×


Wir wollen dir schreiben ...

... und zwar pünktlich donnerstags.


Der Newsletter ist kostenfrei und kann jederzeit abbestellt werden.

Was wir einen Politiker immer schon mal fragen wollten

Eine „Liebeserklärung an die Welt“ nennt Klimaschutz-Landesrat Stefan Kaineder seine grüne Politik. Wie häufig er dadurch Morddrohungen erhält? Ob ihn das entmutigt und wie er selbst privat auf mehr Nachhaltigkeit achtet? Er verrät es uns. Ein Politiker, zehn Fragen.

Was wollten Sie als Kind immer mal werden?

Stefan KainederAls Kind war mein größter Berufswunsch immer Landwirt. Ich habe meine Kindheit auf einem Bauernhof im Mühlviertel verbracht und fühle mich nach wie vor sehr verbunden mit der Landwirtschaft. Da ich allerdings nicht Hof-Nachfolger war, zog es mich zum Studium der Theologie und später in die Politik.

Welches Argument in politischen Debatten können Sie nicht mehr hören?

Stefan KainederDass Klimaschutz in Österreich sowieso sinnlos ist und es schon zu spät dafür ist. Klimaschutz rettet nicht nur unseren Planeten, sondern ist auch eine große wirtschaftliche Chance für den Standort Oberösterreich. Der Kampf gegen die Klimakrise ist die größte Herausforderung unserer Generation, das sollte endlich allen klar sein.

Was stört Sie am Politikerdasein?

Stefan KainederDer volle Terminkalender und dass dadurch oft weniger Zeit für Familie und Hobbys bleibt. Grundsätzlich überwiegen aber ganz klar die positiven Aspekte des Politikerjobs.

Welche Maßnahme würden Sie sofort umsetzen, wäre kein Kompromiss dafür nötig?

Stefan Kaineder100 neue Windräder für Oberösterreich. Denn für die Elektrifizierung der Industrie brauchen wir enorm viel grünen Strom. Das wird nur mit einem Mix aus Wasser, Sonne, Biomasse und Wind gehen. Wind liefert vor allem im Winter viel Strom, wenn die Sonne weniger oft scheint.

Was haben Sie bei sich persönlich verändert, um das Klima zu schützen?

Stefan KainederWir fahren als Familie zum Beispiel meistens mit dem Zug auf Urlaub. Wir haben nun schon zweimal eine Fernreise mit dem Interrail-Ticket gemacht – einmal nach England und Schottland, einmal nach Süd-Italien – und sind begeistert. Grundsätzlich bemühen wir uns in allen Bereichen um Nachhaltigkeit, weil es uns wichtig ist, aber es landen manchmal auch Sachen im Einkaufswagen, die nicht unbedingt sein müssten.

E-Auto oder Verbrenner – was fahren Sie als Dienstwagen und privat?

Stefan KainederDienstlich bin ich als einziges Mitglied der oberösterreichischen Landesregierung vollelektrisch unterwegs und privat teilen wir uns mit den Schwiegereltern ein kleines E-Auto.

Mit einem von diesen müssen Sie dringend zu einem wichtigen Termin, doch Klimakleber:innen blockieren die Straße. Freuen Sie sich über das Engagement oder kritisieren Sie die Bewegung?

Stefan KainederIch verstehe und unterstütze die Anliegen der Klimaaktivist:innen, aber bin natürlich wie jede:r andere:r auch genervt, wenn ich im Stau stehe. Ob die Ursache des Staus nun Klimaprotest oder zu viel Verkehr ist, ist mir dabei aber egal.

Wie viele Morddrohungen bekommen Sie schätzungsweise pro Jahr?

Stefan KainederEine bis zwei.

Entmutigt Sie das manchmal?

Stefan KainederNein, in einer Demokratie ist politisches Engagement extrem wichtig. Da darf man sich nicht einschüchtern lassen.

Apropos Gegenwind: Dieser ist in Sachen Windkraft ziemlich rau. Hat Windkraft eine Zukunft in Oberösterreich?

Stefan KainederAuf jeden Fall. Wir haben beim Ausbau der Windkraft in Oberösterreich noch viel Luft nach oben, dafür setzen wir Grünen uns Seite an Seite mit der Wirtschaft ein. Es braucht ein Umdenken bei Schwarz-Blau, die beim Thema Windkraft leider auf dem Holzweg sind und hier blockieren. Wir sollten Windräder nicht länger als störend sehen, sondern als Zeichen der Unabhängigkeit und der Demokratie. Denn erneuerbarer Strom macht uns unabhängig von fossilen Energieträgern und damit von Kriegstreibern und Despoten._

Der Kampf gegen die Klimakrise ist die größte Herausforderung unserer Generation.

Stefan Kaineder Klimaschutz-Landesrat Oberösterreich

#Ähnliche Artikel

Was kann uns noch retten?

Der CO2-Ausstoß und die Umweltbelastung stagnieren global auf viel zu hohem Niveau, die gesetzten Klimaziele werden konstant verfehlt. Können wir die schlimmsten Folgen des bevorstehenden Klimawandels noch abwenden; ist die Umwelt, wie wir sie kennen, noch zu retten? Darüber gibt es unterschiedlichste Meinungen bei Expert:innen. Eines haben Pessimist:innen und Optimist:innen in Forschung und Wirtschaft aber gemeinsam: Sie suchen unermüdlich nach Lösungen und Strategien, um klimaverträglicher agieren zu können.

Was treibt Spitzenregionen an?

Was Oberösterreich für Österreich ist, das ist Katalonien für Spanien: DER Wirtschaftsmotor. Und da sind wir auch schon beim Thema: Wie läuft eben dieser Motor in Zukunft? Mit welchem Antrieb? Ja, das ist doppeldeutig gemeint. Also mit welchem technologischen Antrieb (und woher kommt die Energie dafür?). Aber auch mit welchen politischen und gesellschaftlichen Antrieben. Denn beide Regionen stehen vor der großen Herausforderung: Wie gelingt die Transformation? Und wie bleibt man dabei wettbewerbsfähig?

Die IT-Sicherheitslage in Österreich

Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Cyberangriffe in Österreich laut einer Studie von KPMG und KSÖ um mehr als 200 Prozent gestiegen. Warum steigt diese Zahl an, wer sind die Opfer, wer die Täter:innen? Eine Analyse.

ESGeht?!

„Environment, Social, Governance“ – fest steht: Die ESG-Kriterien beschreiben drei nachhaltigkeitsbezogene Verantwortungsbereiche in Unternehmen. So weit, so gut. Aber was bedeuten die Ziele, Richtlinien und Standards wirklich für die Unternehmen des Landes und vor allem für den Industriestandort Oberösterreich? Darüber tauschten sich zentrale Entscheidungsträger:innen aus ganz Österreich beim diesjährigen „Advicum x MACHER Business Lunch“ aus. Robert Ottel, CFO der voestalpine, leitete mit seinem Input die Gespräche ein. Und spricht im Interview über Verantwortung und nachhaltige Veränderungen.

Nachhaltige Mode als Employer Branding

Die individuell gestaltete Bekleidung von „Das Merch.“ soll Gemeinschaftsgefühl und Sichtbarkeit für Unternehmen und ihre Marken erzeugen, Gründer Klaus Buchroithner sieht das Textilienlabel auch als Employer-Branding-Tool. 95 Prozent der Artikel werden innerhalb der EU produziert, man setzt auf Nachhaltigkeit – in Zukunft soll das noch radikaler passieren.

Wasser ist zum Waschen (nicht?!) da

Am Morgen kurz unter die Dusche hüpfen, schnell eine Maschine Wäsche anstellen und am besten noch darauf achten, dass man die täglich empfohlene Menge von drei Litern Wasser trinkt. Der Umgang mit dem so kostbaren Rohstoff ist nicht überall auf dieser Welt selbstverständlich.

Reduktion aufs Maximum

Wenn die kreativen Köpfe zweier Unternehmen an einem gemeinsamen Projekt tüfteln, entsteht nicht selten Großes. Bei Salzer Formtech und GMS Gourmet war das Ergebnis der Zusammenarbeit eine nachhaltige und recyclebare Transportbox für „Essen auf Rädern“ aus expandiertem Polypropylen, die das Warmhalten des Essens garantiert, einfach zu reinigen und wiederverwendbar ist. Uwe Karner, Geschäftsführer von Salzer Formtech, berichtet über das gemeinsame Projekt und darüber, warum Kunststoff auch zur Nachhaltigkeit beitragen kann.

(Nicht) auf dem Holzweg

Bauen, und zwar nachhaltig, ressourcenschonend und für Generationen – ein Widerspruch? Für Helmut Möseneder, Geschäftsführer von Genböck Haus, keinesfalls. Er verrät uns im Gespräch, warum Holz schon immer der beste Baustoff für ihn war, auf welche Innovationen sein Unternehmen setzt und wie die kommenden Generationen den Fortbestand des Familienunternehmens sichern.

Auf kleinem Fuß

Wie von Elefanten im Schnee. So fühlen sich die Fußstapfen, die wir mit großem CO2-Footprint nachkommenden Generationen hinterlassen, manchmal an. Die Technologien rund um grünen Wasserstoff und E-Mobilität versprechen, unsere „Schuhgröße“ zu verkleinern. Drei Vorreiter, die auf diesen Gebieten mit gutem Beispiel vorangehen.

Wie ein Industrieland H2-fit wird

Damit befassen sich Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner sowie Unternehmen und Forschungseinrichtungen in Oberösterreich seit geraumer Zeit. Mit der OÖ. Wasserstoff-Offensive 2030 will das Industriebundesland Nummer eins nun wasserstoffreicher werden, um den Standort noch zukunftsfitter auszurichten.

GREENdustrie, aber wie?

Der „Green Deal“ ist zu abstrakt? Vielleicht sind der „Green Steel“ und seine Vorteile für den Klimaschutz ja etwas greifbarer. Oder lieber doch CO2-Einsparungen dank Leichtbau und die Hebelwirkung von Künstlicher Intelligenz? Wir holen drei Innovationstreiber aus Österreich vor den Vorhang.

Bitte wenden!

Der Großteil der Wissenschaft ist sich einig: Wenn wir jetzt nicht alles daran setzen, die Klimaziele zu erreichen, kommt es zu einem heftigen Aufprall – den wir, aber vor allem unsere Nachfahren schon bald massiv zu spüren bekommen werden. Höchste Zeit also, um zu wenden. Aber wie? Und wie kann ein Industrieland wie Österreich gleichzeitig konkurrenzfähig produzieren und wesentlich zum Klimaschutz beitragen? Antworten darauf suchen wir in Haag in Niederösterreich. Dort führt Karl Ochsner in fünfter Generation das Unternehmen Ochsner Wärmepumpen. Und möchte alle dazu motivieren, ihren Beitrag zu leisten.

Dem Klima etwas zurückgeben …

… und Verantwortung übernehmen. Dazu wollen die Familienunternehmen SPL TELE Group und electrify gemeinsam mit der Invest AG als ihrem strategischen Partner einen Beitrag leisten. Nicht nur für ihr eigenes nachhaltiges Wachstum, sondern auch, um anderen Unternehmen den Umstieg zu ermöglichen.

„Nachhaltigkeit ist das drängendste Thema unserer Zeit“

Das Gründerservice der WKOÖ bietet Gründer:innen professionelle Hilfe vom Start weg – besonderes Augenmerk legt man derzeit auf Nachhaltigkeit. In Beratungsgesprächen zeigt sich: Immer mehr Menschen wünschen sich einen positiven gesellschaftlichen Einfluss als Kernziel ihrer Gründung. Durch neue Rahmenbedingungen wie das neue Lieferkettengesetz wird Nachhaltigkeit an niemandem vorbeigehen.

Geld kann Klimaschutz?!

Grün, grün, grün sind alle meine… Finanzanlagen? Vorbildlich wäre das bestimmt, aber auch wirklich möglich? Zwei Experten aus der Branche geben einen Einblick, wie sich Ökonomie und Ökologie eben doch unter einen Hut bringen lassen – für Kund:innen sowie in der Branche selbst.

Fossile Heizformen, ade!

Bei der Linz AG wird tatkräftig am Ausbau der Heizsysteme der Zukunft gearbeitet. Die Kooperation zwischen den Fernwärme- und den IT-Fachkräften des Unternehmens ist dabei ein Schlüssel zum Erfolg. Wie es gemeinsam gelingt, nachhaltige Energiesysteme wie die Fernwärme zu forcieren, warum diese die Zukunft der Wärmeversorgung prägen wird und welche neuen, spannenden Jobs dadurch entstehen? Wir haben nachgefragt.

Das Beste aus beiden Welten …

… vereint das traditionsreiche Familienunternehmen Peneder aus Atzbach bei der Planung sowie durch den Bau und das Betreiben smarter Firmengebäude. Denn geprägt von moderner Architektur und hoher Intelligenz verbessern diese die Produktivität und Klimawirkung zugleich. Markus Brychta, Leiter des Prozess- und Energiemanagements, über das Win-win-Modell.

Wie gelingt die (Klima-)Wende?

Sie wird auf jeden Fall von Unternehmen vorangetrieben werden, die sich schon heute mit den Antrieben und Lösungen der Zukunft beschäftigen. Wir haben uns bei Vorzeigebetrieben umgehört und auch nachgefragt, wie die Politik dabei unterstützen kann.