Marketing ist vielseitig. Kommunikation ebenso. Und in den vielzitierten „Zeiten wie diese“ eine enorme Herausforderung mit unterschiedlichen Perspektiven. Um auch für die Zukunft gewappnet zu sein, gibt es nun für Marketer ein neues Rüstzeug: „Die Challenge in unserem Job ist, den Blick fürs Wesentliche nie zu verlieren. Im Mittelpunkt unseres Tuns steht der Kunde mit seinen Bedürfnissen“, sagt Markus Eiselsberg, der im Buch „#Marketinginsights“ gemeinsam mit Michael Ehrengruber die relevantesten Ansätze und Möglichkeiten erläutert. „Heute muss die gesamte Customer Journey betrachtet und jeder Touchpoint mit dem richtigen Content bespielt werden“, ergänzt Michael Ehrengruber. Die Autoren haben unter anderem zehn Thesen in Form eines „First Pitches“ formuliert:
These 1_Marketing ganzheitlich denken – es lebe der Customer
Es gibt keine isolierten Kanäle, einzelnen Maßnahmen und kein Gießkannen-Prinzip mehr. Marketing ist nicht nur „Chefsache“ und auch nicht nur Sache der Marketingabteilung – alle im Unternehmen fungieren als Markenbotschafter und leisten einen Beitrag zu Marketing. Der Ausgangspunkt für alle Überlegungen ist der Customer, also der Kunde.
These 2_Customer Journey – die Notwendigkeit der Gesamtbetrachtung
Der Customer begibt sich auf eine Reise entlang zahlreicher Touchpoints. Er kommt mit dem Unternehmen, dem Produkt oder der Dienstleistung an unterschiedlichsten Stationen des Kaufprozesses in Kontakt. Diese Reise, die Customer Journey, gilt es über alle Online- und Offlineanäle hinweg zu betrachten und den Customer dabei zu begleiten –
vom ersten Kaufimpuls bis hin zur Kaufentscheidung und darüber hinaus.
These 3_Contentmarketing – ein klares Bekenntnis
Contentmarketing steht für eine neue Denkschule im Marketing und ist keine Teildisziplin im Bereich Onlinemarketing. „Content is King, Distribution is Queen“: Es gilt relevanten, zielgruppenspezifischen Content über die richtigen Kanäle auszuspielen. Das Ziel ist es, durch Content Marketing Leads zu generieren und damit einhergehend den Umsatz zu steigern.
These 4_Storytelling – der Turbo des Contentmarketings
Storytelling ist ein Tool, um Botschaften schneller erfassbar zu machen, zu speichern und abzurufen.
These 5_Omnichannel – die Weiterentwicklung von Multichannel
Einzelne Kanäle isoliert zu betrachten, scheint den Autoren nicht sinnvoll – vielmehr geht es um die Verschmelzung der Kanäle und Verwirklichung eines Omnichannel-Konzepts. Für viele Unternehmen stellt dies eine personelle, organisatorische, technologische und wirtschaftliche Herausforderung dar. Aus Sicht der Autoren ist es aber eine Notwendigkeit, da Kommunikations- und Vertriebskanäle immer mehr zusammenwachsen.
These 6_Marketing versus Kommunikationspolitik – eine praxisnahe Abgrenzung ist nötig
In den Marketingabteilungen gibt es derzeit zwei Entwicklungen: Einerseits die Tendenz zur Schärfung als Kommunikationsunit (zum Beispiel das Newsroom-Konzept), andererseits ist eine Verschmelzung mit dem Vertrieb – unter der obersten Prämisse der Lead-Generierung – ersichtlich.
These 7_Kundenlebenszyklus – von der Leadgenerierung zur Kundenbindung
Zu Beginn steht die Leadgenerierung im Vordergrund. Zur Steigerung der Bekanntheit werden Kommunikationsinstrumente eingesetzt, danach wird die Kundenzufriedenheit gemessen und darauf aufbauend werden Kundenbindungs- und Weiterempfehlungsmaßnahmen überlegt.
These 8_Pull statt Push – Sog statt Druck
Bisher war es die Aufgabe von Marketern, durch viele Werbeaktivitäten einen Push-Effekt auszulösen. Dieses Prinzip funktioniert aufgrund einer Vielzahl an Faktoren nicht mehr. Nun gilt es daher, Pull-Effekte auszulösen: Die Marke erzeugt eine Sogwirkung auf den Customer und dessen Bedürfnisse.
These 9_Marketingtechnologie und Automatisierung – die Basisausstattung
Viele verstehen unter Digitalisierung das Bespielen von digitalen Touchpoints. Vielmehr stehen aber Marketingorganisationen vor der Herausforderung, die Vielzahl an Kanälen und Maßnahmen effizient zu orchestrieren und zu organisieren. Dazu ist die Automatisierung von Standardprozessen notwendig und die Nutzung von unterstützender Marketingtechnologie unausweichlich.
These 10_If you can‘t measure it, you can‘t manage it – sinnvolle Kennzahlen
Alle Kommunikationsaktivitäten sollten beobachtet und gemessen werden. Hierfür gibt es KPIs zu definieren – sowohl in qualitativer als auch in quantitativer Hinsicht, um die zuvor gesteckten Ziele und deren Erreichung beurteilen zu können._