Ist es der feine Trüffelgeschmack, die Kombination von roter Zwiebel, frischem Ingwer, Chili und Pflaumen? Oder die Tatsache, dass das Rinderfilet von bester Qualität und perfekt auf den Punkt gebracht ist? Was auch immer, es schmeckt unverwechselbar gut. Und darauf kommt es auch in der Werbung an – man ist stets auf der Suche nach dem Alleinstellungsmerkmal, dem USP des Kunden. „Bei C+C Pfeiffer ist ein ganz wesentlicher Punkt, dass man immer einen Schritt voraus ist – man läuft Trends nicht hinterher, man setzt sie“, sagt Peter Vorauer, Geschäftsführender Gesellschafter der Agentur vorauer friends in Thalheim bei Wels. Abheben wolle sich der Lebensmittel-Großhändler von anderen auch mit Top-Qualität:„Dass es zum Teil Fleischangebote um 2,99 Euro gibt, macht uns extrem traurig – jeder vernünftig denkende Mensch weiß heute, dass man Tiere um den Preis nicht füttern kann.“ Der Preiseinstieg hat für ihn eine Untergrenze. „Wir schauen uns die Produkte sehr genau an und wenn wir nicht dahinterstehen, wie etwas produziert wird, dann bieten wir das nicht an“, sagt Thomas Panholzer, Geschäftsführer von C+C Pfeiffer. Die Nachfrage nach Top-Premium- Qualität sei schließlich groß – wohl auch deshalb, weil sich kein Gastronomiebetrieb einen Lebensmittelskandal leisten kann. „Einen Skandal verhindern können wir nur, indem wir eine hohe Wertschätzung gegenüber den Produkten haben. Indem wir diese testen und wissen, woher sie kommen. Indem wir den Lieferanten einen fairen Preis bezahlen. Und natürlich indem wir bei Reklamationen übervorsichtig reagieren.“
Kochzeit
Neben Qualität verlangen Gastronomen auch eine riesige Auswahl. Das Sortiment entwickle sich hauptsächlich durch Kundenwünsche sowie durch Reisen und Erlebnisse der Köche. „Dazu haben wir ein eigenes Kompetenzzentrum mit dem Namen Cook 2.0“, erklärt Panholzer. Hier werden Lieferanten, Kunden und Köche eingeladen, um gemeinsam Dinge auszuprobieren und neue Trends aufzuspüren. Als unsere beiden Köche durch die C+C Pfeiffer Filiale spazieren und den Einkaufswagen füllen, entscheiden sie sich für ein sogenanntes Kalbin Cult Beef. Dieses komme, so Panholzer, aus einer Kooperation mit österreichischen Rinderbauern und liege daher ganz im Trend. Denn ehrliche und regionale Produkte werden von immer mehr Gastronomen stark nachgefragt.
Zum Fleisch kommen wir aber erst später, zunächst kümmert sich Peter Vorauer um die Kartoffeln und Thomas Panholzer übernimmt das Zwiebelhacken. Und wir? Wir staunen nicht schlecht, denn schon bald wird klar, dass hier zwei Profis am Werk sind. „Tja, Frauen finden das Hacken so derartig sexy, das muss man einfach können“, sagt Panholzer – natürlich garniert mit einem Augenzwinkern. Tatsächlich ist er Absolvent der Tourismusfachschule in Bad Leonfelden, verbrachte während eines Hotelpraktikums zahlreiche Stunden mit Schnittlauchschneiden und führte einige Jahre selbst einen Gastronomiebetrieb. Auch Peter Vorauer kennt die Branche. „Um mir mein Studium finanzieren zu können, habe ich sieben Jahre als Kellner gearbeitet – also weiß ich, wie hart die Arbeit in der Gastronomie ist und wie wichtig es ist, dass ein Kunde wie C+C Pfeiffer perfekte Leistung abliefert und sich jeden Tag auf’s Neue beweisen muss.“
Zutatenliste
Dieses Verständnis kann bei der Ausarbeitung von Werbekonzepten, welche die Gastronomen ansprechen sollen, äußerst hilfreich sein. Doch wie ist das nun mit der Kreativität – wie muss Werbung sein, damit sie ankommt? „Ich glaube, das ist wie beim Kochen: Mit je mehr Freude man’s macht, desto besser wird’s“, sagt Vorauer. Die Zutaten seien einerseits, das Unternehmenskonzept des Kunden immer im Hinterkopf zu haben, nie den roten Faden zu verlieren und darauf basierend eine Vorstellung über den genetischen Code der Marke zu haben. „Gleichzeitig braucht es auch ein gewisses Maß an Erfahrung – man muss wissen, wie das Management des Kunden tickt, sowie welche Ziele aktuell verfolgt werden.“
"Kochen ist so kreativ wie Werbung. Mit je mehr Freude man's macht, desto besser wird's."
Peter VorauerGeschäftsführender Gesellschafter vorauer friends werbeagentur
Wie sich Werbung in Zukunft weiterentwickeln wird, könne niemand sagen, doch „früher war unsere Branche ausschließlich kreationsgetrieben, heute sind wir kreations- und technikgetrieben“, weiß Vorauer. Wohin die Technik führen wird, welche Gewohnheiten die Konsumenten an den Tag legen werden und mit welchen Medien wir in Zukunft konfrontiert sein werden, ist noch unklar. „Jedes Jahr werden die Karten neu gemischt. Dinge, die bis jetzt gut funktionieren, funktionieren vielleicht morgen plötzlich nicht mehr, dafür kommen andere Sachen, die man sich heute noch gar nicht vorstellen kann,“ sagt Vorauer. Das seien Herausforderungen, die man entweder mag oder nicht mag. „Wenn man’s mag, dann wird man erfolgreich sein. Ich hab beschlossen, sie zu mögen.“ Auch Panholzer muss sich permanent neuen Herausforderungen stellen, zum Beispiel dem Trend des Onlinegeschäfts. „Über 50 Prozent des Zustellumsatzes wird bei uns bereits online eingekauft, der Trend wächst jedes Jahr um zwei bis drei Prozent.“ Die moderne Gastronomie sei im Bestellwesen sehr professionell unterwegs.
Geschmackssache
Plötzlich ist es ganz still im Schauraum. Alle sind sich einig: Es schmeckt köstlich! Ob es in der Werbung hingegen nicht schwierig sei, stets den Geschmack des Kunden zu treffen? „Man muss sich in den Dienst der Sache stellen“, antwortet Vorauer, „und das funktioniert häufig beim ersten Mal, aber manchmal auch nach dem Motto Versuch und Irrtum.“ Wenn es aber gelinge, die Zwischentöne des Kunden zu beachten und auf Augenhöhe zu arbeiten, dann komme am Ende immer eine tolle Lösung heraus, von der alle überzeugt sind. Überzeugt sind wir übrigens auch – nämlich davon, dass man dieses Rezept unbedingt nachkochen muss! Peter Vorauer und Thomas Panholzer haben vorgemacht, wie es geht: Man nehme ein starkes Bewusstsein für Qualität, füge jede Menge Leidenschaft hinzu und würze mit einer Prise Mut zur Veränderung. Viel Spaß beim Nachkochen!
Erfolgsrezept
Was ist Ihr persönliches Erfolgsrezept?
VorauerJeden Tag leidenschaftlich fleißig sein.
PanholzerSeine Kunden und seine Mitarbeiter zu lieben. Und vor allem die richtigen Mitarbeiter zu haben.
Ist es schwierig, diese zu finden?
PANHOLZERNein. Man muss aber auch mal den Mut haben, sich einzugestehen, dass man nicht zusammenpasst. Denn das richtige Team muss sich finden und bilden – dann kann man die Mitarbeiter auch gut und eigeninitiativ arbeiten lassen.
Was tun Sie, wenn etwas anbrennt?
VORAUERDas Beste daraus machen, die Strategie ändern und dann ganz wendig schauen, was man jetzt aus dieser Geschichte machen kann. Und keinesfalls über das Angebrannte ärgern.
PANHOLZERAlles, was passiert, und wenn’s noch so schlimm ist, hat auch immer irgendetwas Gutes. Und wenn man sich dann auf diesen positiven Aspekt konzentriert, dann ist die negative Energie weg, sodass man dann vielleicht aus dem Drama, aus dem Angebrannten, plötzlich etwas Gutes herausholen kann. Man überdenkt sich selbst und die Situation. Und das ist ein guter Start für etwas Neues.