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Wie (oft) begegnet man als Generaldirektor Herausforderungen? Laufend.

Wenn es, wie Sie sagen, für die Banken eng ist, dann ist der Wettbewerb natürlich groß. Wie kann sich Ihre Bank da gegenüber anderen behaupten?

KUMPFMÜLLERZum einen haben wir einen Wettbewerbsvorteil gegenüber vielen anderen Banken, weil wir eine Emissionsbank sind. Das heißt, wir refinanzieren uns nicht nur über Einlagen von Kunden, sondern wir vergeben langfristige Emissionen, also Anleihen mit Laufzeiten bis zu zwanzig Jahren. Und das bringt für uns liquiditätsmäßig eine entsprechende Sicherheit, indem wir das Geld langfristig zur Verfügung haben und damit auch langfristig wieder verleihen können. Was uns noch von anderen Banken unterscheidet, ist unser starker Haupteigentümer, das Land Oberösterreich. Der ermöglicht uns auch, dass wir das beste Rating haben, das es in Österreich gibt: A+. Besser ist keine Geschäftsbank in Österreich geratet und das bringt wiederum den Vorteil, dass wir uns günstig am Kapitalmarkt finanzieren können und diese Konditionen auch dementsprechend im Kundengeschäft weitergeben können.

Beim Thema Sicherheit sorgt der Skandal um die Commerzialbank Mattersburg zurzeit für Entsetzen. Wie kann so etwas passieren? Und als ehemaliger Vorstand der Finanzmarktaufsicht an Sie die Frage: Was kann man daraus lernen?

KUMPFMÜLLEREin Schlüssel ist sicher, dass es zu viele Institutionen gibt, die in der Aufsicht eine Aufgabe haben. Immer dann, wenn mehrere Institutionen zuständig sind, in dem Fall die FMA und die Notenbank, kommt es zu Reibungsverlusten, zu Schnittstellen, die nicht optimal gelöst werden können, und damit auch zu Fehlern, die gemacht werden. Jetzt schiebt einer die Schuld auf den anderen, keiner übernimmt im Endeffekt die Verantwortung. Sinnvoll wäre daher, dass man die Aufsicht bündelt, sodass man eine Gesamtverantwortung schafft.

Was möchten Sie zum Schluss noch diesen Menschen sagen:

Ihren Kunden?

KUMPFMÜLLERDass wir die Stabilität, die diese Bank hat, auch weiterführen und ausbauen wollen. Die Hypo soll auch noch in zehn Jahren eine solide Bank mit einem soliden Geschäftsmodell sein. Und sich dementsprechend weiterentwickelt haben.

Ihren Mitarbeitern?

KUMPFMÜLLERDenen brauche ich nicht viel zu sagen, die meisten kennen mich persönlich und wissen, wie man mit mir zusammenarbeitet und was man von mir erwarten kann.

Ihren Skeptikern?

KUMPFMÜLLEREs kann für die Bank nur von Vorteil sein, wenn jemand die Bank führt, der Erfahrungen in den verschiedensten Bereichen gesammelt hat, der sowohl das Bankgeschäft als auch das internationale Umfeld kennt, der den Kapitalmarkt kennt und auch weiß, wie der Regulator und die Aufsicht funktionieren._

#Gedanken

Die Hypo OÖ ist in fünf Jahren_auf Wachstumskurs, hat viele neue Kunden gewonnen und ist profitabel.

Wenn ich heute 500.000 Euro geschenkt bekommen würde_dann würde ich in der Veranlagung nicht alles auf eine Karte setzen, sondern in verschiedene Produkte investieren: Natürlich ein Sparbuch als Reserve, aber dann Anleihen, Aktien, Fonds.

Niemals investieren würde ich in_Bitcoins. Weil das reine Spekulation ist. Das ist keine Veranlagung, sondern ein Casinobesuch.

Ein Banker ohne Krawatte_ist bei uns kein Problem, die Krawatte ist nicht Pflicht. Ich war auch schon ohne Krawatte in der Hypo.

Ich wünsche mir, dass meine Mitarbeiter über mich sagen_dass ich teamorientiert bin und die Argumente, die meine Kollegen einbringen, bei Entscheidungen mitberücksichtige.

Mein Führungsstil in drei Worten_kooperativ; konsequent in der Umsetzung; Vertrauen ist wichtig, Kontrolle aber auch.

Meine bisher längste Laufstrecke_hatte 29 Kilometer.

Meine bisher längste Laufzeit in einem Job_neun Jahre. Bei der Hypo OÖ.

Lob bekommt man von mir_leider zu selten. Das will ich ändern.

Die Idee des Finanzführerscheins finde ich_total wichtig.

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