×


Wir wollen dir schreiben ...

... und zwar pünktlich donnerstags.


Der Newsletter ist kostenfrei und kann jederzeit abbestellt werden.

Die Kunst, ein guter Gastgeber zu sein

Die wichtigsten Zutaten für Erfolg in der Gastronomie.

  • Freude an der Dienstleistung

Harald Katzmayr könnte sich jeden Tag ärgern. Darüber, dass er genau dann arbeitet, wenn seine Freunde frei haben. Tut er aber nicht. Im Gegenteil. „Viele meiner Freunde kommen ohnehin zu mir ins Lokal und außerdem sind meine Gäste Genussmenschen, für sie da zu sein und mit ihnen Zeit zu verbringen ist das Schönste, das es gibt“, sagt der Gastronom. Ein Wirt, der keinen Spaß daran hat, seine Gäste zu sehen, sei in der völlig falschen Branche. „Ohne Gastfreundschaft kann kein Gastronomiebetrieb überleben. Und wer Dienstleistung nicht positiv sieht, der ist auch falsch hier – dienen und leisten, darum geht’s in der Gastronomie. Manche Menschen wollen weder dienen noch leisten.“ Wem dieses Dienen hingegen Freude macht, der sei hier genau richtig. „Ich habe den Umgang mit Menschen vor allem von meinem Vater gelernt, er war selbstständig im Verkauf von Mode. Er liebte den Kontakt zu den Kunden. Und so geht es mir auch – natürlich ist die Büroarbeit notwendig, damit mein Betrieb zahlungsfähig bleibt. Aber die Zahlen beeinflussen, das kann ich nur am Ort des Geschehens – bei meinen Gästen“, erklärt Katzmayr.

  • Leidenschaft

Helen Wu liebt Tee. Das war immer schon so. Mit ihrem Interesse an Betriebswirtschaft ist es ähnlich. Warum also nicht beide Leidenschaften kombinieren? „Ich wollte etwas machen, das mir Spaß macht, etwas, das zu meiner Herkunft und Kultur passt“, erzählt sie und strahlt. Mit ihrem Teesalon „Madame Wu“ hat sie genau das realisiert. Und dabei ein Konzept geschaffen, das es so im gesamten deutschsprachigen Raum kein zweites Mal gibt: „Es gibt schon andere Teegeschäfte, auch sehr gute, aber die Kombination von dieser Gemütlichkeit, unserem kulturellen Hintergrund und dem Fachwissen, das gibt’s sonst nirgends.“ Die Teekultur sei definitiv angekommen hier in Österreich. Und wenn man Helen Wu dabei beobachtet, wie sie mit Begeisterung über die verschiedenen Teekulturen erzählt, dann wird schnell klar, wie der Funke auf ihre Kunden übergesprungen ist: „In China gibt es die Grünteekultur, in Indien die Schwarzteekultur, in Arabien die arabische und in Russland die russische Teekultur. Und hier im Teesalon Madame Wu versuchen wir, alle Teekulturen zu vereinen und nicht nur uns, sondern auch unseren Gästen ein schönes Lebensgefühl zu vermitteln.“

  • Unternehmergeist

Die Registrierkassenpflicht löste einen großen Aufschrei in der Gastronomiebranche aus. Für Harald Katzmayr völlig unverständlich. „Ich könnte mir meinen Betrieb überhaupt nicht vorstellen ohne Registrierkasse – diese Daten brauche ich für statistische Auswertungen, Umsatzberechnungen, Lohnverrechnung. Die Registrierkasse ist ein wichtiges Mittel, um ein Lokal betriebswirtschaftlich erfolgreich führen zu können. Wie kann man sich darüber aufregen?“, fragt er und schüttelt den Kopf. Eine unternehmerische Denkweise ist auch für Helen Wu unerlässlich, um ihren Teesalon erfolgreich führen zu können: „Auch wenn wir ein kleines Unternehmen sind, versuchen wir, die Abläufe zu professionalisieren – wir nutzen dazu sehr viele Standards und Checklisten. Das ist für uns wichtig, um die hohe Qualität halten zu können. Natürlich dürfen ein großes Herz und Persönlichkeit dennoch nie zu kurz kommen.“ Ihr Wirtschaftsstudium sei eine gute Grundlage und Hilfe für sie, um den Betrieb auf diese Weise führen zu können.

  • Führungsqualität

Mittlerweile sind es 20 Mitarbeiter, die im Teesalon „Madame Wu“ dafür sorgen, dass dieser so gut besucht wird. „Wir versuchen, dass sich das Team wie eine Familie fühlt, ich würde sagen, mein Führungsstil ist persönlich, stringent und liebevoll. Und ganz wichtig: Man kann nur so viel von Teammitgliedern verlangen, wie man selbst gibt.“ Im Pianino sind es 28 Mitarbeiter, die am Werk sind. Und dieses Werk funktioniere nur, so Lokalbesitzer Katzmayr, wenn alle zusammenwirken und harmonieren. An sein Team setzt er daher hohe Ansprüche: „Wir spielen nicht in der Regionalliga, sondern in der Championsleague – da spielt man schon auf sehr hohem Niveau.“ Auch im Restaurant der Zukunft werden das Servicepersonal, die Köche und der Besitzer entscheidend sein, ist Katzmayr überzeugt.

  • Produktqualität

Das Einzige, das man in der Kühltruhe im Pianino findet, ist Eis. Alles andere wird frisch zubereitet, Convenience sei ein Fremdwort für Harald Katzmayr und komme ihm nicht auf den Teller. „Unsere Zielgruppe will die beste Qualität." Und die gelinge nur, wenn man auf hochwertige Produkte setze, die immer frisch sind und möglichst aus der näheren Umgebung. „Aus minderer Qualität etwas Schmackhaftes zu machen funktioniert nicht, lieber schmeiß ich’s weg oder geb’s zurück – es darf nie zum Gast gelangen“, ist Katzmayr überzeugt. Was er einkauft, unterliegt strengsten Qualitätskriterien, und diese Produkte bekomme man nun mal nicht zu Dumpingpreisen. „Ein verantwortungsbewusster Umgang mit den Ressourcen ist wichtig für mich“, sagt er. Als Gastronom müsse man immer einen guten Informationsstand über Ernährung und Nahrungsmittel haben, man müsse Trends erkennen und miterleben, um sie zum richtigen Zeitpunkt umzusetzen.

  • Offenheit und Flexibilität

Warum manche Menschen Angst vor Veränderungen haben und am liebsten an alteingefahrenen Mustern festhalten möchten, kann Katzmayr nicht verstehen. „Mein Fokus liegt auf der Gegenwart mit Blick in die Zukunft. Wenn der liebe Gott gewollt hätte, dass wir zurückblicken, hätten wir die Augen wohl hinten“, sagt er und lacht. Ein hohes Maß an Flexibilität sei in der Gastronomie sowieso unabkömmlich. „Man muss sich permanent an den Markt und neue Geschmacksrichtungen anpassen.“ Und dazu brauche es auch technische Errungenschaften. „Die muss man dann auch nutzen. Wie hätte ich früher eine frische Ingwerwurzel aus Asien oder die besten Fische bekommen können? Gott sei Dank leben wir in der Gegenwart.“

Flexibel war auch Helen Wu, als sie vor ein paar Monaten einen Anruf eines Amazon-Scouts aus Deutschland bekam, der sie fragte, ob sie Interesse habe, ihre Produkte auf Amazon zu stellen. „Er hatte nach guten Teehäusern, hinter denen auch eine Persönlichkeit steht, recherchiert und kam auf uns. Wahrscheinlich auch deshalb, weil unser Online-Shop sehr gut bewertet ist“, erzählt Wu.

Nun kann man also auch ein paar wenige Tee-Geschenkprodukte von Madame Wu auf Amazon erwerben. „Das ist eine sehr gute Möglichkeit, neue Kunden zu gewinnen.“ Kaufen könne man ihren Tee somit also weltweit, „wenn man ihn erleben will, muss man aber nach Linz kommen.“ Helen Wu möchte ihren Salon nicht physisch erweitern, „weil das nicht mein Ziel ist und zahlreiche Filialen im digitalen Zeitalter auch nicht zeitgemäß sind. Ich möchte lokal bleiben, aber schon über den internationalen Markt agieren.“ Für die strategische Bearbeitung des Marktes komme ihr wieder ihr Studium mit Schwerpunkt „Internationales Marketing“ zugute, so Wu.

„Mein Fokus liegt auf der Gegenwart mit Blick in die Zukunft. Wenn der liebe Gott gewollt hätte, dass wir zurückblicken, hätten wir die Augen wohl hinten.“

Harald Katzmayr Restaurant Pianino

#Ähnliche Artikel

08/16

Ein Unfallchirurg, der eigentlich Automechaniker werden wollte; eine Künstlerin, die eine uralte Technik neu beleben will; eine Soziologin, die ihre Karriere in der Werbebranche aufgegeben hat, um ein eigenes Stoffgeschäft zu führen; und zwei Grafikdesigner, die durch eine Weltreise zu Filmemachern wurden. Was die alle gemeinsam haben? Ziemlich außergewöhnliche Lebensläufe.

PR

Bierkulturbericht 2018: Warum Bier so beliebt ist

Erhabener, genussvoller Durstlöscher, regionaler Identitätsstifter, nachhaltiges Produkt und Verantwortungsträger – die vom Linzer Market-Institut im Auftrag der Brau Union Österreich zum zehnten Mal durchgeführte repräsentative Studie zur Bierkultur in Österreich 2018 zeigt, dass Bier positiver und facettenreicher denn je wahrgenommen wird und Land und Leute eng mit der eigenen Bierkultur verbunden sind.

Ein Flair von New York in Linz

Von Alkoven über München nach New York und wieder zurück nach Oberösterreich: Rebecca Gallistl hat in ihren jungen Jahren schon viel Gastronomieerfahrung gesammelt. Jetzt ist sie zurück in Linz und vereint all diese Eindrücke in ihrem ersten eigenen Lokal. Wir haben die sympathische Jungunternehmerin eine Woche vor der Eröffnung im Café Antonia besucht.

Freundschaft geht durch den Magen

Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner und FPÖ-Klubobmann Herwig Mahr arbeiten in Oberösterreich nicht nur parteipolitisch eng zusammen, sie verbindet auch eine langjährige Freundschaft – und eine Vorliebe für Mehlspeisen. Am Esstisch sitzen die beiden daher oft zusammen, gemeinsam gekocht haben sie bisher noch nie. Zwei Macher am Herd feiern Premiere als Koch-Duo.

Die eierlegende Wollmilchsau

Österreichische Landwirte befinden sich in der schwierigen Lage, hochwertige und zugleich billige Lebensmittel produzieren zu müssen, das Spannungsfeld zwischen hochökologischer und hochökonomischer Produktion zwingt viele junge und kleine Bauern zum Aufgeben. Auch die geringe Wertschätzung in der Gesellschaft beklagen viele. Doch es gibt Hoffnung: Der gegenwärtige Strukturwandel könnte durch stärkere Bewusstseinsbildung der Konsumenten zumindest gebremst werden.

„Wien mal anders“

„Wien ist anders“, so heißt es. Aber wie anders ist es? Unter diesem Motto begeben wir uns in die Bundeshauptstadt, um das Getümmel abseits der klassischen Touristenhotspots zu entdecken. Schnee im Sommer, wie Mozart übernachtet oder die Skyline der Stadt ganz alleine genießen: Das alles haben wir dort erlebt.

Lehre im Gep(b)äck

Ein Löffel voll Kreativität, ein Schuss Liebe zu Lebensmitteln mit einer Prise für technisches Verständnis, und schon ist die Zutatenliste für eine Bäcker- und Konditorlehre fertig. Wir haben uns bei Backaldrin in Asten umgesehen und dort einen Einblick in den Bäckeralltag erhalten.

Die besten Ernährungsberater? Unsere Vorfahren!

„Du lebst ja noch in der Steinzeit.“ Klingt nicht gerade nach Kompliment. Es sei denn, es hat etwas mit Ernährung zu tun. Mediziner Günther Beck und Diätologin Daniela Heinzl über unsere Vorfahren als Vorbilder für gesundes Essen und warum parallel mit dem Boom der Zucker- und Kohlenhydratindustrie sämtliche Volkskrankheiten angestiegen sind.

Oberösterreich aufgetischt

Linzer Torte, Selchfleisch und Knödel – die Dreifaltigkeit der oberösterreichischen Küche. Richtig interessant wird es aber erst abseits dieser Klassiker. Denn im Land ob der Enns ist man äußerst emsig, wenn es um ungewöhnliche Lebensmittel geht.

Mahlzeit! G´sundheit!

Beim Motto „Gesunde Küche“ verdampfen sie gerne, die Geschmacksnoten. Gemeinsam mit den Gästen. Muss das sein? Wir treffen uns in der Küche des Villa Vitalis Medical Health Resort in Aspach und sehen zu, wie Geschäftsführer und Mediziner Günther Beck gemeinsam mit einem seiner Gäste, Wolfgang Mayer von Backaldrin, ein gesundes Gericht zubereitet. Eines, das – so wie alle Gerichte im eben erschienen Kochbuch der Villa Vitalis – den Stoffwechsel entlasten, das Immunsystem stärken und die Grundlage für mehr Lebensenergie sein soll. Und: sehr wohl gut schmeckt.

PR

45 Jahre lang das Mögliche möglich machen

Die Entwicklung des Linzer Flughafens und des Design Centers, die Kulturhauptstadt 2009 und die Internationalisierung der Gäste: Manfred Grubauer hat Oberösterreichs Tourismus über viele Jahre geprägt. Demnächst zieht er sich aus der Wirtschaftskammer zurück – nicht aber aus seiner Rolle als Netzwerker für die Unternehmen.

PR

Der erste Eindruck ist kein Zufall

Der erste Eindruck ist vielmehr die Spur, die man im Gedächtnis des Gegenübers hinterlässt. Wie gut, wie einprägsam, wie außergewöhnlich diese Spur ist, das haben wir selbst in der Hand. Oder geben es in die Hände eines Profis. Wie Style-Coach Julia Maria Moser. Die Inhaberin des Kosmetikinstituts „Prachtwerk“ weiß, wie man beim Vorstellungsgespräch und bei Business-Terminen andere beeindruckt – und auch sich selbst.

PR

Erfolgreich isst gut!

Martin Podobri liebt Herausforderungen – und gutes Essen. KGG und UBG unterstützen ihn finanziell beim Aufbau seines Jausenservices „Die Jausenmacher“.

PR

Wenn „Bio‘‘ ganz logisch wird

Die Schladminger Spezialitätenbrauerei nimmt mit ihren Bio-Bieren eine einzigartige Position am österreichischen Biermarkt ein. Das Bier, gebraut aus reinstem Bergquellwasser, ist seit Kurzem zu 100 Prozent „grün“ – die Brau Union Österreich investierte in eine nachhaltige Produktion.

Morgenstund hat Gold im Mund?

Die wichtigste Mahlzeit des Tages mit den wichtigsten Informationen für den Tag kombinieren: Businessmeetings am Morgen werden immer beliebter, die Mitarbeiter wollen den Abend lieber für sich haben. Ein Trend, den das Linzer Restaurant Cubus nutzt. Drei Tage die Woche bietet man seit Kurzem exklusive Frühstücksevents für Unternehmen an.

Belegte Brötchen waren gestern

Die Good Karma Gastro ist in Linz als Betreiber des Teichwerks, der Sandburg oder der Bar Neuf nicht gerade unbekannt. Das jüngste Projekt der vier Gründer: das „kreativste Catering der Stadt. Motto: gerne traditionell, aber nie 08/15. Da werden die Gastro-Utensilien statt im Fachhandel schon mal im Baumarkt eingekauft.

Familie – immer noch am wichtigsten?

Nach ihrer Gründung 1999 feiert die OÖ Familienkarte heuer 20-jähriges Bestehen – zusammen mit 1.700 Partnerbetrieben und 150.000 Familienkarteninhabern. Zahlen, die sich sehen lassen können, findet Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner. Auch die Familien- und Wertestudie 2019 des Meinungsforschungsinstitutes IMAS International belegt die Wichtigkeit der Familie für Österreicher – und eine gesellschaftliche Verunsicherung.

Mit dem richtigen Gefühl

Im Job arbeiten die beiden täglich zusammen. Am Herd, oder besser gesagt am Griller, sind die Herren noch nie gemeinsam gestanden. Und doch funktioniert es reibungslos miteinander. Denn Florian Hütthaler, Eigentümer des gleichnamigen Schwanenstädter Fleischverarbeiters, und Tierarzt Dominik Eckl, der sich im Familienunternehmen um den Aufbau der Tierwohl-Marke kümmert, sind es gewohnt, mit Neuem umzugehen. Das Erfolgsrezept dazu bekommen wir von den zwei Machern am Griller im Hause Hütthaler.