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Es ist Zeit für Mut und Veränderung

Johannes Artmayr

Strasser Steine

Schon während seiner Zeit als Österreich-Geschäftsführer beim Wasseraufbereiter BWT und als Manager beim Küchenhersteller Miele sehnt sich Johannes Artmayr nach Selbstständigkeit. „Der Drang war immer schon da, mein Großvater war Firmeninhaber, da ist wohl Unternehmerblut übermittelt worden“, sagt er. 2004 entscheidet er sich spontan, ausgerechnet den größten österreichischen Insolvenzfall des Jahres zu sanieren und zu übernehmen: Strasser Steine. „Einige meiner Freunde haben mir gesagt, dass ich verrückt bin“, erinnert sich Artmayr, „sie haben nicht verstanden, warum ich aus einem gesicherten Job ins Unternehmertum wechsle und dann auch noch zu einem Betrieb, der gerade in Konkurs ist.“ Aber Artmayr lässt sich nicht beirren: Er legt seine Pläne – die Verschiebung des Schwerpunkts von Objektbau zu Küchenarbeitsplatten – den Banken vor. Schon bei Miele wundert sich Artmayr, warum Steinarbeitsplatten nicht stärker gefragt sind. „Für mich ist Stein das ideale Küchenmaterial, es ist hitzebeständig, kratzfest, hygienisch und man holt sich eine mehrere Jahrmillionen alte Geschichte ins Haus“, sagt der Geschäftsführer. Neben der Neuaufstellung leistet er Überzeugungsarbeit bei den damals verunsicherten Mitarbeitern. „Es war wichtig, Visionen zu zeichnen, die dann über die Jahre etappenweise verwirklicht wurden, sodass wieder großes Vertrauen entstanden ist“, sagt Artmayr.

Als Artmayr Strasser Steine 2004 übernahm, erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von etwa zehn Millionen Euro, 2019 waren es 45,3 Millionen Euro. Und der nächste Wachstumsschub soll erst bevorstehen. Artmayr: „Ich bin überzeugt davon, dass wir in den nächsten sieben, acht Jahren den Umsatz auf 60 bis 70 Millionen Euro erhöhen werden.“ Küchen und Kochen daheim erleben laut Studien derzeit eine Renaissance -verstärkt wurde der Effekt durch die Coronakrise. „Die Auftragslage ist derzeit sehr, sehr gut, auch in Deutschland sind wir immer besser unterwegs“, sagt Artmayr. Am Standort in St. Martin im Mühlkreis soll demnächst ein neues Kompetenzzentrum entstehen, wo Besucher das Material Stein fühlen, spüren und testen können.

Was rät Artmayr Menschen, die ebenfalls den Schritt in die Selbstständigkeit planen oder schon umgesetzt haben? „Wenn man sich ein Ziel in den Kopf setzt und wirklich davon überzeugt ist, ist es wichtig, unbedingt dranzubleiben“, sagt er, „auch wenn es immer wieder Rückschläge gibt und Fehler passieren. Fehler sind kein Problem, sondern normal.“ Wichtig sei aber, dass jeder Fehler nur einmal passiert – und auch bei den ersten Stürmen konsequent am eigenen Ziel festgehalten wird.

„Fehler sind normal, aber jeder Fehler sollte nur einmal passieren.“

Johannes Artmayr Strasser Steine

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