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Was Führungskräfte von einem Mentalisten lernen können

Kommunikation ist der Schlüssel zu erfolgreicher Führung. Davon ist Jakob Lipp überzeugt. Und mit Kommunikation (egal ob verbal oder nonverbal) kennt er sich aus. 20 Jahre stand er als Mentalist auf der Bühne und brauchte dazu vor allem zwei Dinge: eine gute Beobachtungsgabe und Interesse für Menschen. Aus dieser Erfahrung leitet er 36 Mentalistenkniffe für Führungskräfte ab und verrät diese in seinem neuen Buch „Kommunikative Kompetenz“.

„Die meisten Menschen senden genügend Signale, die dem aufmerksamen Gesprächspartner binnen Sekunden alle nötigen Informationen liefern“, sagt Jakob Lipp, Mentalist und Keynotespeaker. Informationen, die erkennen lassen, was hinter der Aussage steht – also etwa welche Gefühle, welche Wünsche, welche Intention. Stellt sich also die Frage: Wie erkennt man diese Signale, wie sendet man sie am besten und wie reagiert man als Empfänger darauf – auch wenn die Situation mal unangenehm ist? Dazu hat der Mentalist 36 praxiserprobte Tipps gesammelt. Warum sie gerade für Führungskräfte nützlich sind? „Nicht nur die verbale Aussage ist relevant für erfolgreiche Kommunikation, sondern auch zwei weitere Faktoren: die Stimme und nonverbale Signale.“ Diese Signale wie Körperhaltung, Gestik oder Mimik verraten unzählige Details darüber, was wir oder unser Gegenüber fühlen und denken. „Nur wer wirkt, wird gesehen und gehört. Ziele können durch gelungene nonverbale Kommunikation schneller erreicht und Meinungen verständlicher kommuniziert werden“, ist Lipp überzeugt.

Zwischen den Zeilen

Nonverbale Signale zu lesen und zu verstehen, sei Trainingssache. „Ich schaue mir dafür zum Beispiel oft Talkshows oder Fernsehsendungen ohne Ton an“, erzählt der Mentalist. Dadurch liege der Fokus viel stärker auf der nonverbalen Kommunikation. „Man konzentriert sich auf Mimik und Gestik, auf Körpersprache und Auftreten.“ Dann lasse sich auch bald herauslesen, was die wichtigsten Fähigkeiten für erfolgreiche Kommunikation sind: Respekt, Mut, Begeisterung, Authentizität und Empathie._

Nur wer wirkt, wird gesehen und gehört.

Jakob Lipp Mentalist, Keynotespeaker und Buchauthor

5 Kniffe für Führungskräfte

Von den insgesamt 36 Kniffen haben wir mit Jakob Lipp über fünf gesprochen und wollten wissen, wie sie die kommunikative Kompetenz von Führungskräften steigern können.

  • 01 Respekt_ „Respekt ist für mich das Grundgesetz der Kommunikation“, sagt Jakob Lipp. Oft werde Respekt mit Gehorsam verknüpft – fälschlicherweise, wie er findet. „Eine respektvolle Kommunikation bedeutet vielmehr gegenseitige Wertschätzung, Vertrauen und Glaubwürdigkeit.“ Die Grundregel dazu: An die Wahrheit halten! Ehrlichkeit sei der Schlüssel zu respektvoller Kommunikation. Doch was, wenn unser Gegenüber diesen Schlüssel nicht in der Tasche zu haben scheint? „Wenn Sie nicht sicher sind, ob es Ihr Gegenüber ehrlich mit Ihnen meint, hinterfragen Sie seine Aussagen: Ist es dessen Meinungsäußerung oder lässt sich das Gesagte belegen? Fordern Sie Erklärungen oder mehr Details.“ Und wenn uns selbst ein Fehler unterläuft? „Gestehen Sie den Fehler ein und versuchen Sie keine taktischen Spielchen. Es zeugt von Respekt, wenn Sie ehrlich sind und geradeaus um Entschuldigung bitten können.“
  • 02 Mut_ Kein Mut, keine Kommunikation. Und Mut bedeute in der Kommunikation in den allermeisten Situationen Mut zum Missverständnis, so Lipp. „Eine hundertprozentige Gewissheit, verstanden zu werden, gibt es nicht.“ Trotzdem könne man Missverständnissen vorbeugen. Zum Beispiel mit Rückfragen wie „Wie meinen Sie das jetzt?“ oder „Ich habe das so verstanden. Meinten Sie es auch so?“. Und wenn man glaubt, der Gesprächspartner habe etwas nicht verstanden, müsse man nachfragen: „Haben Sie das so verstanden? Ich meinte es so und so.“ Nur die Nachfrage könne zur Klärung führen, erklärt Lipp, denn: „Eine Korrektur und Klärung des Missverständnisses ist immer nur direkt im Prozess möglich.“
  • 03 Begeisterung_ „Begeisterung ist für mich eine der wertvollsten Ressourcen und Fähigkeiten überhaupt – denn nur wer begeistert ist, kann andere mitreißen“, sagt Jakob Lipp. Gerade Führungskräfte haben oft auch die Rolle eines Motivators, müssen ein Wir-Gefühl und das Bestreben, ein gemeinsames Ziel zu erreichen, schaffen. Ohne Begeisterung funktioniert das nicht. „Stellen Sie sich Begeisterung wie eine Kerze vor, die nicht brennt. Wir müssen sie entzünden.“
  • 04 Authentizität_ „Die Sehnsucht nach dem Echten ist in den vergangenen zehn bis fünfzehn Jahren immer größer geworden“, schreibt Lipp in seinem Buch. Das habe viel mit der Digitalisierung zu tun: Je mehr wir die Welt digitalisiert haben, umso stärker ist der Wunsch nach Authentizität geworden. „Wenn es an Authentizität mangelt, sprechen Worte und Taten nicht dieselbe Sprache“, gibt Lipp zu bedenken. Und dann? Ende der Kommunikation. Wie verbessert man also seine Authentizität? Dazu hat der Mentalist genau ein Gebot: „Tun Sie das, was Sie versprochen haben. Handeln Sie stets entsprechend Ihren Ankündigungen. Seien Sie sie selbst.“
  • 05 Empathie_ Für Jakob Lipp ist Empathie der Schlüssel zum Dialog. „Es ist die Fähigkeit, sich in die Gefühlswelt anderer hineinzuversetzen, um sie als gleichwertige Kommunikationspartner anzunehmen.“ Untersuchungen haben gezeigt, dass Empathie stark mit dem beruflichen Erfolg verflochten ist. Der Grund dafür ist einfach: „Empathische Menschen, die Gestik und Mimik, Bewegung und Tonalität ihrer Gesprächspartner richtig zu deuten wissen, entwickeln ein Gespür dafür, wie man mit seinem Gegenüber erfolgsorientiert umgeht.“ Ein empathischer Mensch könne seine Ziele leichter erreichen, weil er sich in den Gesprächspartner hineindenken und hineinfühlen kann und so dessen nächste Schritte schon vorausahnen kann. Trainieren könne man seine Empathiefähigkeit mit vier Übungen: aktiv zuhören, aktiv nachfragen, eigene und fremde Gefühle registrieren und Rückmeldungen einholen, um ein Bild davon zu bekommen, wie andere einen sehen und erleben.
Cover

Kommunikative Kompetenz

Autor
Jakob Lipp
Verlag
Campus Verlag
ISBN
ISBN 978-3-593-51377-5

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