Seit zwölf Jahren schafft der Bauträger Lewog neuen Wohnraum für Menschen im oberösterreichischen Zentralraum, in der kurzen Unternehmensgeschichte konnte man zahlreiche Projekte verwirklichen. Als Erfolgsrezept sieht das Familienunternehmen seine kurzen Entscheidungswege und intensive Betreuung der Kunden.
Noch nie wollten mehr Menschen im oberösterreichischen Zentralraum leben als jetzt, Wohnungen in und um Linz sind gefragter denn je. Die Herausforderung für die heimischen Bauträger: Es wird immer schwieriger, an interessante und gut gelegene Grundstücke heranzukommen, um die eigenen Projekte zu verwirklichen. „Gute Grundstücke zu bekommen ist unverzichtbar im Bauträgergeschäft“, sagt Nina Redl-Klinger, geschäftsführende Gesellschafterin der Lewog. Das erste Grundstück erwarb ihr Vater und Firmengründer Helmut Klinger (ehemaliger Internorm-Geschäftsführer und Miteigentümer), als er sich bei Internorm zu Ruhe setzte. „Dass er ein neues Projekt starten wird, war uns klar, ihm war langweilig und er war nicht zu bändigen“, sagt Redl-Klinger. Mit der Dimension des neuen Projekts dürfte aber weder sie noch irgendjemand anderer gerechnet haben: Innerhalb eines Jahres verwandelte der Bauträger eine Wiese in Leonding in eine Wohnsiedlung mit 150 Reihenhäusern. „Wir haben uns nur gedacht: Was macht er da?“, sagt sie und lacht. „Mein Vater hat ein unglaubliches Gespür für die Menschen und war gut darin, sie zu überzeugen, das war der Schlüssel für den Erfolg in der Anfangsphase“, meint sie. Kurze Zeit später, 2006, beginnt Redl-Klinger selbst bei der Lewog, vor fünf Jahren übernimmt sie das Unternehmen, als sich ihr Vater endgültig in die verdiente Pension verabschiedet. Seit damals ist auch ihr Mann Markus Redl in der Geschäftsführung, der mit der breitaufgestellten Wohlschlager und Redl-Unternehmensgruppe eine weitere Firma führt.
Individualität ist Trumpf
Inzwischen ist der Bauträger weiter gewachsen. Längst ist man nicht mehr nur auf Leonding beschränkt, sondern bietet auch Projekte in Urfahr, Traun, Pichling, Lichtenberg oder Pasching an. 2007 entstand das erste mehrgeschossige Reihenhaus. „Damals haben wir gesehen, dass Eigentumswohnungen für uns profitabler sind als normale Reihenhäuser, weil man mit Wohnungen eine viel größere Zielgruppe ansprechen kann“, sagt Markus Redl. Die klassischen Kunden sind junge Familien, die den Schritt zum Eigentum wagen, aber auch ältere Menschen, die auf der Suche nach einem barrierefreien, bequemen Alterswohnsitz sind. Auffällig: „Kinderreiche Familien gibt es fast keine mehr, mit der Größe der Haushalte schrumpft auch die Größe der Wohneinheiten“, sagt Redl. Trotzdem würden viele kaufkräftige Kunden eine gewisse Quadratmeteranzahl fordern, wenn sie von einem Haus in eine Wohnung umziehen und einen gewissen Freiraum gewohnt sind. Die Forderungen und Wünsche der Kunden gehören zu den wichtigsten Anliegen des Bauträgers. „Wir identifizieren uns mit jedem Grundeigentümer, mit jedem Käufer einer Wohnung“, sagt Redl-Klinger, „wir versuchen, immer etwas schneller und individueller als der Mitbewerb zu sein.“ Bei einem gerade entstehenden Projekt in Pichling bekommen die 33 Wohneinheiten etwa ein Elektroauto zur Verfügung gestellt, das abwechselnd genutzt werden kann. Hochwertige Bäder, Fliesen und Böden seien eine Selbstverständlichkeit, wichtig sei eine intensive Begleitung und Zusammenarbeit schon in der Bauphase. „Die künftigen Eigentümer können viel variieren, wir ändern sogar den Grundriss, das gibt es sonst nicht überall“, erzählt die Geschäftsführerin. Als weitere Stärke sieht sie die Flexibilität im immer noch kleinen Familienunternehmen. „Wir entscheiden binnen Stunden, ob wir ein Grundstück kaufen oder nicht, große Bauträger oder Wohngesellschaften müssen sich da Wochen oder Monate beraten“, sagt sie und lacht. Das alles hilft natürlich nichts, wenn eines Tages die Grundstücke im Zentralraum ausgehen. „Irgendwann könnte es tatsächlich so sein“, sagt Redl-Klinger, „glücklicherweise gibt es aber immer Menschen, die Geld brauchen und verkaufen.“ Die Lewog hat sich ein innovatives System ausgedacht, um insbesondere mit Bauern wegen interessanter Flächen ins Geschäft zu kommen. Bei dem Modell tauschen die Besitzer ihre Grundstücke gegen einen Teil der Wohneinheiten, die dann dort erbaut werden. „Es wird immer Möglichkeiten geben, neue Projekte zu verwirklichen“, sagt Redl. Der Ballungsraum könne es sich schon alleine wegen des großen Andrangs nicht leisten, dass der Platz ausgeht. Städte und Gemeinden wie Pasching, Pichling, Traun oder Rufling wachsen mit Linz zusammen, dazwischen ergäbe sich Potential für neue Flächen und Eigenheime.
Neue Heimat
Auch die Lewog hat seit diesem Jahr eine neue Heimat. Die ersten zwölf Jahre arbeitete man in einem Reihenhaus in jener Siedlung, die als erstes errichtet wurde, nun ist man in den neuen Turm in der Ehrenfellner-Straße in Leonding umgezogen. „In unserer alten Zentrale hatten wir gerade einmal 120 Quadratmeter, die Präsentationsräume für potentielle Kunden waren im Keller“, so Redl-Klinger. Für die mittlerweile acht Mitarbeiter wurde der Platz zu klein, im mehr als 300 Quadratmeter großen neuen Büro ist das anders. „Die Arbeitsabläufe sind viel einfacher geworden, wir können in mehreren Besprechungszimmern gleichzeitig arbeiten“, sagt Redl. Vorgenommen hat sich die Familie einiges: Auch in Zukunft sollen jährlich etwa 100 neue Wohneinheiten errichtet werden. Viel stärker will man allerdings nicht mehr wachsen. „Wir wollen uns auch nicht aus dem Linzer Großraum hinausbewegen, denn nur mit unseren jetzigen Strukturen und den Kenntnissen im Zentralraum können wir diese Qualität bieten“, sagt Redl-Klinger._