×


Wir wollen dir schreiben ...

... und zwar pünktlich donnerstags.


Der Newsletter ist kostenfrei und kann jederzeit abbestellt werden.

Geld kann Klimaschutz?!

Grün, grün, grün sind alle meine… Finanzanlagen? Vorbildlich wäre das bestimmt, aber auch wirklich möglich? Zwei Experten aus der Branche geben einen Einblick, wie sich Ökonomie und Ökologie eben doch unter einen Hut bringen lassen – für Kund:innen sowie in der Branche selbst.

Wer darauf achtet, Ökonomie und Ökologie zu vereinen, wird wirtschaftlich erfolgreicher sein.

Armand Colard Geschäftsführer, ESG Plus

Armand Colard

Geschäftsführer, ESG Plus

Geld mit Werten zu verbinden, das ist eines Ihrer erklärten Ziele. Wie gelingt es, dass ein Portfolio nicht nur von Wert ist, sondern auch nachhaltige Werte vertritt?

Armand Colard: Die Grundvoraussetzung dafür ist, dass alle selbst entscheiden können, was sie für „nachhaltig“ halten. Aufgrund der Intransparenz am Finanzmarkt ist das jedoch leider oft sehr schwer. Deshalb braucht es unbedingt unterschiedliche Vergleichsplattformen, wie Cleanvest, MeinFairMögen, Faire-Fonds und andere. Oder auch nachhaltige Siegel, etwa das Österreichische Umweltzeichen oder das FNG-Siegel, die einen Mindeststandard in Sachen Nachhaltigkeit garantieren. Wir achten bei unseren Tools vor allem darauf, mit leicht verständlichen Kriterien zu arbeiten, damit wirklich jede:r das eigene Portfolio mit den eigenen Werten in Einklang bringen kann. Bei Cleanvest haben uns renommierte Umwelt- und soziale Organisationen wie Global 2000, WWF, Jugend Eine Welt, das Umweltbundesamt und viele weitere dabei unterstützt, die wesentlichen Themen für einen nachhaltigeren Finanzmarkt zu eruieren, und diese wurden zu den zehn Basiskriterien. Beispiele sind Negativkriterien wie Kinderarbeit, Waffen, Nuklearenergie, fossile Energien oder Positivkriterien wie grüne Technologien sowie Bildung und Gesundheit.

„Ökonomie und Ökologie lassen sich nur schwer vereinen.“ Was entgegnen Sie dieser Aussage?

Armand Colard: Ich glaube, wir sollten es vermeiden, Ökonomie und Ökologie voneinander zu trennen. Wer jetzt schon darauf achtet, Ökonomie und Ökologie oder Soziales zu vereinen, wird in Zukunft auch wirtschaftlich erfolgreicher sein und die Nase vorn haben. Bei nachhaltigen Fonds ist es bereits erwiesen, dass diese gegenüber konventionellen Investments langfristig sogar einen Renditevorteil haben. Das liegt daran, dass sie Umwelt-, soziale und Governance-Risiken (ESG) bereits berücksichtigen, bevor sie zu negativen wirtschaftlichen Faktoren werden.

Als Sozialunternehmen haben Sie sich auf nachhaltige Lösungen für den Finanzmarkt spezialisiert. Wie sehen diese heute und in Zukunft konkret aus?

Armand Colard: Uns war es wichtig, nicht nur spezialisierte ESG-, SDG- und Impactbewertungen für Finanzunternehmen anzubieten, sondern allen Finanzmarktteilnehmer:innen Transparenz für die eigene nachhaltige Geldanlage zu ermöglichen. Schon jetzt, aber in Zukunft noch viel mehr, ist es von großer Bedeutung, auf individuelle Werte einzugehen. Dafür braucht es leicht verständliche Kriterien und Tools, die einfach in der Handhabung sind. Mit unserem neuesten Produkt „Cleanvest Pro“ haben Vermögensberater:innen die Chance, so einfach wie noch nie die Finanzziele und die Werte ihrer Kund:innen miteinander unter einen Hut zu bringen. Aber wir sollten auch Privatanleger:innen dazu ermutigen, ihre Geldanlage selbst hinsichtlich ihrer eigenen Werte zu überprüfen.

Jede Entscheidung, die wir treffen, hat eine Auswirkung auf das Morgen.

Maximilian Pointner Vorstandsdirektor, Sparkasse Oberösterreich

Maximilian Pointner

Vorstandsdirektor, Sparkasse Oberösterreich

„Unser Handeln hinterlässt Spuren“ prangt zum Thema Nachhaltigkeit auf Ihrer Homepage. Als seit mehr als 170 Jahren tief in die Region verwurzelte Bank: Wie sollen diese Spuren in den kommenden 170 Jahren aussehen?

Maximilian Pointner: Jeder Schritt, den wir heute machen, jede Entscheidung, die wir treffen, hat eine Auswirkung auf das Morgen. Dessen sind wir uns in der Sparkasse OÖ bewusst. Wir haben eine besondere Verantwortung, da wir durch unsere Geschäftstätigkeit die Entwicklung unserer Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft beeinflussen. Wir nehmen unsere traditionellen Werte als Vorbild, um mit neuen Impulsen in eine lebenswerte Zukunft voranzugehen. Damals, heute und auch in Zukunft zählen für uns Menschlichkeit, Stabilität und Vertrauen. Unser kürzlich veröffentlichter Bericht zur Nachhaltigkeitsstrategie fasst unsere Bestrebungen für eine lebenswerte Zukunft in vielen Daten, Fakten und Geschichten zusammen.

Auf welche drei Highlights Ihres Nachhaltigkeitsberichtes sind Sie besonders stolz?

Maximilian Pointner: Die soziale Nachhaltigkeit liegt uns besonders am Herzen. Nicht zuletzt in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten sehen wir es als unsere Verantwortung, den Menschen in der Region zu helfen. Dies geschieht beispielsweise durch unsere Zweite Sparkasse. Diese hat keine Ertragsziele und arbeitet nicht gewinnorientiert, sondern ist dem gemeinwohlorientierten Sparkassengedanken verpflichtet. Ein Grundsatz, der bis heute Menschen in Notlagen auffängt. Zu einem weiteren Highlight gehören für mich die nachhaltigen Veranlagungsmöglichkeiten mit unserem „s KlimaMix“, der zu einem Impact-Fonds gemäß der „Sustainable Finance Disclosure Regulation“ weiterentwickelt wurde. Außerdem ist für mich die #miteinandernachhaltig-App (kurz: MINA) etwas ganz Besonderes: Neben der Tatsache, dass die App inhouse entwickelt wurde, motiviert sie uns durch verschiedene Challenges, unsere CO2-Emissionen zu reduzieren.

Auch jenseits des Klimaschutzes kann eine nachhaltige Denkweise im erweiterten Sinne stattfinden. Wie wirkt sich diese auf Ihr Arbeitsumfeld und Ihre Mitarbeitenden aus?

Maximilian Pointner: Im Rahmen unseres Mitarbeiterbeteiligungsprogramms „WeShare“ haben unsere Mitarbeitenden die Möglichkeit zur nachhaltigen Beteiligung am Unternehmenserfolg der innovativen Sparkassengruppe. Neben der Förderung der finanziellen Gesundheit unserer Kund:innen ist auch die Förderung der finanziellen Gesundheit unserer Mitarbeiter:innen ein essenzieller Beitrag zur Nachhaltigkeit. Es ist uns ein Anliegen, Finanzbildung zu vermitteln. Denn nur wer über das notwendige Wissen verfügt, kann fundierte finanzielle Entscheidungen treffen._

#Ähnliche Artikel

Was kann uns noch retten?

Der CO2-Ausstoß und die Umweltbelastung stagnieren global auf viel zu hohem Niveau, die gesetzten Klimaziele werden konstant verfehlt. Können wir die schlimmsten Folgen des bevorstehenden Klimawandels noch abwenden; ist die Umwelt, wie wir sie kennen, noch zu retten? Darüber gibt es unterschiedlichste Meinungen bei Expert:innen. Eines haben Pessimist:innen und Optimist:innen in Forschung und Wirtschaft aber gemeinsam: Sie suchen unermüdlich nach Lösungen und Strategien, um klimaverträglicher agieren zu können.

Reduktion aufs Maximum

Wenn die kreativen Köpfe zweier Unternehmen an einem gemeinsamen Projekt tüfteln, entsteht nicht selten Großes. Bei Salzer Formtech und GMS Gourmet war das Ergebnis der Zusammenarbeit eine nachhaltige und recyclebare Transportbox für „Essen auf Rädern“ aus expandiertem Polypropylen, die das Warmhalten des Essens garantiert, einfach zu reinigen und wiederverwendbar ist. Uwe Karner, Geschäftsführer von Salzer Formtech, berichtet über das gemeinsame Projekt und darüber, warum Kunststoff auch zur Nachhaltigkeit beitragen kann.

ESGeht?!

„Environment, Social, Governance“ – fest steht: Die ESG-Kriterien beschreiben drei nachhaltigkeitsbezogene Verantwortungsbereiche in Unternehmen. So weit, so gut. Aber was bedeuten die Ziele, Richtlinien und Standards wirklich für die Unternehmen des Landes und vor allem für den Industriestandort Oberösterreich? Darüber tauschten sich zentrale Entscheidungsträger:innen aus ganz Österreich beim diesjährigen „Advicum x MACHER Business Lunch“ aus. Robert Ottel, CFO der voestalpine, leitete mit seinem Input die Gespräche ein. Und spricht im Interview über Verantwortung und nachhaltige Veränderungen.

Die IT-Sicherheitslage in Österreich

Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Cyberangriffe in Österreich laut einer Studie von KPMG und KSÖ um mehr als 200 Prozent gestiegen. Warum steigt diese Zahl an, wer sind die Opfer, wer die Täter:innen? Eine Analyse.

Bitte wenden!

Der Großteil der Wissenschaft ist sich einig: Wenn wir jetzt nicht alles daran setzen, die Klimaziele zu erreichen, kommt es zu einem heftigen Aufprall – den wir, aber vor allem unsere Nachfahren schon bald massiv zu spüren bekommen werden. Höchste Zeit also, um zu wenden. Aber wie? Und wie kann ein Industrieland wie Österreich gleichzeitig konkurrenzfähig produzieren und wesentlich zum Klimaschutz beitragen? Antworten darauf suchen wir in Haag in Niederösterreich. Dort führt Karl Ochsner in fünfter Generation das Unternehmen Ochsner Wärmepumpen. Und möchte alle dazu motivieren, ihren Beitrag zu leisten.

GREENdustrie, aber wie?

Der „Green Deal“ ist zu abstrakt? Vielleicht sind der „Green Steel“ und seine Vorteile für den Klimaschutz ja etwas greifbarer. Oder lieber doch CO2-Einsparungen dank Leichtbau und die Hebelwirkung von Künstlicher Intelligenz? Wir holen drei Innovationstreiber aus Österreich vor den Vorhang.

Wie ein Industrieland H2-fit wird

Damit befassen sich Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner sowie Unternehmen und Forschungseinrichtungen in Oberösterreich seit geraumer Zeit. Mit der OÖ. Wasserstoff-Offensive 2030 will das Industriebundesland Nummer eins nun wasserstoffreicher werden, um den Standort noch zukunftsfitter auszurichten.

Was treibt Spitzenregionen an?

Was Oberösterreich für Österreich ist, das ist Katalonien für Spanien: DER Wirtschaftsmotor. Und da sind wir auch schon beim Thema: Wie läuft eben dieser Motor in Zukunft? Mit welchem Antrieb? Ja, das ist doppeldeutig gemeint. Also mit welchem technologischen Antrieb (und woher kommt die Energie dafür?). Aber auch mit welchen politischen und gesellschaftlichen Antrieben. Denn beide Regionen stehen vor der großen Herausforderung: Wie gelingt die Transformation? Und wie bleibt man dabei wettbewerbsfähig?

Auf kleinem Fuß

Wie von Elefanten im Schnee. So fühlen sich die Fußstapfen, die wir mit großem CO2-Footprint nachkommenden Generationen hinterlassen, manchmal an. Die Technologien rund um grünen Wasserstoff und E-Mobilität versprechen, unsere „Schuhgröße“ zu verkleinern. Drei Vorreiter, die auf diesen Gebieten mit gutem Beispiel vorangehen.

(Nicht) auf dem Holzweg

Bauen, und zwar nachhaltig, ressourcenschonend und für Generationen – ein Widerspruch? Für Helmut Möseneder, Geschäftsführer von Genböck Haus, keinesfalls. Er verrät uns im Gespräch, warum Holz schon immer der beste Baustoff für ihn war, auf welche Innovationen sein Unternehmen setzt und wie die kommenden Generationen den Fortbestand des Familienunternehmens sichern.

Was wir einen Politiker immer schon mal fragen wollten

Eine „Liebeserklärung an die Welt“ nennt Klimaschutz-Landesrat Stefan Kaineder seine grüne Politik. Wie häufig er dadurch Morddrohungen erhält? Ob ihn das entmutigt und wie er selbst privat auf mehr Nachhaltigkeit achtet? Er verrät es uns. Ein Politiker, zehn Fragen.

Wasser ist zum Waschen (nicht?!) da

Am Morgen kurz unter die Dusche hüpfen, schnell eine Maschine Wäsche anstellen und am besten noch darauf achten, dass man die täglich empfohlene Menge von drei Litern Wasser trinkt. Der Umgang mit dem so kostbaren Rohstoff ist nicht überall auf dieser Welt selbstverständlich.

Nachhaltige Mode als Employer Branding

Die individuell gestaltete Bekleidung von „Das Merch.“ soll Gemeinschaftsgefühl und Sichtbarkeit für Unternehmen und ihre Marken erzeugen, Gründer Klaus Buchroithner sieht das Textilienlabel auch als Employer-Branding-Tool. 95 Prozent der Artikel werden innerhalb der EU produziert, man setzt auf Nachhaltigkeit – in Zukunft soll das noch radikaler passieren.

Dem Klima etwas zurückgeben …

… und Verantwortung übernehmen. Dazu wollen die Familienunternehmen SPL TELE Group und electrify gemeinsam mit der Invest AG als ihrem strategischen Partner einen Beitrag leisten. Nicht nur für ihr eigenes nachhaltiges Wachstum, sondern auch, um anderen Unternehmen den Umstieg zu ermöglichen.

„Nachhaltigkeit ist das drängendste Thema unserer Zeit“

Das Gründerservice der WKOÖ bietet Gründer:innen professionelle Hilfe vom Start weg – besonderes Augenmerk legt man derzeit auf Nachhaltigkeit. In Beratungsgesprächen zeigt sich: Immer mehr Menschen wünschen sich einen positiven gesellschaftlichen Einfluss als Kernziel ihrer Gründung. Durch neue Rahmenbedingungen wie das neue Lieferkettengesetz wird Nachhaltigkeit an niemandem vorbeigehen.

Wie sich der Kreis schließt

„Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.“ Selten war dieses berühmte Zitat zutreffender als bei der nachhaltigen Transformation von Unternehmen. Jochen Trommer, Director Circular Economy bei KPMG, und Philip Ginthör, Partner bei KPMG, sprechen über die Herausforderungen, aber auch großen Chancen einer gelungenen Kreislaufwirtschaft entlang der ESG-Richtlinien.

Das Beste aus beiden Welten …

… vereint das traditionsreiche Familienunternehmen Peneder aus Atzbach bei der Planung sowie durch den Bau und das Betreiben smarter Firmengebäude. Denn geprägt von moderner Architektur und hoher Intelligenz verbessern diese die Produktivität und Klimawirkung zugleich. Markus Brychta, Leiter des Prozess- und Energiemanagements, über das Win-win-Modell.

Fossile Heizformen, ade!

Bei der Linz AG wird tatkräftig am Ausbau der Heizsysteme der Zukunft gearbeitet. Die Kooperation zwischen den Fernwärme- und den IT-Fachkräften des Unternehmens ist dabei ein Schlüssel zum Erfolg. Wie es gemeinsam gelingt, nachhaltige Energiesysteme wie die Fernwärme zu forcieren, warum diese die Zukunft der Wärmeversorgung prägen wird und welche neuen, spannenden Jobs dadurch entstehen? Wir haben nachgefragt.