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Wohlfühlen im Saustall

Angenommen, ein Schwein würde eine Biografie über sein Leben in der Hütthalers Hofkultur schreiben: Was wäre darin zu lesen?

HütthalerIch muss den Ansatz dieser Frage kurz klarstellen: Prinzipiell würde ich ein Schwein nicht vermenschlichen, da Schweine von Grund auf andere Bedürfnisse haben. Aber angenommen, das Schwein würde tatsächlich sprechen können, würde es unter anderem von Ausläufen an die frische Luft, Bewegungsfreiheit, diversen Erkundungszonen mit vielfältigen Spielmöglichkeiten sowie Liegebereichen mit Stroheinstreu erzählen. Es würde einen hölzernen Wartestall mit anpassungsfähigen Buchten sowie Raumnebel und Sprühkühlung für heiße Tage beschreiben. Von all dem, wovon ein konventionelles Schwein nicht berichten könnte.

Was würde es für die Konsumenten bedeuten, wenn die Hofkultur-Standards österreichweit als konventioneller Mindeststandard gelten würden?

HütthalerDas ist gar nicht unser Ziel. Grundsätzlich handelt es sich bei unserem Programm um ein Nischenprogramm. Wir setzen auf der konventionellen Tierhaltung auf und ergänzen diese um sehr viele zusätzliche Kriterien. Wir wollen eben die Konsumenten bedienen, die sich für einen höheren Standard in der Tierhaltung entscheiden und Wert auf die Herkunft des Fleisches legen. Unsere Aufgabe ist es, den Fleischkäufern bewusst zu machen, dass wir mit Lebewesen arbeiten und ein respektvoller Umgang mit einem entsprechenden Mehraufwand verbunden ist. Das muss sich natürlich auch wirtschaftlich rechnen. In Summe kostet unser Fleisch daher etwa 30 Prozent mehr als Standardfleisch. Auf den Kilopreis gerechnet, sprechen wir von ein bis zwei Euro mehr.

Wie stehen Sie eigentlich zu Fleischersatzprodukten? Wie reagieren Sie auf den Trend, vegetarisch oder vegan zu leben?

HütthalerBei mir würde das nicht funktionieren – alleine schon, weil ich täglich mehrere Verkostungen habe. Ich habe aber überhaupt kein Problem mit Fleischersatzprodukten und glaube, dass sie sehr wohl am Markt bestehen können, weil es einfach auch immer mehr Menschen gibt, die nicht ständig Fleisch essen wollen. Ich persönlich bevorzuge eher Gemüse, wenn ich fleischlos esse, aber da hat eben jeder seine eigenen Vorlieben. Einen Trend beobachte ich vor allem in einer Zunahme an Flexitariern, also Menschen, die an ein paar Tagen der Woche gar kein Fleisch und an den anderen Tagen dafür Fleisch von guter Qualität essen. Und im Prinzip ist das genau die Art von Konsum, für die auch wir eintreten.

Was möchten Sie unseren Lesern zum Schluss noch mitteilen?

HütthalerIm Prinzip nur, dass wir alle wieder etwas bewusster mit unseren Lebensmitteln umgehen sollten – einfach auch die Verpackung beim Einkaufen umdrehen und schauen, woher die Lebensmittel kommen und was tatsächlich drinnen ist._

# Hütthaler in Zahlen

Jährlich verkaufte Menge Fleisch_rund 13.000.000 kg Fleischware – davon circa 7.000.000 kg Schweinefleisch-Artikel, 3.000.000 kg Rindfleisch-Artikel und 3.000.000 Geflügel-Artikel

Anzahl der Schlachthöfe_1 (der gläserne Schlachthof in Redlham) – das restliche Fleisch wird von österreichischen Partnerschlachthöfen geliefert.

Anzahl der Bauernhöfe, die den gläsernen Schlachthof beliefern_Ungefähr 200, die sich fast ausschließlich in Oberösterreich befinden (bis auf vereinzelte, die knapp über der Grenze in Niederösterreich und der Steiermark liegen).

Mitarbeiter bei Hütthaler_400 (im Jahresdurchschnitt)

Jährlicher Umsatz_100 Millionen Euro

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