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Zwei Jäger und ein Reh(rücken)

Auf ihren Tellern landen bodenständige Gerichte. Da sind sich die beiden Macher am Herd der Dostal Küche einig. Und auch sonst haben FPÖ-Landesrat und Parteiobmann Manfred Haimbuchner und FPÖ-Landtagsabgeordneter, Bürgermeister und Unternehmer Wolfgang Klinger viele Gemeinsamkeiten. Da macht es auch gar nichts, dass einer der beiden Herren normalerweise anderen den Vortritt am Herd lässt.

Fünf bis sechs Rehe schießt Manfred Haimbuchner, FPÖ-Parteiobmann und Landesrat für Wohnbau und Naturschutz, jedes Jahr. Bei Wolfgang Klinger, FPÖ-Landtagsabgeordneter, Bürgermeister in Gaspoltshofen und Unternehmer, sind es rund zehn bis fünfzehn. Passend dazu landet im Topf der beiden Politiker in der Dostal Schauküche in Linz ein Rehrücken. Es zischt, als Klinger das Fleisch in die Pfanne mit dem heißen Olivenöl gibt. Gekonnt brät er das Fleisch auf allen Seiten scharf an und man merkt sofort, dass hier ein Profi am Werk ist. Klinger hat auch den passenden Hintergrund: Er betreibt mit seiner Gattin den Gasthof Klinger in seiner Heimatgemeinde Gaspoltshofen. „Ich koche mit Leidenschaft, wenn Zeit ist“, sagt Klinger. Dann kümmert sich seine Gattin um die Beilagen und er sich um das Fleisch.

Der 1. Mai ist der Stichtag, an dem das heimische Reh zum Abschuss freigegeben wird. Dann gibt es wieder bis Oktober frisches Wild aus den heimischen Wäldern. Haimbuchner freut sich bereits auf den Maibock. Doch Wild lässt sich auch gut portionieren und einfrieren, sind sich die beiden Politiker einig: „Bei uns gibt es das ganze Jahr über Wild.“ Wichtig sei, dass man wisse, wo das Tier herkomme. Es müsse gesund sein und nach dem Schuss ordentlich behandelt werden. „Rehfleisch ist gut verträglich und ein ganz natürliches Fleisch. Das Wild sucht sich nur das beste Futter und wird nicht mit Kraftfutter gefüttert“, weiß der passionierte Jäger Haimbuchner.

Die richtige Schärfe

Landesrat Haimbuchner beginnt in der Zwischenzeit das Gemüse für die Rotweinsauce kleinzuschneiden. Er überlässt auch daheim seiner Verlobten und seinen Eltern den Vortritt am Herd. „Ich komme wenig zum Kochen in die Küche, aber ich helfe mit und räume hinterher auf. Da bin ich auch sehr penibel und geschickt“, lacht Haimbuchner. In der Politik hingegen will er so schnell noch niemanden den Vortritt überlassen. Haimbuchner ist seit 2010 Landesparteiobmann. Wie lange er genau noch in der Politik tätig sein werde, könne er zwar nicht sagen, aber er sei für eine längere Zeit angetreten. Denn sonst könne man nichts bewirken. „Als Parteiobmann muss man mindestens zehn, zwanzig Jahre eine Partei mitgestalten – sonst hat das überhaupt keinen Sinn.“ Die Zusammenarbeit mit Klinger klappt perfekt. Und das nicht nur in der Küche. Dazu Haimbuchner: „Wir verstehen uns sehr gut, kommen aus dem gleichen und gleichzeitig größten Wahlkreis in Oberösterreich, dem Hausruckviertel. Uns verbindet die Geradlinigkeit, Bodenständigkeit und das ländliche Leben.“ Und einig sind sich die beiden Politiker auch bei der nötigen Würze in ihrem Gericht. Vorsichtig kommen nur ein paar kleine Stücke einer Pfefferoni zum Couscous dazu. „Ich habe so viel Schärfe im politischen Alltag, da brauche ich keine Schärfe beim Essen und auch privat bin ich mehr für Harmonie“, erklärt Haimbuchner. Im Berufsalltag sei eine gewisse Schärfe auch wichtig. Wenn in der Politik dauerhaft zwei die gleiche Meinung aus Harmoniegründen vertreten, dann sei irgendwann einmal einer überflüssig. Klinger stimmt zu: „Es ist wichtig, dass man Konfrontationen aushält. Und wenn man in der Argumentation die richtigen Themen begrifflich macht, dann wird man mit einer gewissen Schärfe auch politisch etwas durchsetzen können.“

Kochbuch-Tipp

Soeben ist ein Kochbuch mit Rezepten von Wolfgang Klingers Mutter Hedi erschienen. Sie war die Gastwirtin in vierter Generation im aktuell von Wolfgang Klinger und seiner Familie betriebenen Gasthof Klinger. Das Wirtshaus steht seit 1885 im Familienbesitz, der Schriftsteller Thomas Bernhard war dort Stammgast. Wolfgangs Bruder Willi ist Autor des Buches, das seit Anfang März im Brandstätter Verlag um 29,90 Euro erhältlich ist.

Das Rezept

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