Als „jung und noch jünger“ bezeichnen sich Josef Wasner und Felix Schiffner von der Vorarlberger Brauerei Fohrenburg. Die beiden sympathischen Braumeister befinden sich zurzeit inmitten eines Generationenwechsels –
im Sommer 2022 übernimmt Schiffner das Ruder, während sich sein Vorgänger bereits auf den wohlverdienten Ruhestand freut. Ein Gespräch mit zwei Generationen, die seit jeher ihr Handwerk lieben.
Was ist beim Bier Ihre persönliche Lieblingssorte?
Felix SchiffnerDie meisten Braumeister:innen haben im Regelfall nicht „das eine“ Lieblingsbier. Sondern vielmehr unterschiedliche Lieblingsbiere zu gewissen Anlässen. Etwa passend zu einem bestimmten Gericht – ein kräftiger Weizenbock passt beispielsweise hervorragend zu einem reifen Bergkäse. Oder man trinkt auch mal ein Alkoholfreies, wenn man noch fahren muss (lacht). Ich persönlich bin großer Fan von einem schlanken, gut gehopften Bier, das Appetit auf ein zweites oder auch ein drittes Glas macht – in unserem Fall ist das unser Fohrenburger Jubiläum.
Josef WasnerIch kann Felix nur zustimmen, auch mein Favorit ist unser Jubiläumsbier, da seine Süffigkeit einfach Lust auf mehr macht. Speziell beim Genuss greife ich außerdem gerne zum Oberländer Ur-Spezialbier, da man sich hierfür ganz bewusst Zeit nehmen muss. Aber grundsätzlich ist es schwierig, sich bei all den Möglichkeiten auf nur eine festzulegen.
Wie läuft der Führungswechsel und was ändert sich, seitdem die junge Generation am Ruder ist?
Felix SchiffnerWir haben uns bewusst für eine Übergangsphase statt eines abrupten Wechsels entschieden. Im Jänner bin ich eingestiegen und werde von Josef noch bis Mitte des Jahres unterstützt. Diese Zeit ist für mich besonders wichtig, um die Abläufe besser kennenzulernen, Tipps für die Zukunft mitzunehmen und generell von einem so erfahrenen Braumeister zu lernen. Sein Abschied bedeutet also nicht, dass sich hier plötzlich alles ändern wird – ganz im Gegenteil.
„Es braucht regelmäßig Generationenwechsel für mehr Dynamik im Team.“
Josef Wasner
Braumeister, Brauerei Fohrenburg
Josef WasnerFür mich ist ein ganz entscheidender Punkt, dass wir als Braumeister das Bier nicht allein brauen. Hinter uns steht ein großes Team, das bestens eingespielt ist. Wir kommen tagtäglich in den Genuss, mit Profis ihres Faches zusammenarbeiten zu dürfen, das bleibt auch in Zukunft so. Es ändert sich also lediglich der „Kapitän der Mannschaft“. Ich finde aber, es braucht regelmäßig Generationenwechsel für eine Verjüngung und mehr Dynamik im Team sowie um neue Ideen und Innovationen umzusetzen.
Worin unterscheiden sich die „neue und alte Schule“ der Brauereikunst?
Josef WasnerVor über 6.000 Jahren haben schon die Sumerer Bier gebraut. Seitdem hat sich am Grundprinzip wenig verändert. Bis heute lautet es: Aus Braugerste wird Malz. Die im Malz enthaltenen unterschiedlichen Zuckerformen werden von Kulturhefe zu Bier vergoren. Der Hopfen macht das Ganze perfekt. Was sich wiederum geändert hat, und das wird auch weiterhin der Fall sein, sind die technischen Möglichkeiten. Darüber hinaus erreichen die Qualität der Rohstoffe sowie die zugehörigen Kontrollen von Jahr zu Jahr ein neues Level.
Felix SchiffnerDie Automatisierung in der Produktion hat früh begonnen und sich bis heute stark entwickelt. Wir erleben hier laufend Verbesserungen, die unser Handwerk auch in Zukunft erweitern werden. Schon jetzt befinden wir uns auf einem hohen digitalen Niveau, aber ich bin gespannt, welche Möglichkeiten sich für unsere Zunft noch auftun werden.
Für mich ist essenziell, von einem so erfahrenen Braumeister zu lernen.
Felix Schiffner
Braumeister, Brauerei Fohrenburg
Was sind die Besonderheiten Ihres „BIO Hofbieres“?
Felix SchiffnerEs überzeugt durch sein mildes Zitrusaroma sowie seine herrliche Frische. Dadurch passt es hervorragend zu leichten Gerichten, wie mediterranem Gemüse, Quiches oder Geflügel. Auch der Nachhaltigkeitsgedanke dahinter hat sich durchgesetzt, mit der Luftburg in Wien beliefern wir das größte biozertifizierte Restaurant der Welt und erst heuer haben wir unsere Anbauflächen verdoppelt.
Josef WasnerNahezu alle Inhaltsstoffe stammen aus der Region. Somit ist unser Malz aus Vorarlberg standortbedingt jedes Jahr anderen klimatischen Bedingungen ausgesetzt. Das macht das Brauen einerseits anspruchsvoller, andererseits aber auch sehr spannend. Im Vergleich zu sonstigen Produkten aus dem Biosegment ist die Nachfrage nach naturbelassenem Bier verhältnismäßig neu. Denn selbst konventionelles Bier wird von Haus aus als etwas Natürliches angesehen, was per se richtig ist, da es zu den reinsten Lebensmitteln am Markt zählt.
Wie kam Ihnen die Idee und welche Rolle spiel(t)en Regionalität und Nachhaltigkeit für Sie als Traditionsbrauerei im „Ländle“?
Felix SchiffnerVor fünf Jahren waren wir die ersten und sind bis heute die einzigen, die in Vorarlberg gemeinsam mit unseren Biobäuerinnen und -bauern Gerste anbauen. Regionaler geht es kaum. Anfangs hat man uns für die „verrückte“ Idee belächelt, heute genießt man unser Bier einfach.
Josef WasnerAus meiner Sicht erleben wir im Moment einen großen Umbruch im Bereich der Umwelteinflüsse. Deshalb wollen wir unsere Braukunst in Zukunft ganz bewusst noch ressourcenschonender gestalten und noch mehr Rücksicht auf die Umwelt nehmen. Seit Februar ist unsere gesamte Produktion daher hundertprozentig CO2-neutral.
Hand aufs Herz: Zählt Radlertrinken wirklich als Biertrinken?
Felix SchiffnerNaja, zumindest ist zur Hälfte Bier drinnen (lacht).
Josef WasnerEs ist immerhin besser als eine Limonade, da der Radler nicht ganz so süß ist (lacht). Dadurch kann man ihn gegen den Durst trinken und nach sportlichen Aktivitäten eignet er sich ein Stück weit als isotonisches Getränk. Persönlich trinke ich ihn gerne zwischen den Aufgüssen in der Sauna. Am Ende des Tages kann man ihn zwar nicht mit Bier vergleichen, aber er ist und bleibt der Goldene Schnitt zwischen zwei Welten._
Mein Lieblingsbier von Fohrenburger_ ist Freibier (lacht).
Nachhaltigkeit_ ist essenziell für den Fortbestand moderner Unternehmen und nachkommender Generationen.
Regionalität_ ist der Ruhepol in einer Welt, die sich immer
schneller dreht.
Die Fohrenburger Braukunst_ hat sich in einer wunderschönen Landschaft entwickelt und an die regionalen Gegebenheiten angepasst.
Für mich ist der beste Anlass, um ein kühles Bier zu trinken_ ein Erfolgserlebnis abzurunden.
# Gedankensprung
mit Felix Schiffner
Mein Lieblingsbier von Fohrenburger_ ist unser Jubiläumsbier.
Nachhaltigkeit_ ist uns ein großes Anliegen, das wir bei vielen Entscheidungen beherzigen.
Regionalität_ ist für uns schon heute wichtig und wird in Zukunft eine große Rolle spielen.
Die Fohrenburger Braukunst_ zeichnet sich durch ihre Kombination aus Tradition und Innovation aus.
Für mich ist der beste Anlass, um ein kühles Bier zu trinken_ wenn man mit dem Rad einen Berg bezwingt und sich oben bei strahlendem Sonnenschein ein kühles Gipfelbier gönnt.
Und zwar sozial und ökologisch, bitte schön! Mit einer Nachhaltigkeitsstrategie im Geiste der Vereinten Nationen will die Brau Union Österreich nicht nur theoretisch „eine bessere Welt brauen“ und die beste zukunftsträchtige Bierkultur schaffen. Sie setzt mit Brauwärmeprojekten in Puntigam und Schwechat auch praktische Schritte und zeigt zudem gastronomischen Nachwuchskräften den verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol.
Der Schwanenstädter Fleischverarbeiter Hütthaler setzt neue Standards bei der Fleischproduktion. Den Tieren soll es von der Geburt bis zur Schlachtung so gut wie möglich gehen. Konsumenten bekommen damit eine Alternative zum Fleisch aus konventioneller Tierhaltung, Landwirte eine Chance, dem Preisdruck zu entkommen.
Nur noch achtzehn Sommer bis zum Jahr 2040, dem Zeitpunkt, an dem Österreich klimaneutral sein möchte. Doch sind wir schon auf dem richtigen Weg dorthin? Oberösterreichs Parteien und ihre Strategien. Ein Überblick.
Nach mehr als 40 Jahren wird in Linz wieder Bier gebraut. Die Brau Union Österreich lässt im ehemaligen Kraftwerk der Tabakfabrik die Marke Linzer Bier neu aufleben. Damit bedient das Unternehmen den Wunsch der Konsument:innen nach regionalen Sorten. Zu Besuch im neuen Herzen der Braustadt.
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Was haben Asien und (Ober-)Österreich gemeinsam? Zumindest die Leidenschaft für Autos und das Bedürfnis, die Branche mit neuen Innovationen voranzutreiben. Bei der Autowelt Linz und dem chinesischen Automobilgiganten Geely sorgt diese Philosophie für Verbundenheit. Andreas Parlic, geschäftsführender Gesellschafter des Linzer Unternehmens, spricht mit uns über die Zusammenarbeit, eine mögliche Revolution des Taxis und die Zukunft der E-Mobilität in Österreich.
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Produktentwicklung ist nicht mehr die Domäne verschrobener Forscher. Die [Admonter Holzindustrie](https://admonter.com/) zeigt, wie der Prozess lebendig und offen gestaltet werden kann – und wie wichtig es ist, Potential zu erkennen.
2016 gründete Verena Kassar gemeinsam mit Sarah Reindl [„Das Gramm“](https://www.dasgramm.at/), das erste verpackungsfreie Geschäft in Graz. „Wir waren damals auf der Suche nach der Traumfirma, die in alle Richtungen fair wirtschaftet. Die gab es aber nicht, also haben wir selbst eine gegründet, wo das möglich ist“, so Kassar. Vier Jahre später hat sich ihr Konzept bewiesen: 2018 eröffneten die beiden Gründerinnen einen zweiten Markt, „Das Dekagramm“, und jetzt entsteht in Kooperation mit Biogärtnerin Angelika Ertl, bekannt aus der ORF-Magazin-Sendung „heute leben“, eine eigene Bio-Landwirtschaft. Uns verrät die gebürtige Obersteirerin einiges über sich und ihr Heimatbundesland.
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Mit der Agenda 2030 haben sich die Vereinten Nationen zu einer nachhaltigen wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Entwicklung bekannt. 193 Mitgliedsstaaten und 17 globale Nachhaltigkeitsziele sollen die „Transformation unserer Welt“ bringen. Wie das gelingen kann? Vor allem auf kommunaler Ebene …
Sterben die Bienen, sterben die Menschen: Die schwarz-gelben Insekten sind für uns von enormer Bedeutung – gesundheitlich sowie wirtschaftlich. Weltweit sinkt schon seit Jahren die Zahl der Bienenvölker, wodurch ganze Ökosysteme in Gefahr geraten. Mediziner Günther Beck spricht darüber, wie sich Wirtschaft und Politik anpassen können, um Bienen wieder lebenswertere Naturräume zu bieten, und was wir von den Insekten lernen können.
Bier kann nur so gut sein wie die Rohstoffe, aus denen es gebraut wurde. Die Brau Union Österreich setzt bei der Produktion deswegen auf heimische Gerste und arbeitet eng mit österreichischen Landwirten zusammen. Zwar erschwert der Klimawandel den Anbau von Sommergerste – für Ersatz ist aber schon gesorgt.
Österreichische Landwirte befinden sich in der schwierigen Lage, hochwertige und zugleich billige Lebensmittel produzieren zu müssen, das Spannungsfeld zwischen hochökologischer und hochökonomischer Produktion zwingt viele junge und kleine Bauern zum Aufgeben. Auch die geringe Wertschätzung in der Gesellschaft beklagen viele. Doch es gibt Hoffnung:
Der gegenwärtige Strukturwandel könnte durch stärkere Bewusstseinsbildung der Konsumenten zumindest gebremst werden.
Hanni Rützlers jährlicher „Foodreport“ dient Lebensmittelherstellern, Gastronomen und Lebensmittelhändlern als Grundlage für Zukunftsentscheidungen. Wir erklären fünf Trends daraus und stellen vier österreichische Unternehmen vor, deren Geschäftsmodelle genau den Geschmack der Zeit treffen.
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im wahrsten Sinne des Wortes – nachhallt. Das klingt nicht nur gut, das ist
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„Du lebst ja noch in der Steinzeit.“ Klingt nicht gerade nach Kompliment. Es sei denn, es hat etwas mit Ernährung zu tun. Mediziner Günther Beck und Diätologin Daniela Heinzl über unsere Vorfahren als Vorbilder für gesundes Essen und warum parallel mit dem Boom der Zucker- und Kohlenhydratindustrie sämtliche Volkskrankheiten angestiegen sind.