Page 158 - DIE MACHER_Fruehling 2024
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„Wir haben eine besonders
hohe Verantwortung“
FÜR UNSERE
Der Fleischverarbeiter Gourmetfein stellt Leberkäse, Wurst und Fleischwaren her –
und setzt dabei sowohl beim Fleisch als auch bei den Futtermitteln zu 100 Prozent
auf Regionalität. Garantiert wird dieser Ansatz mit einer eidesstattlichen Erklärung. KINDER!
Fleisch und Nachhaltigkeit – passt das zusammen?
Schweine werden in Österreich zu einem Groß- dessen Produkte trotz der hohen Ansprüche
teil mit Soja gefüttert – und dieses wird oft aus immer noch einen deutlich höheren CO 2-Fuß-
Südamerika importiert. „Für die Plantagen muss abdruck als vegetarische oder vegane Produkte
Regenwald abgeholzt werden, es kommt zum verursachen? „Gerade in unserer Branche haben
massiven Einsatz von Glyphosat und zur Zer- wir aus meiner Sicht eine besonders hohe Ver-
störung von Natur. Anschließend wird dieses antwortung, was Ökologie und Tierwohl be-
gentechnisch veränderte Soja noch um die hal- tri t“, erklärt Hippesroither. Dabei müsse die
be Erde nach Europa transportiert“, sagt Florian Produktionskette zur Gänze betrachtet werden.
Hippesroither, Geschäftsführer von Gourmet- Von einer Schwarz-Weiß-Betrachtungsweise hält
fein, „Nachhaltigkeit sieht anders aus.“ Dennoch der Geschäftsführer nichts: „Die Wahrheit liegt
ist dieses Soja immer noch deutlich billiger als immer irgendwo in der Mitte. Gerade in Fleisch-
jenes aus Europa. „Die bittere Pille: Welche Fut- ersatzprodukten sind immer wieder Zusatzstof-
termittel verwendet werden, muss in der Schwei- fe enthalten, die aus der Fleischindustrie schon Kinder-
nemast am fertigen Produkt nicht gekennzeich- verbannt wurden.“ Fleisch werde immer Teil der
net werden.“ Gourmetfein geht einen anderen europäischen Esskultur bleiben, es gehe darum, betreuung
Weg – und der heißt: 100 Prozent Regionalität. einen nachhaltigen Rahmen zu gestalten. Für
„Unsere Landwirt:innen setzen nur Futtermittel Hippesroither bleibt Fleisch ein Genussmittel, Note 1A+
aus Europa ein – dafür bekommen sie natürlich das bewusst konsumiert werden sollte.
einen Aufschlag bezahlt.“ 80 Prozent des Soja
stammen sogar aus eigenem Anbau. Arbeit der Landwirtschaft wird sichtbarer
Text Valentin Lischka Gourmetfein will Ökologie nicht nur am Teller, Gourmetfein arbeitet mit 46 Schweinebauern
Foto Silvia Zellinger sondern auch in der Gesellschaft fördern. Wie und -bäuerinnen sowie 160 Rinderbauern und
Gourmetfein/Rene Kinderbetreuung: Ausbau und Weiterentwicklung
Wimmer passt dieser Claim zu einem Fleischverarbeiter, -bäuerinnen zusammen. „Mit ihnen ist in den
des Angebotes für die beste Betreuung. wels.at
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