Große Zukunftsbranchen wie die Industrie suchen neugierige Talente und bieten umgekehrt die Möglichkeit, unsere Welt von morgen aktiv mitzugestalten. Egal ob beim direkten Berufseinstieg, bei der Lehre mit Matura oder im Rahmen eines spannenden Studiums, so viel steht fest: Die MINT-Nachfrage boomt. Ein Einblick.
MINT-Kompetenzen sind ein knappes Gut, das in Zukunft noch stärker gefragt ist.
Joachim Haindl-Grutsch
Geschäftsführer, Industriellenvereinigung Oberösterreich
3 Fragen an Joachim Haindl-Grutsch
01 Welche Argumente sprechen dafür, sich für die berufliche Laufbahn in einer der Branchen mit dem größten Fachkräftebedarf zu entscheiden?
Joachim Haindl-Grutsch: Jahrzehntelang gab es das Angstszenario „Die Maschine nimmt den Menschen den Job weg“. Doch genau das Gegenteil ist eingetreten: Dank der neuen Technologien und Innovationen der Industrie können wir am Weltmarkt bestehen, wachsen überdurchschnittlich und schaffen viele Arbeitsplätze. Durch die internationale Wertschöpfung ist ein wettbewerbsfähiger Industriestandort zudem zukunftsfähig und bietet sichere Jobs. In einer immer stärker technologiegetriebenen Welt ist und bleibt die Nachfrage nach dem knappen Gut der MINT-Kompetenzen groß – entsprechend lukrativ sind also die Möglichkeiten, die sich hier bieten.
02 Sie begegnen einem jungen Menschen, der frisch maturiert hat und großes Interesse daran hat, in der Industrie Fuß zu fassen. Welchen Karriereweg würden Sie persönlich empfehlen und weshalb?
Joachim Haindl-Grutsch: Mit einer HTL-Matura fällt der Berufseinstieg leicht, alternativ kommt natürlich ein weiterbildendes Studium in Frage. Letzteres gilt auch für die AHS-Matura – zwar verfügt man hier noch nicht über spezifische berufliche Qualifikationen, dafür aber über eine breite Allgemeinbildung. Als attraktiver Karriereweg zeichnet sich zudem etwa die Lehre nach der Matura durch ihre hohe Qualität, ein neues Kompetenzprofil sowie durch eine verkürzte Lehrzeit aus. Doch egal, ob man sich für den direkten Berufseinstieg, eine anschließende Lehre oder ein Studium entscheidet: Letztendlich verbindet sie alle, dass jungen Menschen mit Einsatzbereitschaft und Interesse unzählige Türen offenstehen.
03 Der Industriestandort ist derzeit stark gefordert, aber auch gefährdet. Was spricht dennoch dafür, sich für einen der größten Beschäftigungsmotoren des Landes zu entscheiden?
Joachim Haindl-Grutsch: Risiken und Herausforderungen gab es seit jeher, auch in anderen Branchen. Der Anspruch, die Welt zu einem „better place“ zu machen, treibt viele junge Menschen an. MINT-Fachkräfte können hierzu einen großen Beitrag leisten – in den verschiedenen Fachbereichen wie Mechatronik, Kunststofftechnik oder Software-Engineering, bis tief hinein in die Grundlagenforschung der Energieumwandlungsprozesse. Ich kann die Nachwuchstalente nur dazu ermutigen, diese große Bandbreite zu nutzen und unsere Zukunft aktiv mitzugestalten. >