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„Es passiert immer etwas“

Seit 2016 ist Robert Schneider Geschäftsführer der Messe Wels und verantwortet damit den größten Messestandort Österreichs. Nach einem erfolgreichen Messejahr 2018 mit der höchsten Auslastung seit Bestehen der Messe Wels, haben wir ihn zum Interview gebeten. Ein Gespräch über neue Messeformate und einem schwimmenden Pferd.

Was war das größte Hoppala bei einer Messe in den vergangenen Jahren?

SchneiderVor fünf Jahren ist bei der Pferdemesse ein Araber in die Traun gesprungen. Das Pferd wurde im Freien gebürstet, und als die Kehrmaschine vorbeigefahren ist, nahm das Tier Reißaus in die am Messegelände vorbeiführende Traun. Der Araber hat den Ausflug unbeschadet überstanden. Aber es passiert immer etwas – wir lachen oft Tränen bei unseren obligatorischen After-Fair-Drinks, wo das gesamte Team seine Erlebnisse erzählt. Das hat dann durchaus therapeutische Wirkung (schmunzelt).

Was ist die aktuell größte Herausforderung für die Messe Wels?

SchneiderErstens: Dass wir unser Bestandsgeschäft gut absichern und hierfür die nötige Halleninfrastruktur schaffen. Zweitens: der Bereich „New Business“. Wir hatten in den letzten zehn Jahren ein Umsatzplus von 80 Prozent. Es ist uns in einem stagnierenden Markt gelungen, jährlich ein bis zwei neue Messeveranstaltungen bieten zu können, und wir müssen auch in den nächsten Jahren kreativ sein, um weiter zu wachsen. Dafür wollen wir auch auf Konzerte setzen und jährlich ein bis zwei große Live-Events nach Wels bringen. Im Messeteam wird zukünftig jemand für den Aufbau von neuen Themen eingesetzt.

Vor zwei Jahren haben Sie noch gemeint, dass es keine eigene Stelle für die Entwicklung von neuen Themen braucht und man gut damit fährt, wenn alle nach neuen Trends schauen. Ist das Geschäft schwieriger geworden?

SchneiderDie meisten Kontakte und Ideen entstehen bei der täglichen Arbeit mit den Kunden. Der größte Feind der Innovation ist das laufende Geschäft. Mit der neuen Stelle gehen wir das Entwickeln von neuen Formaten strategischer an. Wir werden uns auf Live-Events konzentrieren – beginnend bei der Entwicklung von neuen Messeformaten bis hin zu großen Konzerten – und daneben gilt es auch, alternative Veranstaltungsformate zu finden. Das können etwa mehrmonatige Ausstellungen sein.

Was braucht es für eine gute Messe?

SchneiderZwei Sachen: die notwendige Infrastruktur, also geeignete Hallen, und erfahrene, kreative Mitarbeiter.

Wie hat sich die Messe Wels seit Ihrem Beginn als Geschäftsführer im Jahr 2006 verändert?

SchneiderWir haben über 50 Millionen Euro in den Standort investiert, die Mitarbeiteranzahl ist von 30 auf 55 gestiegen. Die jährliche Anzahl der Veranstaltungen hat sich verdoppelt. Das Wesen einer Messe im Kern verändert sich nicht – es bleibt ein Live-Erlebnis. Die breiten Publikumsmessen werden aber weniger und es geht hin zu vielen kleineren, fachspezifischen Publikumsmessen. Dementsprechend haben wir mit großem Erfolg eine Reihe von neuen Messen wie etwa das Fishing-Festival, die Kreativ- und Kuchenmesse oder das Bike-Festival konzipiert.

Bis 2027 sollen die östlichen Hallen eins bis acht im Westen neu gebaut werden. Genaue Details werden gerade diskutiert. Warum braucht es die geplante Investition von 40 Millionen Euro?

SchneiderWir sind mit unseren neuen Messehallen an der Kapazitätsgrenze und können die alten Hallen nur mehr eingeschränkt nutzen. Für weiteres Wachstum brauchen wir zusätzliche moderne Kapazitäten. Im Westen soll ein modernes, komprimiertes Messegelände entstehen. Die Kleinheit des österreichischen Messemarktes erfordert, dass man sich breit für die Organisation verschiedener Veranstaltungen aufstellt. Die Menschen gehen trotz Internet gerne auf Live-Events, wollen mit Gleichgesinnten einen schönen Tag verbringen und die Produkte angreifen. Die Kaufentscheidung wird halt im Unterscheid zu früher oft nicht direkt auf der Messe getroffen, sondern man informiert sich und kauft möglicherweise auch im Netz. Der stationäre Handel ist rückläufig, dementsprechend fallen da und dort mögliche Aussteller weg. Gleichzeitig ist das aber auch bei den verschiedenen Bereichen sehr unterschiedlich – die Pferdemesse ist etwa nach wie vor eine große Umsatzmesse, bei der Caravan-Messe werden vor Ort Aufträge unterschrieben. Das Messegeschäft ist national und international sehr stabil und das wird auch in Zukunft so bleiben._

Highlights aus dem Welser Messeprogramm 2019/20

Pferd Wels_ Von 30. Mai bis 2. Juni werden 700 Pferde und 250 internationale und nationale Aussteller bei der internationalen Pferdefachmesse erwartet.

Night of Wheels_ Am 8. Juni feiert die größte österreichische Auto-Tuning-Show auf 30.000 Quadratmetern Premiere – man will damit ein Revival der PS-Show feiern.

Eurodog_ Von 14. bis 16. Juni findet erstmals Europas größte Hundemesse mit über 15.000 Vierbeinern in Wels statt.

90er-Jahre-Party_ Am 2. August werden unter dem Motto „We love the 90’s“ bist zu 10.000 Besucher erwartet.

Moto-Austria_ Von 7. bis 9. Februar 2020 findet erstmals die Motorrad- und Rollermesse statt, wo zukünftig alle zwei Jahre sämtliche Marken Neuigkeiten und Highlights präsentieren.

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