#2 Wie Sie online mit Ihren Usern kommunizieren
Kommunikation im Internet. Was vor vielen Jahren mit E-Mails begann, ist mittlerweile ein nicht enden wollendes Potpourri. Erfolgreich im Internet zu kommunizieren bedeutet, dort zu sein, wo sich die eigene Zielgruppe austauscht. Facebook, YouTube, LinkedIn, Instagram – die Kanäle sind vielfältig. Social-Media- und Online-Marketingexperte Daniel Friesenecker weiß, wie man diese bespielt.
Zugegeben, es klingt verlockend einfach. Ein Facebookpost hier, ein Beitrag für LinkedIn da und „zum Drüberstreuen“ dann noch ein ansprechendes Bildposting auf Instagram, um möglichst viele User auf mich und mein Unternehmen aufmerksam zu machen. Zielgruppengerichtet, trendy, schnell und unaufgeregt.
Das Angebot ist vielfältig und gleicht einer riesigen Spielwiese voll potentieller Kunden, Mitarbeiter und Geschäftspartner. Für jeden ist etwas dabei. Nur, wo und wie erreiche ich meine Zielgruppe eigentlich? Daniel Friesenecker, der online als „The Angry Teddy“ auftritt, ist einer, der hier viel Licht ins Dunkel bringt. Seit 2006 beschäftigt sich der Linzer mit den verschiedenen Formen der Kommunikation im Internet. Das kommt ihm nun als selbstständiger Social-Media- und Online-Marketingberater zugute.
Nichts von der Stange
Also, wie nutze ich nun das Internet, um möglichst effizient, direkt und obendrein kostengünstig an meine Zielgruppe ranzukommen? „Das Einsteigerpaket als solches gibt es nicht“, desillusioniert Friesenecker, „die Möglichkeiten der Onlinekommunikation werden ständig mehr. Dabei verliert man schnell das Wesentliche aus den Augen.“ Damit ihm das nicht passiert, arbeitet Friesenecker gerne mit einem „See-Think-Do-CareFramework“. Das hilft ihm dabei, die Chancen für seine Kunden besser auszuloten: „Das Framework begleitet mich schon seit fünf Jahren. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich sowohl die komplexen Ansprüche großer Organisationen als auch die praxisgetriebenen Wünsche kleiner Unternehmen damit ideal bearbeiten lassen. Der grundlegende Ansatz des Modells ist es, potentielle Kunden schon ganz am Anfang ihrer Entscheidungsfindung zu erreichen und anzusprechen.“ Aha. Soll heißen?
Es geht um die Unterscheidung der Bedürfnisse und der Absichten des Nutzers: „Im Gegensatz zu herkömmlichen Marketingmodellen geht dieses davon aus, dass es auch Phasen gibt, in denen ein Nutzer überhaupt kein Interesse hat, ein Produkt zu kaufen. Stattdessen ist seine Absicht vielleicht nur, sich zu informieren. Dieser neue Fokus ermöglicht es, Content- und Marketingmaßnahmen noch gezielter und wirksamer auszurichten“, sagt der Experte, der sich um jede Baustelle annimmt und mit seinen Kunden im ersten Schritt die Zielgruppe erarbeitet. „Daraus ergibt sich dann ein Grundpaket“, sagt Friesenecker.
Die Sache mit dem Podcast
„Mit Podcasts beschäftige ich mich schon seit 2006. Seither gab es drei bis vier ‚Boomwellen’, nun scheint es aber so, dass sich Podcasts als Audiovariante von Netflix etablieren“, sagt der 37-Jährige, der in seinem #digitalsucess-Podcast in regelmäßigen Abständen Erfolgsfaktoren, Tools und Vorgehensweisen im Social Mediaund Onlinemarketing bespricht. Was macht Podcasts eigentlich als Marketinginstrument für Unternehmen interessant? „Sie stärken die Kundenbindung, weil man damit eine gewisse Intimität aufbaut. Viele hören Podcasts mit Kopfhörer oder im Auto, das vermittelt Nähe. Zudem können Führungskräfte und andere Botschafter des Unternehmens vorgestellt und als nahbare Personen gezeigt werden. Diese Nahbarkeit schafft Sympathie und zahlt letzten Endes auf die Marke ein. Podcasts sind eine spannende Ergänzung zu den bisherigen Contentmarketingformaten eines Unternehmens“, sagt Friesenecker, der – Achtung, Werbung in eigener Sache! – auch beim Podcast von DIE MACHER wertvolle Pionierarbeit leistet.
„Podcasts etablieren sich scheinbar als Audiovariante von Netflix.“
Daniel Friesenecker
Social-Media- und Online-Marketingexperte
Die 4 Stufen des Frameworks
SEE _Aufmerksamkeit, Markenwahrnehmung und Vertrauen erzeugen.
THINK _Nutzer signalisieren bereits ein gewisses Kaufinteresse. Jetzt können Unternehmen mit informativem Content punkten, etwa Ratgeber, Magazine oder Blogs.
DO _Die entscheidende Phase: Hier befinden sich die Leute, die ein Produkt kaufen wollen.
CARE _Jetzt geht es darum, bestehende Kunden zu loyalen Stammkunden und bestenfalls Markenbotschaftern zu entwickeln.