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Auffahrt zur globalen Internetautobahn

Oberösterreichs Internet wird autonom: Durch den neuen Exchange-Point laufen die Daten nicht mehr über Wien. Das steigert die potentielle Geschwindigkeit der Daten-Übertragung und sichert für den Krisenfall ab. Auch der Breitband-Ausbau wird weiter vorangetrieben.

Die Belüftung surrt leise, zahlreiche Kabeln führen in die Kästen. Die beiden etwa zwei Meter hohen Server-Schränke im Energie AG-Gebäude in Linz Wegscheid wirken unspektakulär. Der Eindruck täuscht: Für Oberösterreichs Internet-Infrastruktur haben sie eine gewaltige Bedeutung. Denn die Server gehören zu einem von insgesamt zwei Standorten des neuen Exchange-Points, dem sogenannten PHOEN-IX. Dieser bietet Oberösterreich nun eine direkte Auffahrt auf die globale Internetauto- bahn. „Wir brauchen so einen Internet- Exchange-Point aus wirtschaftlichen und sicherheitstechnischen Gründen“, sagt Wirtschafts-Landesrat Michael Strugl. Wurde früher in Linz beispielsweise eine E-Mail an ein Unternehmen nebenan gesendet, liefen die Daten zuerst über den bis vor kurzem einzigen Exchange-Point Österreichs, den VIX in Wien und dann wieder zurück in die Stahlstadt. Künftig laufen die Daten in Oberösterreich über den regionalen Exchange-Point – dadurch verringern sich die Verzögerungen und Latenzzeiten. Weiterer Vorteil: Durch die neue Infrastruktur kann Traffic in Oberösterreich direkt von unterschiedlichen Providern kostengünstiger angeboten werden. „Die technische Infrastruktur und die

Zugangsmöglichkeiten sind ein wichtiger Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit von oberösterreichischen Unternehmen“, sagt Strugl. Durch den ständig steigenden Breitbandbedarf werde ein Hochleistungs-Breitbandanschluss immer häufiger als vierte Utility neben Elektrizität, Wasser und Gas bezeichnet. „Unternehmen siedeln sich nur mehr in Gebieten an, wo die notwendige Infrastruktur vorhanden ist.“

Im Ernstfall abschotten

Diese Infrastruktur muss krisensicher sein – auch dafür ist der neue Exchange- Point verantwortlich. „Im Krisenfall kann Oberösterreich sein Internet abschotten beziehungsweise aufrechterhalten, falls es etwa zu einem Zusammenbruch des Exchange-Points in Wien kommen sollte“, erklärt Markus Fellhofer von der Energie AG Oberösterreich. Der PHOEN-IX ist wabenförmig aufgebaut, diese Waben lassen sich vollständig vom Internet und voneinander abtrennen. „Dadurch wird die Vernetzung von Organisationen un- tereinander erhöht, sie könnten weiter kommunizieren.“ Aus Sicherheitsgründen sind die beiden Exchange-Standorte in Linz deswegen auch geografisch getrennt. Während sich das Gebäude der Energie AG im Süden von Linz befindet, steht der zweite Knoten der Linz AG in Urfahr.

Weiße Flecken verschwinden

Weiter vorangetrieben wird auch der Breitband-Ausbau in Oberösterreich. Bis 2018 sollen der Hälfte aller Einwohner ultraschnelles Breitband-Internet zur Verfügung stehen, bis 2022 soll ein flächendeckender Ausbau erreicht werden. Die Investitionen in das Projekt sind gewaltig: Bis zu 1,7 Milliarden Euro soll der Ausbau kosten. „Ich rechne mit einem Finanzierungsanteil von 30 Prozent öffentlicher Hand und 70 Prozent privatem Geld“, sagt Strugl. Die öffentliche Hand alleine könne die Summe nicht stemmen, es brauche also private Investoren. Zusätzlich unterstützt das Land Oberösterreich Klein- und Mittelbetriebe mit einer Förderung, den Ausbau voranzutreiben.

"Die technische Infrastruktur und die Zugangsmöglichkeiten sind wichtiger Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit der oberösterreichischen Unternehmen:"

Michael StruglWirtschafts-Landesrat

Viele Beispiele zeigen, dass für einen Glasfaser-Ausbau in ländlichen Gebieten alle Beteiligten an einem Strang ziehen müssen. „Um einen nachhaltigen Ausbau gewährleisten zu können, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Energie AG, Gemeinden, Bügermeistern und lokalen Initiatoren notwendig“, bestätigt Fellhofer. Einer dieser lokalen Initiatoren ist Thomas Einwaller. Der Unternehmer und Geschäftsführer der troii Software GmbH übersiedelte privat vor drei Jahren von Linz nach Weichstetten. „Ich war wirklich erstaunt, dass es nicht einmal 20 Kilometer Luftlinie von der Landeshauptstadt entfernt einen weißen Fleck gibt, wo keine vernünftige Internetverbindung vorhanden war“, erinnert er sich. Er versucht den Bürgermeister zu überzeugen, doch dem ist das Problem bekannt – für die Anbieter sei es nicht rentabel, die Internet-Infrastruktur auszubauen. „Ich bin dann auf das FTTH (Fiber To The Home)-Angebot der Energie AG aufmerksam geworden“, sagt er. Das Unternehmen erschließt eine Glasfaser-Anbindung für Siedlungsgebiete. Der Ausbaugrad wird dabei vom Beteiligungsgrad der Bewohner bestimmt. „Wir mussten eine bestimmte Menge an Personen überzeugen, dass wir den Ausbau in der Gemeinde brauchen - das war anfangs gar nicht so leicht“, sagt Einwaller. Im Mai 2014 startete die erste Informationsveranstaltung, es gelingt ihm, genügend potentielle Nutzer zu mobilisieren, mittlerweile ist der Ausbau umgesetzt. „Insgesamt hat das ganze Projekt fast ein Jahr gedauert – ich habe viele Stunden dafür investiert.“ Nicht umsonst. „Als klar war, dass der Breitband-Ausbau bei uns umgesetzt wird, war das eine riesige Erleichterung.“ Für ihn als Familienvater und Selbstständigen würden die Vorteile vor allem in einer flexibleren Zeiteinteilung liegen. Einwaller: „Durch den besseren Traffic ist für mich jetzt auch Home-Office möglich.“ Auch seine Kinder würden profitieren: In ihrer Schule sei es bereits selbstverständlich, Hausaufgaben herunter- oder hinaufzuladen – mit der alten, schlechten Verbindung wäre das sehr mühsam gewesen, weil bei Schlechtwetter manchmal gar kein Netz da gewesen sei. „Die schlechte Internetverbindung im Ort war das einzige, was mich am Leben hier noch gestört hat – nun ist alles perfekt.“

"Die schlechte Internetverbindung im Ort war das Einzige, was mich am Leben dort noch gestört hat - nun ist alles perfekt."

Thomas EinwallerGeschäftsführer troii Software GmbH

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