×


Wir wollen dir schreiben ...

... und zwar pünktlich donnerstags.


Der Newsletter ist kostenfrei und kann jederzeit abbestellt werden.

#3 Schöner Karrierestart

Mit 20 Jahren erfüllt sich Julia Moser ihren Kindheitstraum und eröffnet ihren eigenen Kosmetiksalon Prachtwerk. In einer Branche, die von Äußerlichkeiten lebt, will sie weg vom Oberflächlichen und die individuelle Persönlichkeit ihrer Kunden sichtbar machen. Für die nahe Zukunft hat die Jungunternehmerin schon große Pläne.

Am Anfang war das Prinzessinnenkostüm: Schon als kleines Mädchen wollte Julia Maria Moser jeden Tag schön gekleidet und gut frisiert in den Kindergarten, und bald wurden auch sämtliche Freundinnen mit lackierten Nägeln und kindlichem Make-up ausgestattet. „Meine Mama hat sich gefragt, von wem ich das habe, weil sie das genaue Gegenteil ist“, erzählt Moser lachend.

Nur die wenigsten Menschen landen in den Berufen, die sie sich als kleine Kinder erträumt haben. Moser hingegen hat für ihren Kindheitstraum die Schule abgebrochen, eine Lehre als Kosmetikerin begonnen und mit gerade einmal 20 Jahren ihren eigenen Schönheitssalon eröffnet. Heute, knapp fünf Jahre später, beschäftigt sie drei Mitarbeiterinnen und hat konkrete Pläne, wie ihr Unternehmen noch weiterwachsen kann. „Ich habe meine Leidenschaft zum Beruf gemacht“, sagt sie stolz.

Schönheitssalon statt Schule

Welcher Weg am besten dorthin führen würde, war nicht von Anfang an klar. Wie viele andere Jugendliche grübelte sie während der Schulzeit, wie sie ihre Interessen am besten zu einem Beruf machen könnte. „Hautgesundheit hat mich total interessiert, aber es ist ein langer Weg bis zur Matura und ich wollte einfach so bald als möglich durchstarten.. Also habe ich überlegt, wie ich schon früher mit meiner Vision, meinem Tatendrang und meinem Ehrgeiz durchstarten kann.“ Durch ihr Hobby – damals hat sie zum Beispiel schon Freundinnen für Bälle geschminkt – ist sie auf den Beruf der Kosmetikerin gestoßen. Sie recherchierte auf eigene Faust im Internet und fasste den Entschluss, die „nicht ganz so erfüllende“ Schule abzubrechen und stattdessen eine Lehre als Kosmetikerin und Fußpflegerin zu beginnen.

Bei ihrer Online-Recherche fand sie auch gleich die passende Lehrstelle: „Die Homepage von Tamara Möstl hat mich total angesprochen, da wollte ich unbedingt hin.“ Die Wahl des Instituts in Linz-Urfahr sollte sich als die richtige erweisen: „Die Lehre war total super, es war der perfekte Platz zum Lernen. Für mich hat sich noch mehr herauskristallisiert, dass das genau mein Ding ist.“ In Seminaren und Workshops bildete sie sich in unterschiedlichsten Techniken weiter, der Schwerpunkt lag dabei in der medizinischen Kosmetik. Schon bald durfte sie alleine Kunden behandeln. „Die Verantwortung und das selbstständige Arbeiten waren mir sehr wichtig.“ Die Chemie habe sowohl mit den Kolleginnen im „Mädelshaufen“ als auch mit der Chefin immer gut gepasst. „Sie war mein großes Vorbild und hat mich in meinem Wunsch bestärkt, selbstständig zu werden.“

Weg vom Oberflächlichen

Nach der Lehre zog sie nach München, um dort Ausbildungen an der Beauty Academy zu absolvieren. „Ich durfte in die Welt von Glitzer und Glamour hineinschnuppern. Das hat meinen Horizont erweitert, mir aber auch gezeigt, dass es auf viel mehr im Leben ankommt, als nur toll auszusehen, sondern dass der Mensch mit all seinen kleinen Makeln, Verrücktheiten und positiven Dingen zählt.“

Diese prägende Überzeugung nahm sie mit, als sie nach Oberösterreich zurückkehrte. „Ich wollte nicht nur an der Oberfläche, sondern mehr in die Tiefe arbeiten.“ Wichtig sei ihr, „die Persönlichkeit hinter dem Gesicht kennenzulernen“ und die Menschen in ihrer Individualität zu erkennen – eine Vision, die sie im eigenen Schönheitssalon verwirklichen wollte.

Rundherum wohlfühlen

2014 war es schließlich soweit: Mit 20 Jahren und „wahnsinnig gutem Rückhalt von meiner Familie“ eröffnete Moser in Linz-Pichling ihr Kosmetikstudio Prachtwerk. „Es war immer mein Traum, meine Kreativität und Leidenschaft für mich selbst umzusetzen.“ Großen Wert legt sie auf die Wohlfühlatmosphäre mit angenehmen Aromaöldüften, guter Musik und schöner Einrichtung. „Es geht nicht nur um die Dienstleistung, sondern auch um das Rundherum.“

Als sie ein Jahr später auch noch die Meisterprüfung mit Auszeichnung schaffte, holte sie sich drei Mitarbeiterinnen ins Team, um die Kunden gemäß ihrer Philosophie betreuen zu können. „Es wird nie vorkommen, dass ein Kunde reinkommt und einfach behandelt wird. Wir nehmen uns Zeit für ein intensives Erstgespräch, um die Wünsche der Kundin herauszuhören, und erst dann wählen wir eine Behandlung, die wir bei Bedarf individuell anpassen.“ Die Kunden sollen sich selbst erkennen: einerseits im Vorgespräch, indem sie wissen, was sie an sich selbst am schönsten finden, andererseits nach der Behandlung, indem sie im Spiegelbild ihre eigene Persönlichkeit wiederfinden.

Schönheit durch Lachen

Mit ihren mittlerweile 25 Jahren ist Moser aber noch lange nicht am Ziel ihrer Träume angekommen. In absehbarer Zeit möchte sie eine erste Zweigstelle von Prachtwerk in Oberösterreich eröffnen. Zusätzlich will sie ihr Fachwissen in Seminaren und Workshops an andere weitergeben. „Die Branche bleibt nie stehen. Stetige Aus- und Weiterbildungen gehören zu unserem Beruf dazu.“ Selber Lehrlinge auszubilden, ist aber derzeit keine Option. „Da müsste ich jetzt schon bereit sein, dass ich weniger Stunden mit Kunden arbeite, aber dafür liebe ich meinen Job zu sehr.“

Um ebensolche Freude im Arbeitsleben zu spüren, ermutigt sie junge Menschen, genau wie sie ihren Lebenstraum zu verwirklichen. „Einfach mal auf die innere Stimme horchen! Es kann nichts Schlimmes passieren, denn selbst wenn es nicht klappen sollte, sammelt man Erfahrungen.“ Wer seine Vision zum Entfalten bringe, sei auf dem Weg zum Glück, und das sei der Schlüssel für echte Schönheit, ist Moser überzeugt: „Wer schön sein will, muss lachen.“

Karrierestufen

2015 Meisterprüfung mit Auszeichnung

2014 Gründung Prachtwerk

2011-2012 Beauty Academy München

2009-2012 Lehre Kosmetikerin und Fußpflegerin bei Tamara Möstl

"Bei der Lehre hat sich herauskristallisiert: Das ist genau mein Ding."

Julia Maria Moser Eigentümerin, Prachtwerk

#Ähnliche Artikel

Verlieben Sie sich!

Ein Blick. Ein Lächeln. Vielleicht einfach nur so ein Bauchgefühl. Wie wir jemand Besonderen finden, lässt sich nicht mit dem Verstand vorhersagen. Es ist nicht der Kopf, der die großen Entscheidungen trifft – weder bei der Suche nach dem Partner fürs Leben, nach einem Geschäftspartner noch bei der Mitarbeitersuche und auch nicht bei der Suche nach einem Investor. Warum sich (jetzt) alles um Gefühle dreht. Auch in der Wirtschaft. Wir fragten nach – in so ziemlich allen Bereichen des Lebens – wie man sich findet.

Geborgt und geborgen

Zeitarbeiter werden in manchen Unternehmen als Beschäftigte zweiter Klasse gesehen. Damit die Motivation hoch bleibt, setzt der Personalüberlasser Teampool auf offene Kommunikation, gegenseitiges Vertrauen und regelmäßige Besuche in den Betrieben. Und gewinnt damit die Treue seiner Mitarbeiter.

Wo der Mitarbeiter König ist

Allerorts klagt das Gastgewerbe über den Fachkräftemangel. Nicht so im Dachsteinkönig in Gosau: Hier gibt es sogar eine Warteliste an Bewerbern. Was bei der täglichen Arbeit in dem Vierstern-superior Kinderhotel anders ist, erzählen der stellvertretende Hoteldirektor Mario Pabst (29) und der 17-jährige Lehrling Erik Höll.

Führung? Klare Sache.

Change, change, change. Wenn ein Wandel im Unternehmen ansteht – egal ob durch die Zusammenführung zweier Konzerne, das Ziel, effizienter zu werden oder die Erschließung neuer Märkte – Changemanagement ist kein Kinderspiel. Schon gar nicht, wenn man als neue Führungskraft diesen Wandel einläutet. Wichtigster Erfolgsfaktor dabei: Klarheit. Darin sind sich die drei Führungspersönlichkeiten, die seit kurzem eine neue Position besetzen, einig.

Wie man (sich) abhebt.

Das zeigen vier Persönlichkeiten, die allesamt in neuen Führungspositionen vor großen Herausforderungen stehen. Und diese auf ihre eigene, oft unkonventionelle Art und Weise bewältigen wollen – denn sie haben sich vor allem aus einem Grund gegen andere Kandidaten durchgesetzt: Weil sie anders sind.

Und ab!

Ein Hippie im Geiste, der mit Ende 40 Brillen designt, eine Oberösterreicherin, die das It-Starlet Kim Kardashian und die Oscar-Prominenz mit falschen Wimpern versorgt und zwei junge Architekturstudenten, die einen mit Virtual Reality durch das zukünftige Zuhause führen. Wir haben wieder spannende Start-ups unter die Lupe genommen.

Von Vorbildern und Herzensangelegenheiten

Die Landesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft, Margit Angerlehner, über die Botschaften des fünften Unternehmerinnen-Kongresses, wie man mit Role-Models mehr Frauen für einen Lehrberuf begeistern will und warum die Vereinheitlichung der schulautonomen Tage und die Einführung des Familienbonus wichtige Signale für berufstätige Eltern sind.

Just do it! Oder: Wann, ob und warum es sich lohnt, seine Idee umzusetzen.

Ungeduld ist erblich. Könnte man jedenfalls meinen, wenn man die Familie Pierer betrachtet. Stefan Pierer spürte immer schon eine Unruhe in sich wie bei einer mechanischen Uhr – und die trieb ihn stets vorwärts. Seine beiden Söhne ticken ähnlich. Und sind dennoch ganz anders als ihr Vater. Das sei auch gut so, sind sich die drei einig, denn nur der eigene Weg führe zum Ziel. Das Ziel? Erfolg natürlich. Wobei Erfolg kein Synonym für Reichtum sei. Geld sei nie der richtige Antrieb, erzählen die drei Unternehmer im Gespräch über Mut und Übermut, über die größten Irrtümer von Start-ups, Zukunftsvisionen und das Ende des Elektromotors.

Was wäre, wenn …

… sich der Fachkräftemangel noch weiter intensivieren würde? Wenn wir aufgrund der sich verändernden Rahmenbedingungen am Arbeitsmarkt unseren Status als Wohlstandsgesellschaft aufgeben müssten? Oder wenn Künstliche Intelligenzunsere Arbeitskraft ablösen würde?Wir haben Gerhard Straßer, Landesgeschäftsführer des AMS Oberösterreich, zum beruflichen und privaten Philosophieren eingeladen und sehr persönliche Einblicke erhalten.

Warum gerade jetzt der beste Moment zum Gründen ist

Es ist die Mischung aus großer Liebe zum Design, einem angeborenen Wirtinnen-Gen und einer großen Portion Mut, die Katharina Weglehner zum Gründen bewegt hat. Vor allem aber liegt es an ihrer tiefen Überzeugung, dass ihre Idee gerade jetzt am Markt gebraucht wird: ein Hotelprojekt, das dem Fachkräftemangel trotzt, das gleichzeitig ein Design-Showroom ist und rechtzeitig zum Kulturhauptstadtjahr junge, kulturbegeisterte Leute nach Bad Ischl lockt.

Von der digitalen Nomadin zur Agenturgründerin

Marketing und Reisen, das sind die zwei großen Leidenschaften von Melanie Hetzer. Und beides lebt sie als Gründerin der Onlinemarketing-Agentur Upgreat aus. Selbstständig sein bedeutet für die junge Niederösterreicherin Freiheit und Flexibilität. Dass sie genau zum Ausbruch der Coronapandemie gegründet hat, sei mehr Vor- als Nachteil gewesen.

Warum es ein Warum braucht

Sie haben das Rad tatsächlich neu erfunden. Jedenfalls das Kinderrad. Die Idee dazu ist Woom-Gründer Marcus Ihlenfeld und Christian Bezdeka aus Eigennutz gekommen. Um diese auch umzusetzen, brauchte es vor allem zwei Dinge: „Wir hatten von Anfang an ein Why“ und „Wir haben uns wie Yin und Yang ergänzt.“

Die eigene Spur gefunden

Gernot Kujal hat in seinem Berufsleben eine wahre Achterbahnfahrt hinter sich: Der freiberufliche Mitarbeiter bei einem kleinen Finanzdienstleister wird zum hofierten Star in der Verkaufsszene und macht sich selbstständig. Bis ihn ein Burnout fast in den Selbstmord treibt und er Konkurs anmelden muss. Vor einigen Jahren gründete er mit der Talenteschmiede wieder ein Unternehmen – und hat aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt.

Sie haben es getan!

Den Mut aufgebracht. Das Risiko auf sich genommen. Sich selbst verwirklicht. Nächtelang nicht geschlafen. Eine Idee geboren. Und wieder verworfen. Jubelnd gelacht. Verzweifelt geweint. Aber immer daran geglaubt. Und immer weitergemacht. 5 Geschichten. 5 Gründe zum Gründen.

Unternehmerin seit der Kindheit

Stefanie Schauer lebt ihren Traum – den Traum vom Unternehmertum. Neben einer eigenen Werbeagentur gründete sie 2014 das Softwareunternehmen Offisy, das sie trotz einiger Rückschläge mit eisernem Durchhaltevermögen zu einem erfolgreichen Unternehmen aufbaute.

Nach der Matura ist vor der ... Lehre?

Trotz der Coronakrise werden rund 10.000 Lehrlinge in Österreich gesucht. Bis zum Jahr 2030 sollen eine halbe Million Facharbeiter fehlen, so die Prognosen. Eine von der Initiative zukunft.lehre.österreich. (z.l.ö.) in Auftrag gegebene Studie zeigt: Knapp ein Drittel der Lehrbetriebe ist besorgt, nicht ausreichend Lehrstellenbewerbungen von geeigneten Kandidaten zu erhalten. Die Lehre attraktiver zu machen, ist ein wichtiger Baustein, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Wie das gelingen kann, erklärt z.l.ö.-Geschäftsführer Mario Derntl.

was wäre, wenn ...

Wussten Sie, dass es meistens nicht die Idee ist, an der Startups scheitern? Und wussten Sie, dass es in der oberösterreichischen Gründerszene ein 16-Uhr-Ritual gibt? Patric Stadlbauer, der mit seinem Smart Start Team von KPMG Österreich Startups unterstützt, hat sich unseren Was-wäre-wenn-Fragen gestellt. Und überrascht dabei mit der ein oder anderen Insiderinformation. Die Gedankenwelt eines Gründungsexperten …