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Die drei Meisterbrauer

#2 Biobier-Pionier

Seit 15 Jahren ist Rudolf Schaflinger Braumeister in Schladming. In den 1990er Jahren war die dortige Brauerei eine der ersten, die Biobier herstellte. Mittlerweile ist sie der größte Produzent ganz Österreichs.

„Der Brauprozess unterscheidet sich nicht von normalem Bier“, erzählt Rudolf Schaflinger über die Produktion von Biobier. „Wir müssen aber darauf achten, dass keine Rohstoffe aus konventionellem Anbau mit den Bioprodukten vermischt werden, das wird jährlich kontrolliert.“ Deswegen werden die Zutaten in den Lagern und beim Transport strikt getrennt. Schladming war in den 90er Jahren eine der ersten Brauereien Österreichs, die im großen Stil Biobier brauten. „Der Ansporn kam damals aus der Umgebung. Die Biobauern, Hotels und Restaurants in der Region haben uns vorgeschlagen, eine Bioproduktion aufzuziehen.“

Mittlerweile liegt der Anteil der Bioprodukte an der gesamten Bierproduktion in Schladming bei 27 Prozent, in absoluten Zahlen hat die Brauerei den größten Ausstoß von Biobier in ganz Österreich. Beim Start der Biobrauerei war Schaflinger noch ein Mitarbeiter, den Posten des Braumeisters übernahm er 2005. „Ich musste damals gar nicht überlegen, ob wir die Bioproduktion beibehalten. Einerseits bin ich selbst von Bioprodukten überzeugt, sie tun der Umwelt gut und schonen Ressourcen. Andererseits gibt uns auch die Nachfrage recht, die wächst nämlich Jahr für Jahr.“

Organisches Wachstum

Tatsächlich wächst die ganze Brauerei Schladming. „Die Nachfrage nach unserem Bier steigt jährlich um zehn Prozent. Das freut uns natürlich, aber wir müssen auch mit der Entwicklung mithalten“, sagt Schaflinger. Im Vorjahr ging deshalb eine neue Pelletheizung in Betrieb, die die Brauerei auch in besonders energieintensiven Phasen des Brauverfahrens mit Wärme versorgen kann.

„Die Wünsche von Heineken, der Brau Union Österreich und unserer Brauerei haben einander gut ergänzt“, erzählt Schaflinger. Seit 2019 wird also, ganz nach dem Vorbild von Göss, die Brauerei aus nachhaltigen Quellen mit Wärmeenergie versorgt. „Aus wirtschaftlicher Sicht rechnet sich die neue Anlage nicht wirklich. Das war eine bewusste Maßnahme im Sinne des Klimaschutzes.“

Die Pelletheizung war ein großer Schritt in den Bemühungen der Brauerei, der Wandel in Richtung Nachhaltigkeit dauert aber schon länger an. „Die Brauerei Schladming ist seit 2002 Teil der Brau Union, seither haben wir unseren Energieverbrauch halbiert.“ Trotzdem sei damit die Arbeit nicht getan. „Wir suchen eigentlich ständig nach Möglichkeiten, noch Energie einzusparen. Mittlerweile ist das schon ziemlich schwierig, aber es gibt immer wieder neue Technologien.“

Schladminger für die Schladminger

Jenseits von Energiekennzahlen und Nummern achtet Schaflinger vor allem darauf, dass den Schladmingern das Schladminger schmeckt. „Das ist eigentlich mein Hauptauftrag. Wenn ich im Ort bin, kriege ich immer wieder zu hören, ich solle ‚schauen, dass das Bier gut schmeckt‘. Das ist meine Motivation und mein oberstes Ziel.“ Für ihn seien Bier und Region untrennbar miteinander verbunden. „Wir legen deshalb so viel Wert auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung, damit auch unsere Enkel unsere Natur in dieser Schönheit genießen können. Und, wenn sie alt genug sind, auch Bier, das so gut schmeckt wie unseres.“

Wenn ich im Ort bin, kriege ich immer wieder zu hören, ich solle ‚schauen, dass das Bier gut schmeckt‘.

Rudolf Schaflinger Braumeister, Brauerei Schladming

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