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Nafta-Raum in Gefahr?

Obmann Fachgruppe der gewerblichen Dienstleister und Berufsgruppensprecher der Sprachdienstleister der WKOÖ, über die Herausforderungen der Sprachdienstleister.

Die Übersetzungen von Computerprogrammen werden immer besser. Wird man in einigen Jahren überhaupt noch Menschen zum Übersetzen und Dolmetschen brauchen?

Fuchs_Standardübersetzungen werden in den nächsten fünf bis zehn Jahren großteils Programme erledigen. Eine weitere Herausforderung für die heimischen Sprachdienstleister ist die billigere Konkurrenz aus dem Ausland – in Zeiten der Digitalisierung ist es kein Problem, Texte ohne Zeitverlust im Ausland übersetzen zu lassen. Es gibt keine Branche ohne Veränderungen durch die Digitalisierung – auch die Sprachdienstleistungen müssen sich auf die neuen Herausforderungen einstellen. Sie müssen sich auf fachspezifische Übersetzungen konzentrieren, wie etwa auf Betriebsanleitungen, deren Fachvokabular nicht erfasst werden kann. Ich habe kürzlich erlebt, wie eine Maschine einen Vortrag in Echtzeit gedolmetscht hat. Die Stimme der Maschine war auf den Tonfall des Vortragenden angepasst. Da kommt so viel auf uns zu, das können wir uns noch gar nicht ausmalen.

Englisch als Weltsprache Nummer eins beherrschen immer mehr Menschen. Wird das Einsatzgebiet der Sprachdienstleister auch deswegen kleiner?

Fuchs_Es ist ein Unterschied, ob ich Übersetzungen am letzten Stand brauche oder ob ich mich nur geschäftlich austauschen möchte. Oft unterschätzen Firmen die Zeit, die sie selbst für professionelle Übersetzungen brauchen, und die Leistung von einem Übersetzungsbüro käme ihnen billiger. Außerdem kann im wirtschaftlichen Bereich ein Übersetzungsfehler in einem wichtigen Dokument tödlich sein.

Nafta

Das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (Nafta) zwischen den USA, Mexiko und Kanada ist das größte der Welt. Der Binnenmarkt aller drei Staaten umfasst 6,6 Prozent der Weltbevölkerung (460 Millionen Menschen), 14,5 Prozent der weltweit bewohnbaren Fläche und eine Wirtschaftsleistung von rund 16,8 Billionen Euro. Die aktuellen Nachverhandlungen auf Druck von US-Präsident Donald Trump, der die USA benachteiligt sieht, gestalten sich schwierig und sollen bis ins Jahr 2018 dauern.

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