MINT ist in aller Munde. Aber nicht als Zuckerl für frischen Atem, sondern als griffige Abkürzung für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – Bereiche, die fließend ineinander übergehen und schier unendliche berufliche Möglichkeiten ergeben. Die geballten MINT-Kompetenzen in den heimischen (Hoch-) Schulen und Unternehmen sind zudem zu einem Aushängeschild für Oberösterreich geworden. Die Job-Chancen für MINT-Absolventen im Industriebundesland Nummer 1 sind bestens.
Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik sind in der modernen Gesellschaft allgegenwärtig, wenn auch nicht immer auf den ersten Blick sichtbar. Mit der zunehmenden Digitalisierung durchdringt MINT sämtliche Lebensbereiche und Altersgruppen. Eine der größten Herausforderung dabei: Die Nutzer werden immer mehr, während der dadurch steigende Bedarf an Arbeitskräften kaum mehr gedeckt werden kann. Das geht so weit, dass der Mangel an Fachkräften zur „gläsernen Decke“ für das Wirtschaftswachstum in Oberösterreich zu werden droht, wie Joachim Haindl-Grutsch, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung OÖ (IV OÖ) warnt. So würden bereits heute acht von zehn heimischen Industriebetrieben dringend – und oftmals vergeblich – nach qualifiziertem Personal suchen. „Wir brauchen in allen Ausbildungsbereichen mehr Techniker – von der Lehre über die HTL bis zur Hochschule“, so IV-OÖ-Präsident Axel Greiner. Begeisterung für MINT-Berufe zu wecken, könnte demnach dazu führen, dass wir uns in einer Win-win-Situation wiederfinden: sichere Jobs für Tausende Menschen, die gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Absicherung der Zukunft des Wirtschaftsstandortes Oberösterreich leisten würden.
Wäre es nicht reizvoll, aus der User-Roller herauszusteigen und ein Teil des Ganzen zu werden, mitzubestimmen, mitzugestalten, je nach Talent vielleicht Apps zu programmieren, Motoren zu bauen oder an der Entwicklung neuer Medikamente mitzuwirken? Auf mint-ist-zukunft.at gibt’s einen Test, der aufzeigt, in welche Richtung die Reise gehen könnte.
#M(athematik)
Die Welt in Zahlen
Eins vorweg: Am Anfang steht (fast) immer die Mathematik. Die Logik in den programmierten Codes, thermodynamische Vorgänge im Zylinder eines Motors oder die Wahrscheinlichkeitsrechnung in der Virologie. Das M steht also nicht umsonst an erster Stelle, denn angewandte Mathematik ist die Grundlage für Informatik, Naturwissenschaften und Technik, ohne sie geht nichts. Ein gewisses Gespür für Zahlen und ihre Zusammenhänge sollte bei MINT-Interessierten folglich nicht fehlen.
#I(nformatik)
Die Welt als Code
Im Gegensatz zu den anderen MINT-Bereichen ist die Informatik relativ jung – aus unserem Alltag ist sie dennoch nicht mehr wegzudenken. Alexa, Siri, Cortana und Co. vereinfachen unser Leben, nehmen uns mittlerweile simple Tätigkeiten ab. Selbstfahrende Autos könnten in den kommenden Jahrzehnten die Mobilität von Gütern und Menschen komplett auf den Kopf stellen. Die Virtuelle Realität wird immer greifbarer, während die echte Welt mittels Datenbrillen digital erweitert wird. Oberösterreichs Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen und auch die einschlägigen Unternehmen haben hier die Gunst der Stunde erkannt. So sind sie bei Entwicklungen in vielen zukunftsträchtigen Bereichen oftmals ganz vorne dabei. Wer in der Informatik-Branche mitmischt, kann entscheidend dazu beitragen, wie die Welt von morgen aussehen wird.
#N(aturwissenschaften)
Die Welt im Reagenzglas
Ob Chemie, Physik oder Biologie – die Naturwissenschaften erklären uns die Welt. Und sie sind es auch, die einem das Handwerkszeug geben, um diese Welt zu verändern. Möglichkeiten und Richtungen gibt es dabei so viele, dass es kaum möglich ist, sie in aller Kürze zu nennen, Beispiele liefern Oberösterreichs Leitbetriebe: Die Stahlgewinnung etwa wurde im vergangenen Jahrhundert in Linz revolutioniert und die oberösterreichische Kunststoffbranche ist entlang der kompletten Wertschöpfungskette bestens aufgestellt. Kluge Köpfe mit der richtigen Portion Neugier für die grundlegenden Dinge in unserer Umwelt können es mit einer naturwissenschaftlichen Ausbildung weit bringen.
#T(echnik)
Die Welt als Werkstatt
Techniker sind Praktiker. Grundlagenforschung überlassen sie schonmal den anderen und werfen sich direkt ins Geschehen – ins Walzgerüst zum Beispiel, in einen Flugzeughangar oder gar auf eine Raumstation. Das klingt zu anstrengend? Natürlich geht Technik auch am Schreibtisch oder vielmehr am digitalen Reißbrett – hier werden die Bauteile entworfen, aus denen später Roboter, Autos und Kaffeemaschinen gebaut werden – oder sogar im Labor. Denn in beinahe allen Unternehmensbereichen sind Techniker vertreten, ob Forschung und Entwicklung, Produktion oder Vertrieb. Gefragt sind Lehrlinge genauso wie Absolventen von HTLs, Unis und Fachhochschulen.
Lust auf MINT?
Von der Lehre bis zum Hochschulstudium sind Bildung und Ausbildung im MINT-Bereich so vielfältig und unterschiedlich wie die Anforderungen des Arbeitsmarktes.
MINT-Lehre_ Mit einer Lehre geht es sofort in die Praxis. Oberösterreich bietet in ausbildenden Betrieben das volle MINT-Spektrum. Eine Lehre ist keinesfalls eine Sackgasse – danach wird alles möglich, sogar der Weg in die Chefetage.
MINT-Schule_ MINT beschränkt sich nicht nur auf die HTL. Eine AHS-Laufbahn mit entsprechender Spezialisierung, etwa in Informatik, oder ein angeschlossenes MINT-Studium können ebenso zielführend sein.
MINT-Studium_ Ob Fachhochschule oder Universität – Oberösterreichs Hochschulen haben Schwerpunkte in allen MINT-Bereichen und sind international angesehen.
Die interaktive „Industrielandkarte“ auf www.mint-ist-zukunft.at zeigt Betriebe, Schulen, Fachhochschulen und Universitäten, die im MINT-Bereich bilden und ausbilden.
Wir brauchen in allen Ausbildungsbereichen mehr Techniker – von der Lehre über die HTL bis zur Hochschule.
Axel Greiner
Präsident der Industriellenvereinigung OÖ