassen.

Sichere Versorgung aus Österreich für Österreich

Was, wenn uns die Medikamente ausgehen? Was, wenn unsere Gesundheit plötzlich auf dem Spiel steht? Verlässlichkeit ist das, was zählt, damit dieses Worst-Case-Szenario gar nicht erst eintritt. Mit rund 133 Millionen jährlich verkauften Packungen zählt der Pharmagroßhändler Herba Chemosan zur systemkritischen Infrastruktur. Und holte dank der Unterstützung durch ein Investment der Invest AG die heimische Versorgungssicherheit zurück nach Österreich.

Vom Notstand zum Normalzustand

Empathie, Hilfsbereitschaft und stete Verfügbarkeit. All diese Dinge sind in der Pflege und im Umgang mit Menschen nicht nur besonders wünschenswert, sie leiden auch vor allem dann, wenn Personalengpässe auftreten oder die Welt anderweitig gefühlt aus den Fugen gerät. Aber was tut sich, damit wir unsere Liebsten auch in Zukunft gut umsorgt wissen? Ein Überblick von Jung bis Alt.

Selbstbestimmt im Alter leben …

… liegt meist nur mit den richtigen Voraussetzungen im Rahmen des Möglichen. Professionelle Betreuungskräfte bieten umfassende Unterstützung und eine liebevolle Rund-um-die-Uhr-Betreuung für ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden.

Das Ganze, bitte: Gesundheit und Schönheit

Gesundheit und Schönheit seien ohnehin nicht zu trennen, ist Medizinerin Sabine Wied-Baumgartner überzeugt. Sie setzt generell auf einen ganzheitlichen Ansatz. Und genau dieser war auch der rote Faden beim Anti-Aging-Kongress in Monte Carlo, wo jedes Jahr die neuesten Trends und Innovationen gezeigt werden.

„Wir brauchen geistige und körperliche Mobilität“

Nur drei Stunden Schlaf. Ein Ziehen im Nacken, Kopfschmerzen und dann ist da noch dieser Druck auf den Schultern. Aber wer hat in so herausfordernden Zeiten schon Zeit, einen Termin für eine Vorsorgeuntersuchung auszumachen? Ein fataler Fehler, wie Mediziner Josef Macher, Geschäftsführer der Klinik Diakonissen in Linz, warnt. Im Podcastinterview erzählt er, wie wir mit einfachen Mitteln tagtäglich trotz vollem Terminkalender Krankheiten vorbeugen können.