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Wie ein Industrieland H2-fit wird

Damit befassen sich Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner sowie Unternehmen und Forschungseinrichtungen in Oberösterreich seit geraumer Zeit. Mit der OÖ. Wasserstoff-Offensive 2030 will das Industriebundesland Nummer eins nun wasserstoffreicher werden, um den Standort noch zukunftsfitter auszurichten.

„Es wird vor allem darum gehen, nationale sowie internationale Expertise zu bündeln, Wege klar aufzuzeigen, die wir gehen wollen, und alle Stakeholder an einen Tisch zu bekommen.“ Mit einem Lächeln bittet Landesrat Markus Achleitner auch uns an den Tisch in seinem Büro in der Linzer Altstadt. Wenn man so will, hat die Geste geradezu symbolischen Charakter. Denn in diesen Transformationsprozessen gilt es auch, die Bevölkerung mitzunehmen. Ebenso wie die Energieversorger und Unternehmen des Landes. Im Interview spricht Achleitner über die neue Wasserstoff-Offensive und skizziert den Weg bis 2030.

Wenn der Einsatz von grünem Wasserstoff in Oberösterreich ein Marathon wäre, bei welcher Meile stünden wir hier und heute?

Markus AchleitnerOberösterreich hat „trainiert“ und im April sind wir schließlich mit unserer Offensive gestartet, in welcher wir bis 2030 verschiedene Meilensteine anpeilen. Etwa ein Forschungsnetzwerk sowie ein eigenes Forschungszentrum zum Thema Wasserstoff zu etablieren und durch entsprechende Förder-Ausschreibungen Anreize zu schaffen und zu unterstützen.

Die OÖ. Wasserstoff-Offensive 2030 treibt die Transformation der energieintensiven Industrie, saisonale Energiespeicher und Werkstofftechnologien aktiv voran. Was geschieht hier konkret?

Markus AchleitnerViele Unternehmen sind forschungs- und produktionstechnisch im Bereich Wasserstoff schon länger unterwegs. Durch das Forschungsnetzwerk, das wir etablieren, connecten wir diese nun stärker – schon fast 60 Unternehmen sind hier bereits mit an Bord. In weiter Folge wird unser neues Forschungszentrum in Wels die Möglichkeit bieten, zu folgenden vier Themenfeldern zu forschen: Produkte, Speicherung, Verteilung und Wertstoffe. Außerdem bringen wir Dynamik in diese Schlüsseltechnologie durch unsere „Future Energy Technologies“-Ausschreibung. Hier stehen Transport und Speicherung sowie Integration, Simulation und Modellierung von Energiesystemen im Vordergrund.

Der Ausbau erneuerbarer Energien geht für die Energieversorger des Landes mit großen Investitionen einher. Welche Unterstützung erhalten sie hierfür aus der Politik?

Markus AchleitnerBahnbrechend ist, dass wir künftig nicht nur zwischen Erzeugern und Abnehmern unterscheiden, sondern stark in Richtung Kopplung gehen. Sprich, die Stakeholder:innen entwickeln dieses Netzwerk gemeinsam, um das „Henne-Ei-Problem“ zu lösen. Hierfür braucht es sowohl auf europäischer Ebene als auch auf Bundes- und Landesebene koordinierte Prozesse. Und ganz konkret einen Ausbau der Wasserstoffnetze sowie der CO2-Leitungsnetze. Dafür arbeiten wir an der Infrastruktur und es wird kräftiger Investitionen bedürfen.

Der benötigte grüne Strom wird ohne Ausbau der Stromnetze nicht möglich sein. Welche Maßnahmen sind hier noch erforderlich?

Markus AchleitnerWer Ja zur Energiewende sagt, muss auch Ja zu Stromnetzen sagen. Derzeit befinden sich rund 1.300 Netzprojekte in Umsetzung. Bis 2032 werden rund 1,7 Milliarden Euro in Oberösterreichs Hochspannungsnetz investiert. Daran sieht man, welche Dynamik hier herrscht und wie viel auf breitester Ebene investiert wird. Ein zentrales Anliegen ist es uns, das Bewusstsein der Bevölkerung zu schärfen. Es ist entscheidend, die Menschen in dieser Transformation mitzunehmen._

Wir bringen Dynamik in die Schlüsseltechnologie Wasserstoff.

Markus Achleitner Wirtschafts-Landesrat, Oberösterreich

Wasserstoff-Meilensteine bis 2030

# 8,4 Millionen Euro in der ersten Umsetzungsphase von 2023 bis 2025 für die Schaffung eines Wasserstoff-Forschungszentrums in Wels. Träger wird die Fachhochschule OÖ sein, die bereits hohe Kompetenz im Bereich Wasserstoff aufweist.

# Im Wasserstoff-Netzwerk werden zahlreiche Aktivitäten von Unternehmen und Forschungseinrichtungen zusammengefasst, um ihre Kompetenzen zu bündeln .

# Förderausschreibung: „Future Energy Technologies“ – 3 Millionen Euro kooperative Forschungs- und Entwicklungsprojekte in OÖ

# Anfang 2024 erfolgt eine 2. Förderausschreibung zu Wasserstoff-Technologien, die vom Land OÖ mit 4 Millionen Euro dotiert wird.

Schon gewusst?

Oberösterreich wird zum Treffpunkt der Wasserstoffwirtschaft – auch für interessierte Bürger:innen! Die H2 Convention bietet mit einem Public Day ein umfassendes Informations- und Schauprogramm mit H2-Talks, Podiumsgesprächen zu Karrierechancen in der Wasserstoffwirtschaft sowie Liveacts mit Science-Slam-Europameister und „Science Buster“ Martin Moder.

Wann und wo?

Am 29. November von 10 bis 15 Uhr in der Tabakfabrik Linz

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