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Catering-Premiere in Pole-Position

Mit ihrem neuen Cateringunternehmen „Oscars Event Catering“ wollen Marcus Jungwirth, Thomas Litschauer und Gerhart Stadlbauer Betriebskantinen und hochwertige Events beliefern. Ihr erster Auftrag führte sie an keinen geringeren Ort als den VIP-Bereich beim prestigeträchtigen Formel 1 Grand-Prix von Monaco.

Die Formel 1 gilt nicht nur als Königsklasse des Automobilsports, auch für Caterer gehören die Events rund um die Rennen zum absoluten Nonplusultra. Ein straffer Zeitplan, der penibel befolgt werden muss, detaillierte Vorschriften und ein höchst anspruchsvolles Publikum sind nur einige Gründe, warum die Events als besonders herausfordernd gelten. Und selbst unter diesen prestigeträchtigen Rennen nimmt der Grand-Prix von Monaco mit seiner langjährigen Geschichte noch einmal einen ganz besonderen Stellenwert ein. „Die Rennen sind dort sowohl für die Formel 1 Teams, als auch für alle anderen extrem“, sagt Marcus Jungwirth. Die Gründe liegen auf der Hand. Das Fürstentum weist die höchste Bevölkerungsdichte weltweit auf, Platz ist Mangelware. Besonders bei einem Formel 1 Rennen, das direkt durch die Innenstadt führt. „Es gibt quasi keine Abstellmöglichkeiten, keine leistbaren Teamunterkünfte in der Nähe, und das betrifft den ganzen Tross“, sagt Jungwirth. Er muss es wissen. Er arbeitete als Privatkoch ein Jahr in der Stadt.

Per LKW von Wels nach Monaco

Umso größer also die Herausforderung für die drei Gründer, die sich mit ihrem Cateringunternehmen „Oscars Event Catering“ selbständig machten und den Zuschlag für die Veranstaltung bekamen. Ohne Referenzen und Kontakte wäre das für ein Start-up natürlich unmöglich gewesen. Jungwirth und Litschauer arbeiteten jahrelang bei Österreichs größtem Cateringunternehmen Do & Co in Führungspositionen. Stadlbauer war Geschäftsführer der Österreichischen Mensen Betriebsgesellschaft und damit für mehr als 50 Standorte in ganz Österreich verantwortlich. Der Schritt in die Selbständigkeit reizte die drei schon lange, in ihren Stärken ergänzen sie sich gegenseitig. Litschauer gilt als der Logistik-Experte, Jungwirth ist für kulinarische Belange zuständig, Stadlbauer bringt sein kaufmännisches Wissen ein.

Zu ihrem ersten Auftrag reisen die drei schon Tage vorher, um alles vorzubereiten. Monaco, wenige Tage vor dem Grand- Prix. Die Gründer stehen auf der Zielgeraden der Rennstrecke, wo in einigen Tagen Sebastian Vettel, Lewis Hamilton und Co starten werden, mit zwei Sattelschleppern aus Wels. Seit einem Tag sind die drei Catering-Experten in der Stadt, haben die Standorte und Wege rund um die Veranstaltung besichtigt. Gemeinsam mit ihren Mitarbeitern werden 18.000 Artikel – vom Kaffeelöffel bis zum Ofen – entladen und verteilt. Die Ausrüstung kommt ausschließlich aus Oberösterreich, genau wie die vorgeschnittenen Rohstoffe für die Gerichte. Die werden in Wels vorbereitet, eingekühlt und am Zielort verarbeitet. „Wir setzen ausschließlich auf regionale Produkte aus Österreich und nehmen dafür auch höhere Logistikkosten in Kauf, um sie zu den Veranstaltungen bringen zu lassen“, sagt Stadlbauer. Das würde sich lohnen: International hätten österreichische Caterer einen hervorragenden Ruf. Mehr als 700 Gäste muss das Cateringunternehmen verköstigen. Ein Tagesticket inklusive Verpflegung kostet bis zu 3.000 Euro. „Eine ständige Steigerung ist wichtig, ohne gute Mitarbeiter und Innovation kann man nicht mithalten“, sagt Jungwirth. Denn die Kunden werden ständig anspruchsvoller. Grund dafür ist die immer stärker vernetzte und kleiner werdende Welt. „Heute sieht man viel mehr von der Welt, kann auch mal eben nach London fliegen. Dadurch wird der kulinarische Horizont der Menschen viel größer.“ Früher wären in der Branche Gerichte von Spitzenanbietern vorgekocht und später aufgewärmt worden – heute unvorstellbar.

Immer einen Plan B parat

Die Nächte in Monaco sind kurz, die Tage umso länger, sagt Litschauer und lacht. Donnerstag ist der erste Eventtag, für die drei Caterer startet der Tag zwischen vier und fünf Uhr morgens mit der Vorbereitung des Frühstücksbuffets. Danach geht es weiter bis 18:00 mit dem normalen Betrieb, dann starten die Vorbereitungen für den nächsten Tag. Wirklich überraschen kann die drei nichts mehr. „Alles läuft nie nach Plan bei solchen Veranstaltungen, es ist wichtig, immer einen Plan B parat zu haben und improvisieren zu können“, sagt Jungwirth. Er betreute für seinen vergangenen Arbeitgeber mehr als 180 Rennen, beim ersten Grand-Prix in Indien begann es in den Catering-Zelten zu brennen. Die Feuerlöscher waren leer. Fast harmlos im Vergleich dazu sind Zollschwierigkeiten und unterschiedliche Erwartungshaltungen. „Kein Event ist wie der andere, man muss sich ständig den unterschiedlichsten Kulturen anpassen“, sagt Jungwirth. Zahlungskräftige Geschäftsleute, exklusiver Rahmen: Eine bessere Werbeveranstaltung als ein Grand-Prix ist für ein Cateringunternehmen kaum vorstellbar. „Wir haben vor Ort einige Kontakte geknüpft, zwischen Salzburg und Wien werden wir im nächsten Jahr wohl einige Betriebsrestaurants eröffnen“, sagt Stadlbauer. Von Veranstaltung zu Veranstaltung wollen die drei nicht ziehen, ihr Cateringangebot richtet sich an exklusivere Kunden. „Wenn wir etwas machen, dann unbedingt auf hohem Niveau, und nicht um jeden Preis“, sagt Jungwirth. Er ist auch der Namensgeber für „Oscars Event Catering“ – Inspiration war sein Welser Restaurant „Oscar’s“._

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